Der virtuelle Geheimagent

Von Mark Petersen @der_aufschrei

©iStock.com/sextoacto

Mittlerweile ist der Trend zur Überwachung nicht einzudämmen. Jetzt wurde öffentlich, dass britische und amerikanische Geheimdienste auch virtuelle Charaktere von Online-Rollenspielen überwachen. Diese Art der Kontrolle ist fast skurril.

Laut Medienberichten haben britische und amerikanische Geheimdienste millionenfach genutzte Online-Rollenspiele ausgespäht. Spezielle Undercover-Agenten wurden in die Spielwelten von World of Warcraft oder Second Life geschickt, um Spieler auszuspionieren. So berichtet die englische Zeitung The Guardian, dass vor allem Spione der Dienste CIA und NSA beteiligt gewesen waren. Welche Qualifikationen die Spieler an den Tag legen mussten, ist nicht übermittelt. Zudem haben sich diese Geheimdienste Zugang zum Netzwerk der Microsoft Spielekonsole Xbox verschafft, das weltweit fast 50 Millionen Nutzer hat.

Jetzt wird es kurios! Da alleine im Online Spiel Second Life tausende Agenten unterschiedlicher Geheimdienste unterwegs waren, wurde eine gesonderte Koordinierungsstelle eingerichtet. Diese sollte verhindern, dass sich diese Dienste gegenseitig in die Quere kommen. Das erinnert mich sehr stark an die NPD, wo sich teilweise mehr V-Männer des BND als Sympathisanten aufgehalten hatten. Doch leider lässt sich die NSA nicht per Verbotsantrag beseitigen.
World of Warcraft gilt als eines der größten Rollenspiele im Internet. Millionen Spieler sind hier als virtuelle Charakter zu finden. Auch die Agenten haben sich virtuelle Charakter erschaffen, um unbekannt spionieren zu können. Die größte Hauptsorge hatten die Geheimdienste, dass Terroristen über Onlinespiele Nachrichten oder Geld unerkannt austauschen könnten. Doch gaben alle aufgeführten Informationen keinen Hinweis darauf, dass die Überwachung der Spielewelten ein Erfolg gewesen ist. Diese Bemühungen sind offenbar nur kostenintensiv geblieben.

Ich finde den Gedanken spannend mit einem NSA-Agenten gemeinsam bei World of Warcraft damals Bösewichte besiegt zu haben. Dennoch zeigen diese Informationen deutlich, dass amerikanische und britische Geheimdienste jeden kleinen Lebensraum im Internet kontrollieren möchten. Sicherlich sind durch alle Aktivitäten Anschläge verhindert worden und daher mag dies gerechtfertigt sein. Dass die Bevölkerung weitere Enthüllungen über Schnüffeleien nur noch mit einem Augenzwinkern entgegen nimmt, zeigt, dass all dies schon längst in unserer Gesellschaft angekommen ist. Who cares ……

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Joern Petersen