China, Südkorea und Japan auf einer Kreuzfahrt entdecken - 1. Teil
Nach einem elfstündigen Flug, den ich bärentief verschlafen habe, landeten meine Freundin Barbara und ich in der chinesischen Megastadt Shanghai. Hier startete in ein paar Tagen unsere Kreuzfahrt in Ostasien zwischen China, Südkorea und Japan.
Durch die Zeitverschiebung von sieben Stunden landeten wir am frühen Nachmittag, so dass wir uns mitten in der Metropole noch einen chinesischen Garten ansehen konnten. Riesige Wohnhäuser säumten unseren Weg vom Flughafen in die 23 Millionen Einwohner zählende Weltstadt.
Der Yu-Garten ist ein schönes Beispiel für chinesische Gartenkunst und wurde 1559 erbaut. Hier konnten wir herrlich entspannen und in einem 400 Jahre altem Teehaus einen Tee trinken.
Die ersten Eindrücke, die wir von Ostasien bekamen, waren sehr beeindruckend. So waren wir ganz froh am Ende des Tages in unserem Hotel anzukommen, um hier unseren Hunger zu stillen und eine Dusche zu genießen.
Im Wasserdorf Zhujiajiao
Am nächsten Tag unternahmen wir eine zweistündige Busfahrt, um die Stadt Zhujiajiao zu besichtigen. Obwohl wir noch in der Millionenmetropole Shanghai weilten, waren wir erstaunt über die Sauberkeit und die Ruhe, die in der Stadt trotz der unzähligen Menschen und Autos herrschten.
Nach einer entspannten Busfahrt kamen wir in der auch „Venedig Shanghais" genannten Stadt an. In vergangenen Jahrhunderten war die Stadt wegen ihrer vielen Kanäle wichtig für den Handel. Die Einwohner präsentierten ihre Waren auf kleinen Booten und handelten damit.
Für Touristen ist die kleine Stadt eine Attraktion. Hier gibt es 36 Brücken und viele kleine Gassen, in denen man umherschlendern kann. Das Angebot an Cafés und Restaurants ist vielfältig. In zahlreichen Garküchen werden hauptsächlich Schweinehaxen angeboten. Kleine Boote mit Touristen schippern durch die Wasserstraßen. Viele Gebäude sind aus dem 17. Jahrhundert.
Heute leben viele junge Menschen in der Stadt, die hier Entspannung suchen.
In Shanghai
Am späten Nachmittag ging es zurück nach Shanghai. Interessiert hörte ich dem Reiseleiter zu, was dieser er über China und Shanghai zu erzählen hatte:
- Die erste Autobahn in China wurde 1950 gebaut, war 5.000 km lang und führt von Shanghai bis nach Tibet.
- Dieses Jahr gab es in Shanghai eine „Schneekatastrophe" ... es fielen zwei Zentimeter Schnee und der Verkehr kam komplett zum Erliegen.
- In ganz China gibt es 500 Millionen Überwachungskameras, 70% für den Verkehr, 10% für die Banken und der Rest für alles Andere. Auch ich als Urlaubär bis sicherlich schon irgendwo gefilmt worden.
- Dort wo in Shanghai die hohen Gebäude stehen (Fernsehturm mit 468 Meter Höhe und Shanghai Tower mit 632 Meter Höhe), waren vor 20 Jahren noch Reisfelder.
Nach unserer Ankunft in Shanghai promenierten wir an der Uferpromenade „ The Bund " entlang. Diese Prachtmeile am Huangpu-Fluss mit ihren vielen Kolonialbauten gilt als Haupttouristenattraktion. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ragen die Wolkenkratzer in den Himmel.
Die hohen Gebäude sehen im Dunkeln mit Beleuchtung wirklich großartig aus. Dieses Schauspiel der beleuchteten Wolkenkratzer endet immer um 21:30 Uhr. Also wollten wir schnell hinauf auf die Aussichtsplattform des Shanghai Tower, um dieses Schauspiel aus 561 Meter Höhe zu erleben. Tatsächlich brachte uns der Fahrstuhl mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 18 Metern in der Sekunde noch rechtzeitig auf die Aussichtsplattform.
Ein Tag auf See in Ostasien
Im weiteren Verlauf unserer Kreuzfahrt verschlug es uns von Shanghai über das Gelbe Meer nach Seoul in Südkorea. Der entspannte und genussvolle Tag auf See kam uns gerade recht. So lebt es sich als Urlaubär ... Aussichtsplätze am Achterdeck, das Meer um mich herum und die Sonne brannte auf mein Fell. Dazu ein kalter Kakao und ein paar Kekse für mich und ein kühles Bier und ein leckeres Essen für Barbara.
In Seoul
Auf in die quirlige und gewaltige 10 Millionen Metropole Seoul! Die Hauptstadt von Südkorea, mit ihren modernen Wolkenkratzern, der schrillen Popkultur und den traditionellen Palästen, erkundeten wir mit der hochmodernen U-Bahn. Allerdings mit Hilfe einer einheimischen Reisebegleiterin. Andernfalls wären wir im Wirrwarr der fremdartigen Schriftzeichen und vielen Gängen verloren gegangen.
