(flickr.com/yaili, CC BY-NC-ND)
Vor einigen Tagen hatte ich im Rahmen meines Kurses eBusiness an der FHS St. Gallen einen Gastvortrag von Peter Büchi von der St.Galler Kantonalbank zu Entwicklungen im Kontext Digital Banking.Während des Vortrags kam mir die Frage in den Sinn, was von der klassischen Retailbank in der digitalen Welt noch bleibt?
Ich kann mich an die analoge Kundenschnittstelle in der Bankenwelt noch gut erinnern: Zum Geldabheben, für Überweisungen oder für Kontoauszüge musste ich zur Zweigstelle meiner Bank. Es bestand eine echte Beziehung zwischen Bank und Kunde.
Als Student habe ich Geld verdient, indem ich Kunden auf die neue Möglichkeit der Geldausgabeautomaten hingewiesen und ihnen die Funktionsweise vorgeführt habe. Das war der erste Schritt der Automatisierung der Kundenschnittstelle. Lang lang ist’s her!
Und heute?
Die Kundenschnittstelle ist weitgehend digitalisiert. Der Besuch in einer Bankfiliale ist heute schlichtweg nicht mehr nötig, zumindest nicht für die täglichen Bankgeschäfte rund um den Zahlungsverkehr. Aber selbst komplexere Geschäfte wie der Abschluss einer Hypothek funktioniert heute Online, und auch für das Onboarding neuer Kunden ist ein Besuch in der Filiale nicht mehr zwingend. Notabene verschwinden zusehends auch die Bankfilialen.
Die Twint Apps der Banken
(Twint, 8.12.2017)
Dank API- und Open-Banking ist absehbar, dass wir Kunden bald über einen Drittanbieter auf unsere Konti zugreifen können, die jeweilige Bank wird dann faktisch kaum mehr wahrnehmbar sein.
API- und Open-Banking – eine neue Idee? Nicht ganz. Das Projekt TeleCounter hat bereits 1994 genau das vorgeschlagen, prototypisch implementiert und auf der Basis von UN/EDIFACT als Pilot getestet.
Schmid et al., 1995, S. 28*
* Schmid, B., Drava, R., Kuhn, C., Mausberg, P., Meli, H., & Zimmermann, H.-D. (1995). Electronic Mall: Banking und Shopping in globalen Netzen. Stuttgart: Teubner.