Während unseres Kurzurlaubs auf Mallorca verbrachte ich die meiste Zeit in der Hauptstadt Palma. Ich hörte allerdings auch einige begeisterte Berichte über Sóller, einer Kleinstadt etwa 30 km nördlich von Palma.
Dies fing schon am Flughafen an, als mir ein Ehepaar mit meinem Koffer half und dabei erzählte, dass sie regelmäßig nach Mallorca fliegen, um in den Bergen rund um Sóller wandern zu gehen.
Mit Sabrina verbrachte ich ein paar Tage in Palma, und auch sie berichtete über ihren Trip nach Sóller einige Tage zuvor.
Mein Interesse war also geweckt. Als Sabrina schon wieder nach Deutschland geflogen war und ich die nächsten Tage mit meiner 4 Monate alten Tochter alleine unterwegs war, entschied ich mich also dazu, Sóller ebenfalls einen Besuch abzustatten.
Mit Bus & Bahn nach Sóller
Von Palma aus führen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwei Wege nach Sóller. Der Bus, mit dem ich nach Sóller gekommen bin, fährt etwa eine halbe Stunde und kostet 2,65 €. Die Bushaltestelle in Sóller liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, der Fußmarsch dauert etwa 10 Minuten.
Schöner ist jedoch die Fahrt mit dem Zug, den ich auf dem Weg zurück nach Palma genommen habe. Allein der Zug an sich ist schon ein wahres Highlight. In hölzernen Wagggons rattert der Nostalgiezug durch die bergige Landschaft zwischen Sóller und Palma. Auch das Innenleben des Zuges ist rustikal hölzern, die alten Holzsitzbänke klappern unter uns.
Wir hätten lieber die Hinfahrt mit dem Nostalgiezug genossen. Die Landschaft verändert sich stetig, die Berge gehen über in Felder und Obstanbauflächen, bevor wir Palma erreichen. Anders herum wäre es bestimmt nochmal imposanter gewesen. Leider verkehrt der Zug nur viermal täglich, und da wir eine Abfahrt gerade verpasst hatten, habe ich mich für den Bus entschieden.
Der Bahnhof in Sóller liegt hinter der Kirche Sant Bartomeu fast direkt am Stadtzentrum. In Palma fährt der Nostalgiezug nicht den richtigen Bahnhof an, sondern einen kleineren Bahnhof etwas abseits des regulären Bahnhofs, der nur für diese Strecke genutzt wird.
Die Fahrt mit dem Zug dauert etwa eine Stunde und kostet 15 € für eine Fahrt bzw. 21 € für ein Retour-Ticket.
Wir fahren ruckelnd durch die bergige Landschaft.
Die Innenstadt von Sóller
Sóller ist ein sehr beschaulicher kleiner Ort. Die Stadt besteht aus einem Platz, der Plaça Constitució, auf dem auch das Wahrzeichen, die Kirche Sant Bartomeu, befindet. Rund um den Platz gibt es einige Lokale und Bars. Wir setzten uns an einen freien Tisch im Restaurant Sa Granja mit bestem Blick auf die Plaça Constitució, wo wir das Treiben einiger Touristen beobachten konnten.
Am Rande des Platzes verläuft eine kleine Fußgängerzone mit einigen beschaulichen Läden. Keine großen Ketten, nur regionale Spezialitäten oder Souvenirs.
Für einen Städtetrip ist Sóller nicht wirklich geeignet, aber wie auch das Ehepaar am Flughafen sind die meisten Touristen hier, um in den umliegenden Bergen wandern zu gehen. Ich wandere ganz gerne (das haben die vielen Wanderexkursionen während meines Studiums so mit sich gebracht), aber mit Baby in der Trage hatte ich auf Wandern dann doch keine Lust.
Wenn ich mich aber an die bergige Kulisse des Platzes erinnere, kann ich mir gut vorstellen, dass man von einem der Berge eine tolle Aussicht auf die Stadt und in die andere Richtung bestimmt auch auf das Meer hat. An dem Tag war allerdings der Himmel bedeckt und die Berge wolkenverhangen. Das Wetter hat wunderbar zu der verschlafenen und entspannten Atmosphäre der Stadt gepasst.
Plaça Constitució
Sant Bartomeu
Die Gassen von Sóller
Die Nostalgie-Straßenbahn nach Port de Sóller
Gelegentlich fuhr die ebenso hölzerne Straßenbahn quer über die Plaça Constitució in Sóller, welche Sóller mit dem zur Gemeinde gehörenden Küstenort Port de Sóller verbindet.
Für uns ging es also weiter mit der Straßenbahn nach Port de Sóller. Die Haltestelle für die Straßenbahn in Sóller befindet sich vor dem Bahnhofsgebäude, ist also kaum zu verfehlen. Auch hier werden wieder nostalgische Gefühle wach, während wir in den kleinen Holzwaggons aus der Stadt hinaus fuhren. Hinaus aus den Bergen, vorbei an schnuckeligen Häuschen und entlang einer Straße fuhren wir, bis wir schließlich direkt an der Strandpromenade entlang fuhren.
Die Fahrt dauert 20 Minuten und kostet 5,50 €.
Die Straßenbahn in Sóller
Die Straßenbahn in Port de Sóller
Der Hafen – Port de Sóller
Schließlich standen wir in Port de Sóller, dem Hafen von Sóller. Der Ort besteht größtenteils aus einer langen Strandpromenade, die Rund um die Bucht entlang führt. Entlang der Promenade befinden sich neben Hotels eine Vielzahl an lokalen Geschäften, Souvenirshops und Restaurants.
Wir verbrachten den Nachmittag ganz entspannt, liefen am Strand entlang und setzten uns auf eine Bank und genießen den Blick auf das Wasser. Um zumindest die Füße in das Meer halten zu können, war das Wasser noch viel zu kalt und an dem Tag hat das Wetter generell nicht zum Baden eingeladen.
Für schöne und warme Sonnentage gibt es aber auch einige Strandabschnitte in Port de Sóller, an denen man in der Bucht schwimmen kann.
Port de Sóller
Der Yachthafen in Port de Sóller
Die Bucht von Port de Sóller
Nachdem wir einen wunderbar entspannten Tag in Sóller und Port de Sóller verbracht hatten, machten wir uns mit Holzstraßenbahn und Holzzug wieder auf den Rückweg nach Palma.
Wenn ich das nächste Mal auf Mallorca bin und nach Sóller möchte, werde ich gleich den Nostalgiezug von Palma aus nehmen um den Wandel der Landschaften richtig auf mich wirken lassen zu können. Außerdem möchte ich auch in den Bergen wandern gehen. Dazu sollte aber das Wetter besser mitspielen, damit ich von den Berggipfeln aus eine gute Aussicht auf das umliegende Land und hoffentlich auch das Meer habe.
Warst du schon einmal in Sóller oder Port de Sóller? Hast du noch Tipps für meinen nächsten Besuch? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Christin
[Alle Preise und Fahrzeiten sind Stand 03/2016]