Der Weg nach Hause

Von Andramas

“Hörsäle” stand über der Tür des Einganges, dabei war drinnen nur eine Aula. Die als Kino genutzt werden konnte oder als Konzerthalle. Und für endlos lange Parteiversammlungen genutzt wurde.

Dieses Gebäude ist inzwischen weg, ebenso die Sprachbaracke, das Seminargebäude, die Mensa und einige Gebäude, darin seinerzeit Studenten untergebracht. Auch die hohe Mauer nach Berlin ist ~ ritsch-ratsch-weggeschrabbelt.! Seit der letzten Wende wurde in Babelsberg fleißig renaturiert – deutsche Sonderheit, in der Ukraine hätte man wohl sogar die olle Sprachbaracke vermietet.

Heute gucke ich alte Fotos, zeige sie Lenchen, denke “Donnerwetter, wie die Zeit vergeht!” und versuche mich zu erinnern. Stelle fest: Offenbar bekamen wir selbst seinerzeit von der allgemeinen gesellschaftlichen Verwahrlosung nicht viel mit. Was vielleicht sogar logisch ist – und wer jahrzehntelang neben einer Kloake wohnt, bemerkt nicht jeden Gestank.

Von Babelsberg-Nord fuhr damals ein O-Bus. Mit dem sind wir zur S-Bahn Babelsberg gefahren, um dann in die “Eule” – in das “Ferkeltaxi” – zu steigen.

Damit fuhren wir nach Potsdam-Pirschheide – den Hauptbahnhof – und von dort aus fuhr jede(r) dorthin, wo (sie|er) zu Hause war, bei mir war es Halle an der Saale, was – fällt mir nun ein – noch viel-viel schmutziger war, als Potsdam.

In den Siebzigern hatte ich eine gewisse Zeit eine Freundin in Buna, deren Familie mit Raumspray lüftete. Bloß nicht eines der Fester öffnen!

Genau betrachtet war es damals in der DDR ziemlich dreckig, ungesund und nun komme ich mir auch noch vor, wie einer der nervigen Alten, die uns zu meiner Zeit mit dem Thema “Krieg” nervten. …