Eines Tages sieht man sich von zahlreichen Gebrechlichkeiten umzingelt und das Trennen von gelebter Gewohnheit wird immer schwerer ~~~ so auch vom Auto.
Eigentlich gehört es entsorgt. Auch wenn es noch fährt und obwohl es den letzten TÜV mit relativ wenig Auflage – nur 1000 Euro Werkstattkosten! – überstand, würde sich jeder normale KFZ-Besitzer von solchem Gerät trennen.
Scheiden tut weh. Und ich – bereits im Vorhof des Alterns angekommen – denke nun: Meine Maschina ist sooo hässlich, dass es fast wieder cool ist, so etwas zu haben. Man sollte mit (ihr|ihm) nur nicht nach Berlin fahren, denn Stopp & Go sind Gift für das Kühlsystem, welches auf die ständige Unterstützung regelmäßiger Pausen und kühlem Fahrtwind angewiesen ist.
Als ich in Friedrichshain vor der Haustür meiner Tochter ankam, zeigte das Bordthermometer 110°C und überall blunkerten rote Lampen.
Zurück nach Potsdam ging es nur nach einem fast sechzigminütigen Zwischenhalt in der Möckernstraße, am Tempodrom, bis später die AVUS für Kühlung sorgen konnte. Und von da an, ab Tempo 90, ward es laut. Es ruckelte und zuckelte, als wäre (sie|er|es) voller Wackerstein.
Angekommen in Potsdam *schweißabwisch* sage ich: “Brav!”, “Gutes Auto!”, wie auch weitere Nettigkeiten zu meiner Maschina und werde dabei allgemeine Gedanken ans Altern nicht los.
WARNUNG: Wer demnächst von mir wissen will wie es mir ginge, erhält ausführlich Bericht.