Der Udonaut landet – und der Pott tobt

Von Cornelia Wilhelm @NiveauKlatsch

Hallo, ihr Lieben!

Wenn eine so gut wie ausverkaufte Arena "Wozu sind Kriege da?" wie aus einer Kehle gröhlt, beweist das wohl, dass wir wohl doch noch nicht so ganz verloren sind.

Gestern abend war es endlich soweit. Nur ein paar Tage nach seinem runden Geburtstag stattete der Panikkanzler der Arena in Gelsenkirchen einen Besuch ab, der es in sich hatte... und bewies, dass manche Menschen (Gott sei Dank!) wohl nie in Rente gehen.

Besonders sympathisch: die Show startete später, da sich einfach noch zu viele Leute draußen im Stau befanden und somit einen fulminanten Auftritt eines durch die Halle fliegenden Udos verpasst hätten. Der Paniker wartete auch auf die letzten und startete dann für mehr als zwei Stunden voll durch.

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Der alte Running-Gag: "Wie drückt man die Stimmung auf einem Konzert? - Man sagt: "Jetzt kommt ein Song von meinem neuen Album!" trifft bei der "Keine Panik!"-Tour definitiv nicht zu. Lindenberg spielte gestern (gefühlt) alles und wechselte zwischen Party Pur ("Tschuldigen Sie? Ist das der Sonderzug nach Pankow?") auf Revolution ("Wozu sind Kriege da?", inkl. Kinderchor) bis hin zu Herz-Schmerz ("Ich lieb dich überhaupt nicht mehr...."). Auch seine berühmten Duette "Cello" und "Reeperbahn" fanden den direkten Weg aus den Boxen in die Gehörgänge der fast ausverkauften Schalke Arena.

Auch wenn Udo es nicht nötig gehabt hätte, holte er sich für den gestrigen Abend hochrangige Verstärkung. Vor allem als der Altrocker gemeinsam mit Marius Müller-Westernhagen "Sexy" anstimmte, kochte die Halle über. Otto Waalkes hingegen brachte die Zuschauer mit seinem "Sid" zum Lachen, bevor "Highway to hell" kurzerhand in "Erst aufm Heimweg wirds hell" umgedichtet wurde. Sie können's eben immer noch. Jüngere Generationen hingegen kamen beim Gastauftritt von Adel Tawil voll auf ihre Kosten, Rap und Rock bzw. Punk geht eben doch besser zusammen, als im Allgemeinen angenommen. Auch für das leibliche Wohl der Künstler war offenbar gesorgt. So konnten sich die Zuschauer in regelmäßigen Abständen auf den wirklich großen Leinwänden davon überzeugen, dass die Eierlikörversorgung auf der Bühne keine Wünsche offen ließ.

Fazit

udo_lindenberg_live_2016

Das Konzert ist leider viel zu schnell vergangen. Es wurde eine Reise quer durch die Zeit geboten, die bewies, dass ein Künstler sich nicht immer an den Mainstream anzupassen braucht, um erfolgreich zu sein. Menschen wie Lindenberg machen ihr Ding. Vielleicht nicht immer gesellschaftskonform, aber dafür individuell. Ein Phänomen, an dem sich vor allem Castingshowteilnehmer vielleicht mal ein Beispiel nehmen sollten. Anpassen ist so... normal. Wir wünschen uns mehr Udonauten... auch wenn das Original nach gestern nicht mehr zu toppen ist.

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