Den deutschen Sommer im nordöstlichen Afrika verlängern
Es gibt viele die meinen: nach Ägypten? Nein, da kann man doch nicht hinfliegen und Urlaub machen! Doch meine Reisebegleiterin Barbara hat damit überhaupt keine Probleme. Sie fliegt seit sieben Jahren, meistens im Februar, oder wie jetzt im November mit mir nach Hurghada in das große ägyptische Tourismuszentrum am Roten Meer. Und zwar um den Sommer zu verlängern und dem Schmuddelwetter in Deutschland zu entfliehen.
Als sie mich bat mit nach Ägypten zu kommen, war ich sogleich neugierig auf das Land und die Menschen, die dort leben. Denn bis dato war ich noch nicht in Afrika. Aber ich bin ja der Urlaubär. Folglich stimme ich jeder Reise neugierig zu.
Der Flug nach Ägypten dauerte nur 4,5 Stunden. Kurz vor der Landung hatten wir einen fantastischen Blick aus dem Flugzeug, genau auf das Hotel, in dem Barbara mit mir vier Wochen relaxen würde.
Wir landeten in einer ganz anderen Welt.
Zunächst musste Barbara nach der Landung ein Visum für 25,00 € erstehen. Als Urlaubär durfte ich das Land allerdings ohne Visum betreten.
Nach dem Einchecken im Hotel lockte uns natürlich sofort das Rote Meer an seine Küste. So führte uns unser erster Weg gleich ans warme Wasser.
Aber was war das denn? Auf dem Weg zum Strand sahen wir ein Tier, das ich zuvor noch nie gesehen hatte ... Ich staunte sehr und sogleich folgte von dem netten Besitzer des Tieres eine Einladung zum Mitreiten auf dem Kamel. Natürlich nur gegen Bakschisch ... 😉
Auch das erste Abendessen unter freiem Himmel (man beachte, es ist November!) war für mich etwas Besonderes. Denn es gab einen riesigen Teller mit allerlei Fischleckereien. Wenn ich auch sonst eher ein Fan von Süßspeisen aller Art bin. Bei Fisch macht ein Urlaubär auch mal eine Ausnahme.
Wenn unser Urlaub so weitergehen sollte, würde ich mit einem kugelrunden Bauch nach Hause kommen.
Der Ausblick vom Restaurant auf die Poollandschaft bei untergehender Sonne war eine Augenweide. Für mich in dem Moment jedoch eher eine Nebensache.
Schon sehr früh am nächsten Morgen, um 8:00 Uhr, (das nennt Barbara Urlaub!?) ging es durch die gepflegte Ferienanlage wieder zum Meer. Hier begrüßte uns sogleich der Gärtner der Anlage, der den prächtigen Garten des Hotels pflegte. Wir nutzten die Gelegenheit uns an den wunderschönen und farbenprächtigen Blüten der Bougainvillea zu erfreuen. Denn diese „Wunderblumengewächse" gedeihen in subtropischen Gebieten und bis ins südliche Mittelmeergebiet besonders gut.
Dann verbrachten wir einen Großteil des Tages am Strand und genossen das tägliche Bad in der Sonne. Schließlich waren wir ja deswegen hier und nicht in Deutschland ... 😉
Es gab aber auch Tage, an denen Barbara in Hurghada shoppen wollte. An diesen Tagen fuhren wir dann mit einem Sammelbus der Einheimischen für umgerechnet 0,50 € die 20 km lange Strecke in die Stadt. Diese Busse sind zwar schon in die Jahre gekommen, aber das stört hier keinen.
Unterwegs steigen die Handwerker dazu, die Feierabend haben, oder die Ägypter, die auch in die Stadt zum Einkaufen fahren. Dabei konnten wir feststellen, dass deren Preis für die Fahrt geringer ausfiel als der Preis für Touristen ...
Einheimische Frauen waren bei solchen Ausflügen nur ganz selten zu sehen, selbst in der Stadt.
Wir schlenderten also über die bunten und mit Gemüse und Obst überladenen Märkte, sowie zum Fischmarkt. Die große Vielfalt der angebotenen Meerestiere versetzte uns in Erstaunen.
Aber auch die vielen kleinen Handwerks- und Verkaufsgeschäfte in den Straßen und Gassen waren anziehend. Diese wirkten so wie die Handwerksbetriebe und Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland vor gut 70 Jahren, meinte Barbara. Aber das hatte Ausstrahlung und einen gewissen Charme.
Nach einem solchen erlebnisreichen Tag mit vielen neuen Eindrücken und exotischen Gerüchen, suchte Barbara abends gerne noch eine Cocktailbar auf. Und da hier auch kleine Urlaubären Zutritt hatten, durfte ich mal mitkommen. Dort durfte ich ein Mischgetränk probieren, das „Sex on the Beach" hieß und als Cocktail bezeichnet wurde. Schmeckte ganz lecker ...
Außerdem durfte ich mit meiner Schnauze durch einen Schlauch, der in einer Wasserflasche steckte, etwas Rauch atmen ... Barbara nannte das „Shisha"?! Das schmeckte aber nicht so gut und mir wurde auch etwas übel davon ...
Die Stimmung war aber super. Wir saßen direkt am Meer und genossen die warmen Temperaturen.
Zurück in die Ferienanlage fuhren wir dann mit einem Taxi, welches aber umgerechnet auch nur 5,00 € für die Strecke gekostet hat.
So genoss ich mit Barbara ein paar Wochen den Urlaub im Land der Pharaonen. Manchmal wurde ich sogar früh morgens um 6:00 Uhr geweckt, um den beeindruckenden Sonnenaufgang zu erleben. Die anschließende Ruhe am Meer und der menschenleere Strand waren dann immer sehr emotional.
Wir wurden verwöhnt und ließen die Seele baumeln, wie zum Beispiel hier am Granatapfeltag.
Auch so mancher Sonnenuntergang war atemberaubend schön. Doch auch jeder noch so schöne Urlaub geht irgendwann einmal zu Ende. Das Kapitel „Der Urlaubär in Ägypten" endete und es wurde Zeit für unsere Rückreise aus Afrika ins winterliche Deutschland.
Inzwischen sind Barbara und der Urlaubär braungebrannt und erholt zurück aus Ägypten.
Schon wartet das nächste Abenteuer auf die beiden, wenn Barbara mit dem Urlaubär auf Kreuzfahrt in die Karibik startet.
Weiterführende Links
0