Der verflixte letzte Teil, oder: Warum ich gute Reihen manchmal abbreche.

Kennt ihr das? Ihr beginnt eine neue Trilogie, seid vom ersten Teil sofort geflasht, schnappt euch so bald wie möglich den zweiten, liebt den genauso sehr wie seinen Vorgänger, kommt dann irgendwann zum finalen Teil.... und.... ja, und dann ist der Zauber plötzlich verflogen. Ich persönlich sitze in solchen Momenten da und überlege. Liegt es vielleicht an mir? Bin ich über die Jahre des Wartens zu alt für die Geschichte geworden? Hat sich vielleicht der Stil des Autors ein kleinen wenig verändert, sodass er mir plötzlich nicht mehr gefällt? Was (verdammt nochmal) ist passiert, dass ich eine Reihe, die ich vorher geliebt habe, auf einmal uninteressant, ja manchmal sogar unheimlich langweilig finde?

Der verflixte letzte Teil, oder: Warum ich gute Reihen manchmal abbreche.


Eine Trilogie zu beginnen und sie von Anfang an nicht zu mögen, mag ja des Öfteren vorkommen, aber zwei Teile zu lesen, zu lieben und dann den Nachfolger auf einmal überhaupt nicht mehr leiden zu können, erscheint mir immer etwas seltsam und lässt mich manchmal ratlos zurück. Zum einen will man eine begonnene, so weit fortgeschrittene Reihe ja nicht einfach abbrechen, schließlich hat man schon über die Hälfte des Weges mit den Helden bestritten. Andererseits finde ich es für das Ende einer Trilogie auch sehr schade, wenn sich das Lesen zur Quälerei entwickelt und absolut keinen Spaß mehr macht. Trotzdem piekst da im Hinterkopf immer der Gedanke: vielleicht verpasst du ja etwas und nur der Einstieg fällt dir gerade etwas schwer. Schließlich habe ich mich schon durch ganz andere Reihen geschlagen, die ich bereits beim Lesen des ersten Teils gar nicht so toll fand. Oder ist es vielleicht die hohe Erwartung an ein famoses Ende, was mir den Lesespaß schlussendlich verdirbt?

Um mein Problem zu verdeutlichen - und vielleicht auch um eure eigenen Erfahrungen dazu zu sammeln - möchte ich mal ein paar der Reihen aufzählen, bei denen ich im letzten (meist dritten) Band plötzlich hängen geblieben bin. Vielleicht könnt ihr mich ja davon überzeugen, dass es sich doch lohnt, weiterzulesen; oder mir eben davon abraten, weil es euch bei dem Buch ähnlich erging...

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Diese Reihe mit auflisten zu müssen, tut mir im Herzen weh, denn die Idee hinter Dancing Jax war so originell und brutal, dass ich den ersten Teil regelrecht verschlang. Sein Nachfolger war dann zwar ganz anders aufgebaut, ließ mich aber wegen der düsteren Geschichte und dichten Handlung ebensowenig los. Sehnlichst wartete ich auf das große Finale, da eine positive Wendung für die Helden mir unmöglich erschien, aber kaum hatte ich ein paar Seiten des dritten Romans gelesen, schon merkte ich, dass er mich nicht einmal ansatzweise so unterhielt wie noch seine beiden Vorgänger. Spannung? Nicht wirklich. Interesse für die Figuren? Wie verflogen. Und nun sitze ich seit beinahe zwei Jahren am Finale und habe gerade einmal die Hälfte geschafft. Dabei würde ich schon gern wissen, wie sich die Geschichte auflöst, nur mag ich mich deswegen nicht durch das Buch quälen, aber einfach so spoilern lassen, finde ich auch doof. Weiß jemand von euch, ob sich das Weiterlesen lohnen würde, oder hat vielleicht ähnliche Erfahrungen mit der Reihe gemacht?

