Die Geschichte hat mich von Anfang an berührt, obwohl ich gar nicht genau wusste, auf was ich mich hier einlasse. Der Klappentext ist eher geheimnisvoll und hat mich sofort angesprochen:
Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.
John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Welt, in der wir leben? Was brauchen wir, um uns aufgehoben zu fühlen? Und was würdest du tun, wenn alles auf dem Spiel steht? (Klappentext Amazon)
Ich kann sofort eintauchen in die Geschichte von Joe und dem Wal. Dachte ich zunächst, dass es sich hier um einen gut erzählten Wohlfühlroman handelt, werde ich schnell eines Besseren belehrt. Joes bisheriges Leben wird so nach und nach aufgerollt und mir wurde richtig mulmig, als klar war, was er vorher gemacht hat. Kann man wirklich Katastrophen im voraus berechnen? Das ist nur eine der vielen Fragen, denen er nachgegangen ist. Ganz ehrlich, bei einigen Szenarien wurde mir angst und bange. Was zum Beispiel ein Stromausfall in kurzer Zeit bewirken kann, wissen alle, die Blackout gelesen haben. So viele Wahrheiten verpackt in einem wunderschön zu lesenden Roman. Es geht um den Sinn und Unsinn von Kriegen, es geht um Ressourcen und Katastrophen. Es geht um den Glauben und die Menschen.
"Die Menschheit ist nur drei volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt"Das ist einer von vielen Sätzen, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Und dann bin ich wieder im beschaulichen St. Piran, das Joe dann auf seine Art rettet und sich dabei selbst von den Dämonen seiner Vergangenheit befreit. Der Wal spielt auch noch eine sehr wichtige Rolle, aber das verrate ich nicht. Nur so viel, dass ich an der Stelle meine Tränen nicht mehr zurück halten konnte.
Mein Fazit zu "Der Wal und das Ende der Welt": Ich habe mich in St. Piran und seine Bewohner verliebt. So ein wunderschönes und dabei auch noch so ein kluges Buch. "Der Wal und das Ende der Welt" ist jetzt schon ein Highlight in meinem noch jungen Lesejahr!
Über John Ironmonger: John Ironmonger kennt Cornwall und die ganze Welt. Er wuchs in Nairobi auf und zog im Alter von 17 Jahren mit seinen Eltern in den kleinen englischen Küstenort, aus dem seine Mutter stammte. John promovierte in Zoologie; nach Lehraufträgen wechselte er in die internationale IT-Branche. Schon immer hat er geschrieben; seine Romane wurden in viele Sprachen übersetzt. Inspiriert zu "Der Wal und das Ende der Welt" haben ihn unter anderem die biblische Geschichte von Jonas und dem Walfisch, das Werk des Gesellschaftsphilosophen Thomas Hobbes, Jared Diamonds Sachbuch "Kollaps" und viele andere Quellen der Phantasie und des Zeitgeschehens. John Ironmonger lebt heute in einem kleinen Ort in Cheshire, nicht weit von der Küste. Er ist mit der Zoologin Sue Newnes verheiratet; das Paar hat zwei erwachsene Kinder und zwei kleine Enkel. John Ironmongers Leidenschaft ist die Literatur - und das Reisen auf alle Kontinente. (Quelle: Verlagsseite)