Der unerwartete Tod eines Menschen im Frühjar: Rituale und die Ehre des Sterbens und Lebens.
Sterben im Frühjahr
Die Pflanzen haben begonnen zu spriessen, zeigen bunte Farben auf dunklem Gehölz. Ein neues Sonnenjahr beginnt. Alles erwächst zu neuem Leben. Ist es nicht einfach nur schön, diesem Werden bei zu wohnen' - Wie kommt man dazu, nun zu sterben'
Pläne sind geschmiedet: der Zusammenzug in ein gemeinsames Heim, der Ausbau dieses Heims, um glücklichen Zeiten entgegen zu treten. Alles ist nach vorne gerichtet, das Leben läuft.Und da stirbt einer der beiden. Einfach so. An einem Abend, nach einem schönen Wochenende voller Gemeinsamkeit.Einfach so. Kein Unfall, keine Krankheit. Einfach so.
Unverständnis
Man sucht nach Erklärungen, nach Verstehbarem. Irgendetwas soll Halt geben. Das menschliche Gehirn ist so gestrickt, dass Dinge begreifbar werden sollen. Doch dies geschieht nicht.Und man spürt die Anwesenheit, die Nähe, die Verbundenheit mit dem verlorenem Menschen.
Was tun im Todesfall'
Der zuweilen fast unbändige Drang, etwas tun zu müssen in diesem Schockzustand, kann einer anderen Hilflosigkeit anheim fallen: was muss ich denn tun'Unsere Liste: was tun im Todesfall haben wir ca. 1988 erstellt, um zumindest Anhaltspunkte zu haben. Ähnliche und vielleicht bessere Listen finden sich heute sinnvoller Weise überall im Netz. Und das nicht nur für die Schweiz.
Die Ehre des Lebens
Es bleibt das Ehren. Das Ehren des Lebens des Verstorbenen, das Ehren der Verbindung, das Ehren der Liebe. Die Ehre bringt einen dem Verlorenen nahe, lässt ihn umarmen und seinen Platz bei sich zu finden. Sie verbindet und stärkt beide. Man legt die Hände ineinander und spürt den ersehnten Halt.Das Begleiten von Menschen in Trauer darf Raum schaffen. Es kann richtig sein, dem Trauernden nicht das Gefühl zu geben, sich um die Begleiter zu kümmern zu müssen.