Der Weg zum Führerschein aka Schule und ich

autoVor nicht allzu langer Zeit war ich froh nicht mehr die Schulbank drücken zu müssen. Aber irgendwann im Leben da kommen manche Menschen an den Punkt: Ich brauche ein Führerschein. Ich bin an diesem Punkt angelangt und drücke wieder mehr oder weniger die Schulbank. Beziehungsweise habe ich diese bis Anfang dieser Woche gedrückt. Ja ich bin Baujahr 1988, dass heißt ich bin eigentlich “aus dem Alter heraus” und sollte an sich einen dieser berüchtigten Ausweise besitzen, der mir erlaubt, ein Fahrzeug führen zu dürfen.

Und warum hast du keinen Führerschein?

Gute Frage. Als ich in das Alter kam, in dem man hierzulande berechtigt ist, die Fahrschule zu besuchen und einen Führerschein für die Fahrzeugklasse B zu erwerben, hatte ich irgendwie andere Probleme. Mein Interesse an diesem Schein war gering, war doch bei uns in der Kleinstadt jeder erpicht darauf, so schnell wie möglich so ein Ding in der Hand haben zu dürfen. Am besten aus dem Fahrschulauto direkt in das eigenen, aufgemotzte Vehikel. Das war nichts für mich. Ich hatte schon immer große Ziele. Wenn ich gefragt wurde, warum ich denn kein Führerschein hätte, dann antwortet ich mit ernster Miene: “Ich arbeite auf einen Chauffeur drauf hin.” Und irgendwie meinte ich das ernst. Zumindest nach dem ich diese Antwort zum hundertsten Mal gab. Warum auch sollte ich mich in dieses Verkehrsgewirr stürzen?

Die Erkenntnis

Irgendwann kam ich dann doch an den Punkt: “Ich brauch einen Führerschein!”. Nicht ganz von selbst versteht sich, aber wenn die bessere Hälfte irgendwann mantraartig die Worte: “Wir brauchen ein Auto!”, bei den besten Gelegenheiten dafür, wiederholt, so kommt man dann doch irgendwann ins Krübbeln. So begann ich darüber nachzudenken. Klar auch für den Job ist ein Führerschein praktisch. Also entschloss ich mich in der Zeit, in der ich meine Diplomarbeit schrieb, dass ich sobald ich damit fertig bin und auch einen Job gefunden habe, mit der Ausbildung zum Fahrzeugführer für Fahrzeuge der Klasse B oder weniger geschwollen mit der Fahrschule beginne. Mittlerweile bin ich mit besagter Diplomarbeit fertig und habe meinen Arbeitsplatz gefunden.

Die Suche

Die Auswahl an Fahrschulen in Dresden ist relativ hoch. Also begab ich mich auf die Suche nach der einen Fahrschule, die sich glücklich schätzen sollte, dass ich mein hart erspartes Geld bei dieser investieren möchte. Ich hatte wenige Kriterien bei der Suche. Erstens sollte sie sich nicht gerade am anderen Ende der Stadt befinden. Sie sollte schon entweder in der unmittelbaren Nachbarschaft meines Wohnsitzes oder meines Arbeitsplatzes befinden. Ich wollte ja nicht noch nach einem anstregenden Arbeitstag quer durch die Stadt gurken. Als zweites Kriterium sollte die Fahrschule im Web aufzufinden sein. Ich nutze kein analoges Branchenbuch, um herauszufinden, wo in drei Teufelsnamen einen Fahrschule rumlungert. Entweder ich finde diese auf Google Maps oder sie ist raus wie Hoecker.

Nach dem ich dann mal die Suche über Googles Kartendienst begonnen hatte, wurde mir schnell ein weiteres Kriterium bewusst: Die Webseite sollte mich schon ansprechen. Das heißt: alle notwendigen Infos entweder auf einem Blick oder zumindest auffindbar innerhalb weniger Klicks. Neben meiner Suche habe ich natürlich auch noch meine bevorzugten sozialen Netzwerke befragt, da ich ja so schon mal Meinungen zu den jeweiligen Anbietern erfragen könnte. Es gab auch Antworten, doch waren diese alle außerhalb meines gewünschten Radius. Egal zurück zu Google Maps. Im Umkreis meines Wohnsitzes fand ich auf Anhieb sechs Stück. Von diesen Strich ich noch mal drei Stück, da ich einen Umweg hätte machen müssen um nach der Arbeit zum Unterricht zu gelagnen. Also blieben drei. Dann flog eine Fahrschule aus dem Rennen, da diese eine derart hässliche Webseite besaß, dass mir für diese die Worte fehlen. Schaut selbst.  Das beste Beispiel dafür, wie man potenzielle Kunden vergraulen kann: Fahrschule Auguszt The Driving Instructor.