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Ähnlich erging es mir auch bei Ashes von Ilsa J. Bick. Abgesschreckt vom Mädchengesicht-Cover begann ich die Reihe etwas skeptisch, war aber nach nur wenigen Seiten von der spannungsgeladenen Story und der selbstständigen, starken Protagonistin dermaßen begeistert, dass ich unbedingt mehr wollte. Auch beim zweiten Band hielt dieses Fieber an und so war ich mir sicher, dass das Finale nur großartig werden konnte. Nur leider habe ich das große Finale bisher nur zur Hälfte gelesen (der dritte Originalband wurde für den deutschen Buchmarkt in zwei Teile geteilt). Durch die kämpfte ich mich schon mehr schlecht als recht und hatte danach absolut keinen Bock auf Teil 4 (bzw. im Original die zweite Hälfte von Teil 3). Klingt jetzt in den Ohren der meisten etwas makaber, aber mir fehlten die tabulose Brutalität und blutigen Szenen aus den ersten beiden Bänden. Hab ich mit dem Abbruch dieser Reihe etwas Großes verpasst, oder sollte ich einfach bei der Liebe zu den ersten beiden Bänden bleiben und nicht weiter drüber nachdenken? Habt ihr eine Meinung dazu?

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Ich sehe schon die ersten Kai Meyer-Fans aufschreien, schließlich ist Die Seiten der Welt wahrscheinlich eine der beliebtesten deutschen Jugendfantasyreihen der letzten Jahre. Und ja, auch ich war anfangs ganz begeister von Furia, ihrem Seelenbuch und all den Ideen, die auf jeder Seite um sie herumschwirrten. Leider spürte ich aber schon im zweiten Band, dass der Zauber des ersten Bandes nicht mehr ganz so stark war, wie noch zu Beginn. Die Einfälle überschlugen sich, wurden wirr und passten nicht mehr ganz zu dem, was noch in den ersten Kapiteln gesagt wurde. Hier kann ich es mir allerdings fast selbst erklären. Vor kurzem sprach ich mit einem Vertreter des Fischerverlags über Herrn Meyer und er sagte, dass der Autor meist Ideen für eine ganze Trilogie hatte, aber oftmals erst den Erfolg seines ersten Bandes abwartete, um dann zu entscheiden, ob sich das Weiterschreiben lohnte. Ein wenig stört mich diese Herangehensweise, beweist sie mir doch, dass der Verlauf dieser Trilogie sich erst beim Schreiben seiner Nachfolger entwickelt hat. Ich weiß, dass einige Autoren es so handhaben und meinen, ihre Figuren würden sie durch die Geschichte führen und selbst bestimmen, was sie tun. Mir sind durchdachte Bücher aber wesentlich lieber, dann wirkt am Ende auch nicht alles so zurechtgepuzzelt. Tu ich dem Blutbuch vielleicht Unrecht und es entwickelt sich noch zu einem wahren Schmöker? Bis über die ersten 100 Seiten habe ich es nämlich nicht geschafft.

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Und leider ist noch eine Trilogie vom wehrten Herrn Meyer dabei, denn auch die Arkadien- Reihe habe ich nie beenden können. Zwar war ich vom ersten Band damals gar nicht so begeistert gewesen, fand aber den zweiten - nachdem ich mich dann ein Jahr später durchgerungen hatte, ihn endlich zu lesen - richtig spannend und fesselnd. Die Idee, eine Liebesgeschichte mal nicht nur in Amerika, sondern auch in Italien spielen zu lassen und dabei gekonnt mafiöse Machenschaften und Intrigen mit einzubringen, hat mir wirklich zugesagt, aber nach ein paar Seiten des Finales war Schluss. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich mit den beiden Protagonisten keine wirkliche Beziehung aufbauen konnte und sie mir oftmals egal waren. Schade nur um die packende Handlung zu Beginn, denn gerade der zweite Teil ließ auf eine ziemlich böse Auflösung hoffen. Wäre es das wert gewesen?

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So, jetzt würde mich aber mal interessieren, ob ihr dieses Phänomen auch bereits bei euch beobachten konntet, oder ihr strikt Reihen durchlest, egal, ob ihre Qualität mit den Bänden abnimmt. Habt ihr vielleicht mit den oben genannten Reihen bereits Erfahrungen gemacht, könnt mir zustimmen oder findet, ich hätte Unrecht? Raus damit! ;)

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