Auch hier fiel uns die Sauberkeit auf: Es gab nicht einmal Graffitischmierereien! In der U-Bahn beobachtete ich die Menschen. Jeder nutze hier ein Smartphone ... von Samsung.
Unser erstes Ziel war der Gyeongbokgung-Palast, der einst über 7.000 Räume zählte. Der Palast wurde während der japanischen Herrschaft zerstört, wird aber seit 1990 rekonstruiert.
Viele Einheimische besuchen den Palast in der bunten traditionellen koreanischen Tracht, die Hanbok genannt wird. Das beschert den Trägern freien Eintritt und uns Europäern einen großartigen Anblick.
Mit der U-Bahn ging es wieder zurück in die Innenstadt. Es gibt hier in Ostasien Einkaufszentren und Märkte, die abends um 20:00 Uhr öffnen und morgens um 10:00 Uhr schließen!
Schon die bunte Beschilderung mit den uns fremden Schriftzeichen ist ein Hingucker.
Nachmittags bekam ich einen Bärenhunger. Unsere Reiseleiterin führte uns in eine Nebengasse, wo nur die Einheimischen ihre Mittagssuppe essen. Das mussten wir probieren! Ehrlich gesagt, auch für einen Urlaubär ist es eine große Herausforderung eine Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen ... 😉
Anschließend ging es zurück auf unser Kreuzfahrtschiff.
In Peking
Als nächstes standen drei Tage Peking (Beijing) auf dem Programm.
Dazu wurden wir aus der Hafenstadt Tianjin Xingang von einem chinesischen Fahrer und einem deutschsprachigem Guide in einem VW Passat - hergestellt in Shanghai - abgeholt.
Nach einer zweistündigen Fahrt erreichten wir die 22 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt der Volksrepublik China.
Peking kann auf eine dreitausendjährige Geschichte zurückblicken. Bis zu 30stöckige Hochhaussiedlungen säumten unseren Weg. Aber nicht die modernen Bauten, sondern die alten Stätten, wie den riesigen Komplex der Verbotenen Stadt, den Himmelstempel und den Tian'anmen-Platz mit dem Mausoleum Mao Zedongs wollten wir uns am ersten Tag ansehen.
Zunächst war der Himmelstempel unser Ziel. Es war der Platz, an dem die Kaiser dreimal im Jahr für eine gute Ernte gebetet haben. Das erste Mal für die gute Ernte, dann um Regen zu erbitten und beim dritten Mal zum Dank für die Ernte. Für die Chinesen ist der Himmelstempel das heimliche Wahrzeichen der Stadt.
Der berühmte Tian'anmen-Platz war unser zweites Ziel. Der circa 40 Hektar große befestigte Platz gilt als größter befestigter Platz der Welt und sein Name bedeutet übersetzt „Platz (am Tor) des Himmlischen Friedens". Seit 1959 hat es die heutige Form als zentraler Paradeplatz des sozialistischen Staates.
Bekanntheit erlangte der Platz 1989 durch die gewaltsame Niederschlagung eines Volksaufstandes durch das das chinesische Militär. Dabei gab es in der Umgebung des Platzes viele Tote. Der Platz ist umgeben vom Haupteingang in die Verbotene Stadt im Norden, dem chinesischen Nationalmuseum im Osten, dem Mausoleum von Mao Zedong und einem großen Stadttor im Süden sowie der Großen Halle des Volkes im Westen.
Vom Platz aus ging es direkt zum Highlight des Tages: in die Verbotene Stadt.
Die Verbotene Stadt gilt als Meisterwerk der chinesischen Architektur und ist ein 960 Meter langer rechteckiger Komplex mit insgesamt 890 Palästen, die aus 8.886 Räumen bestehen! Dieser Kaiserpalast ist von einer 10 Meter hohen Mauer und einem breiten Wassergraben umgeben.
Die Bauzeit (1406 - 1420) betrug aufgrund der Beschäftigung einer Million Sklaven lediglich 14 Jahre. Die Kaiserin hatte in der Verbotenen Stadt ihren eigenen Palast. Mit Haupt- und Nebenfrauen, Konkubinen, Kindern und Eunuchen lebten hier bis zu 3000 Personen. Heute beherbergt die Stadt das Palastmuseum Peking und ist eine beliebte Touristenattraktion.
Wir waren in Peking. Und was wäre Peking ohne Original Pekingente?
Wir kamen in den Genuss eine Pekingente probieren zu dürfen und wurden in die Zubereitung eingeweiht. Eine echte Pekingente wird auf einer besonderen Farm mit bestem Wasser und Futter aufgezogen.
Die Zubereitung erfolgt dann über einen Grill mit Holzkohle, dem Äpfel, Pfirsiche, Datteln und Birnen zugefügt werden. Gereicht wird die gebratene Ente dann mit Reis, Gemüse und Fisch. Der Koch schneidet das Fleisch in ganz dünne Scheiben, die dann in Sojasoße getaucht und im Anschluss in ein hauchdünnes Fladenbrot gelegt werden. Zusammen mit Gurkenstücken und Lauchsellerie werden Fladenbot und Ente dann verspeist.
Unser nächstes Ziel wird die Chinesische Mauer sein! Doch dazu demnächst mehr im zweiten Teil des Berichtes über unsere Reise durch Ostasien ...
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