Nach dem ich mich von dem Schock erholt hatte, schaute ich mir die zwei Finalisten genauer an. Bei der Analyse der Angebote kam mir ein weiteres Kriterium in den Sinn: der Preis. Also schaute ich mir die Preise genauer an. In der zwischen Zeit entschied sich meine bessere Hälfte, dass sie mit mir zusammen den Führerschein machen möchte. Also wieder ein neues Kriterium: Partnerrabatt oder ähnliches. Bei beiden Fahrschulen wurde eine Art “Kunden werben Kunden” angeboten. Also musste der Preis entscheiden, denn die Webseiten waren jetzt von beiden nicht so der Bringer aber um Längen besser als das vorher genannte Beispiel. So entschieden wir uns dann für den günstigsten Anbieter und waren gespannt was uns zum Anfang Januar erwarten sollte.

Die erste Stunde

Dazu kann ich nur sagen: Wir haben uns richtig entschieden. Wir wurden freundlich begrüßt und bisher auch sehr gut behandelt. Wir sind mit unseren Fahrlehrern per Du und das macht die ganze Sache irgendwie angenehmer. Die Lerngruppe ist recht klein, da gibt es auch kein  Unruhe oder ähnliches. Erstaunlich für uns war, dass wir nicht das einzige Pärchen in dem Kurs sind. Was mich noch mehr beeindruckte, ist der Umstand, dass der gesamte “Fahren lernen- Prozess” modernisiert wurde. Als meine Brüder das Fahren lernten, hatte diese noch Papierbögen und mussten kreuzeln was das Zeug hält. Heutzutage ist alles digital. Bis auf das Lehrbuch aber die Fragebögen werden heute im Browser oder per App(!) beantwortet.

Man erhält zu den Fragen Lehrvideos oder bekommt andere Funktionen, von denen man früher träumen durfte. Ich persönlich bevorzuge ja die App zum lernen, da ich zum Beispiel auf den Weg zur Arbeit ein Fragebogen mit 30 Fragen schaffe. Sitze ich abends auf der Couch oder liege im Bett, kann ich ohne viel Aufwand weitere Fragen beantworten. Mein Fahrlehrer kann sehen, wie weit ich beim Beantworten meiner Fragen bin und auch die Führerscheinstelle kann sehen, ob ich alle Fragen beantwortet habe. Klar die App hat hier und da ihre Macken aber an und für sich ist das eine gelungene Sache. Man kann auch die Prüfung, nach der Beantwortung der 902 Fragen, simulieren. Denn auch die Prüfung haben sich zu früher verändert. Diese werden in der heutigen Zeit am Computer absolviert. Zumindest die theoretische Prüfung. Ab April wird sich auch da wieder etwas ändern. Man wird kurze Videosequenzen sehen die eine Situation zeigt, welche danach in der Frage wiedergespiegelt wird.

Und kommt ein eigenes Auto?

Aktuell sehe ich kein Bedarf in ein privates Fahrzeug. Ich habe keine Lust KFZ-Steuern zu zahlen oder für Reparaturen zu sparen. Es gibt ja mittlerweile Alternativen zum eigenen KFZ. Zu Beginn werden meine bessere Hälfte und ich auf Carsharing Anbieter zurückgreifen. In einem Radius von fünf Minuten Fussweg liegen drei teilAuto-Stationen um unsere aktuelle  Wohnung. Da die Parkplatzsituation bei uns auf der Straße desaströs ist, ist es egal ob ich fünf Minuten laufe um zu meinem eigenen PKW zu gelangen oder ob ich zu einer der besagten Stationen laufe. Außerdem erreicht man in Dresden auch alles mit Bus und Bahn. Das ist natürlich auch umweltfreundlicher als überall mit dem Auto hinzufahren.

Den Theorieteil haben wir zumindest in der Fahrschule beendet und auch in der App sind fast alle Fragen beantwortet. Die Anmeldung bei der Führerscheinstelle ist auch erledigt, es kann sich also nur noch um ein paar Wochen handeln, bis wir die Theorieprüfung ablegen dürfen. Ich bin ja sowas von gespannt.

Warum ich das euch hier berichte? Ganz einfach: Es ist eine Warnung. Ab morgen Früh beginnen meine Praxisstunden. Also alle Menschen in Dresden sollten sich auf das Schlimmste gefasst machen ;)

Was sind denn eure Erfahrungen mit Fahrschulen? Habt ihr einen Füherschein? Was haltet ihr von den Neuerungen?

foto via littlevisuals

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