Kurz vor Weihnachten wird ein katholischer Priester in seiner Kirche brutal ermordet. Sein Kopf ist nicht auffindbar, stattdessen ziert die Leiche ein Hundekopf, der Tatort wurde regelrecht „inszeniert“. Ein Fall für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia, die ich schon im Vorgänger „Kruzifixkiller“ kennen lernen durfte. Obwohl es erst der 2. Teil mit dem Dreamteam Hunter und Garcia ist, habe ich das Gefühl, zwei alte Kumpel zu treffen. Sie sind mir so vertraut und das liegt an dem einzigartigen Stil von Chris Carter.
Auch hier hat er sich wieder einen hochspannenden Plot ausgedacht. Ich mag eigentlich keine blutigen Thriller, aber bei Chris Carter mache ich eine Ausnahme. Manche Szenen sind tatsächlich grenzwertig, ich habe mich teilweise gefühlt wie auf einer Achterbahn, kurz bevor ich in die Tiefe stürze und trotzdem tapfer weiter gelesen. Und Chris Carter hat mich wieder aufgefangen, er hat an der richtigen Stelle inne gehalten und den Rest meiner Fantasie über lassen. Sein Schreibstil ist trotz aller Grausamkeiten sehr feinfühlig. Genau diese Mischung ist es, die mich seine Bücher lieben lässt.
Und natürlich Robert Hunter. Er hat eine ganz spezielle Art zu ermitteln, er lässt mich teil haben an seinen Gedankengängen, die ich fasziniert verfolge. Er ist sensibel und einfühlsam, er behandelt die Opfer mit sehr viel Respekt. Die Spannung ist auch in diesem Buch wieder auf einem sehr hohen Level, angefangen hat sie schon bei dem Prolog, der mir Schauer über den Rücken jagte. Wie bei dem Vorgänger gibt es auch hier viele kurze Kapitel, mehrere Perspektiven, Cliffhanger und falsche Fährten. So muss ein Thriller sein, ich habe bis zum überraschenden Schluss mitgefiebert und am Ende war ich … versöhnt.
Ein spannender Thriller, der trotz Blut und Ekel sehr einfühlsam geschrieben ist.