Diana Westermann hat das Revier gerade neu übernommen, sie bekommt Drohanrufe, Falschmeldungen über Wildunfälle mitten in der Nacht, ihr Hund verschwindet kurzzeitig. Sie versucht die Vorfälle damit abzutun, dass ihre Kollegen ihr, der jungen gutaussehenden Frau, das Revier nicht gönnen. Oder steckt da mehr dahinter und hängen die Vorfälle irgendwie mit dem Mord zusammen?
Juliane Wengert, die Ehefrau des Toten, gerät schnell in Verdacht, nicht zuletzt durch ihr kühles und distanziertes Verhalten bei den Befragungen der Kripo: Ihr Mann, ein Lehrer, hatte eine Affäre mit einer Schülerin. Die schien zwar beendet zu worden sein, aber könnte es nicht sein, dass die betrogene Ehefrau doch aus Eifersucht gehandelt hat?
Und dann gibt es noch den erwähnten Ashram – dort laufen einige undurchsichtige Gestalten herum, die nur auf den ersten Blick yogamäßig nett und entspannt sind. Was hat es mit Laura auf sich, der jungen Frau, und mit ihrem Geliebten? Was verschweigen die Leiter der Einrichtung? Und wo steckt Darshan, eine junge Lebenskünstlerin, die einige Monate vorher kurz auf dem Weg nach Indien hier Station gemacht hatte, aber nie in Asien ankam?
Ich hatte ja schon angekündigt, die Reihe rund um Judith Krieger mal ganz von Anfang zu lesen, und damit scheine ich absolut richtig gelegen zu haben. Mir hat auch diese Geschichte rundum gut gefallen. Ich fand es toll, dass es hier vor allem die vielschichtigen Frauenfiguren sind, die die Handlung tragen. Vor allem Judith Krieger finde ich sympathisch und interessant, ich freue mich auf die nächsten Fälle, in denen sie ermittelt (denn ja, die werde ich auch lesen). Die einzelnen Erzählstränge sind gut und stimmig miteinander verknüpft, ohne dass es aufgesetzt oder gezwungen wirkt.
Außerdem fand ich die Story interessant, vor allem, da hier so eine nette falsche Fährte eingebaut war. Okay, man könnte die schon etwas früher als auf den letzten Seiten erahnen. Ich hatte eher so ein Bauchgefühl, war mir aber dann doch nicht so sicher – am Schluss wurde mein Gefühl bestätigt. Dafür, dass ich sonst so eine schlechte Mitraterin bin, verbuche ich das mal als kleinen Erfolg.
Also ja, ich hab rein gar nichts zu meckern. Große Empfehlung!