Khao Lak war eine der am härtesten betroffenen Regionen des Tsunamis, der im Dezember 2004 nach dem Erdbeben im indischen Ozean auftrat. Ein Großteil der Landschaft an der Küste wurde dabei zerstört. Die lokale Wirtschaft war ebenfalls stark betroffen. Zu dem Zeitpunkt befanden sich noch viele Resorts im Aufbau und wurden vom Tsunami zerstört. Das und der Verlust an Menschenleben (über 4000 - im Vergleich zu Phuket: 300) warfen die aufsteigende Tourismusdestination stark zurück. Inzwischen hat sich Khao Lak aber erholt - die Resorts wurden wieder aufgebaut, die lokale Infrastruktur ebenfalls und die nicht vom Tourismus abhängige Population ist auf einem Level wie vor dem Tsunami. Von der Verwüstung, die der Tsunami angerichtet hat ist nicht mehr viel sichtbar- weder in Khao Lak selber, noch in der Umgebung, aber es gibt an einigen Stellen Memorials.
Tsunami Boat 813
Eine bleibende Erinnerung an den Tsunami liefert das Navy Boat 813, das von der Welle ins Landesinnere geschoben wurde und das immer noch dort liegt - inzwischen ist es ein Denkmal.
Das Boot ankerte vor der Küste und hatte die Aufgabe auf ein Mitglied der königlichen Familie: den Enkel, der vor Khao Lak Jetski fahren war, aufzupassen. Die Macht des Tsunamis hat das fast 25 Meter lange Boot losgerissen und es über einen Kilometer ins Innere des Landes getragen. Der Enkel kam dabei ums Leben, seine Mutter, Prinzessin Ubolratana war an Land und konnte sich mit anderen in die oberen Stockwerke des Flora Resorts flüchten, wo sie überlebten. Das große Navyboat liegt noch heute an der selben Stelle, an der es angeschwemmt wurde - fast zwei Kilometer vom Meer entfernt im Landesinneren. Man ließ es als Memorial stehen. Über die Jahre wurde die Umgebung entwickelt, früher lag es auf der Seite, fast einsam in einem weiten, grünen Feld, heute ist das Boot und das Feld befestigt und Gedenktafeln erinnern an das Ereignis.
Boat 813 ca. 2006
Boat 813 in 2013
Boat 813 ab 2015
Tsunami Museum
In der Nähe des Memorials, vorne an der Hauptstraße (etwas nördlich) liegt das Internationale Tsunami Museum. Es bietet auf zwei Stockwerken kleine, ziemlich karge Räume mit Fotos und vor allem Videos, die in Dauerschlaufe auf kleinen Bildschirmen in den Räumen laufen mit Informationen über Tsunamis im Allgemeinen und über den Tsunami 2004 und die Auswirkungen auf Khao Lak und Umgebung im Speziellen.
Einige dieser Filme habe ich schon auf youtube gesehen, es sind Augenzeugenberichte und -aufnahmen die einem deutlich machen, welche Macht diese Welle hatte ... und dass es nicht, wie man sich das oft vorstellt eine Meterhohe Flutwelle ist, sondern eine unaufhaltsame Macht, die deshalb so gefährlich ist, weil sie eine Menge Trümmer mit sich schwemmt, die alles zerdrücken und weiter zerstören.
Boat 215 - Das Tsunami Memorial auf der Navy Station
Direkt neben dem Sea Turtle Conservation Center auf der Phang Nga Naval Base gelegen findet man die Überreste eines weiteren Militärbootes und Opfer des Tsunamis von 2004. Das Coastal Reconnaissance Boat T 215 der Küstenwache war eingeteilt als Begleitung für die Prinzessin Ubol Ratana. Das Schiff hat eine Verdrängung von 31bis 35 Tonnen, ist 19,6 m lang und 5.3 m breit mit 2 Dieselmotoren, bewaffnet mit Kanone und Maschinengewehr und einer Besatzung von 9. Es befand sich vor der Küste vor dem La Flora Resort, als der Tsunami kam, es beschädigte und zum kentern brachte. Dabei kam eine Person ums Leben. Der ganze Aufbau wurde dabei abgerissen - vom Boot ist nur noch die untere Hülle und die Abdeckung vorhanden, es sieht also wesentlich weniger Repräsentativ aus als das Navy Boat ... beim Tsunami Memorial bei Bang Niang. Heute liegt das Boot T 215 ebenfalls, wo es gelandet ist, umgeben von einer kleinen Wasserfläche und mit einer Infotafel versehen und ist so das Tsunami Memorial der Naval Base.
Tsunami Memorial in Baan Nam Khen
Ein sehr betroffener Ort war das Fischerdorf Baan Nam Khen, nördlich der Strände von Khao Lak. Dort steht heute der Baan Nam Khem Tsunami Memorial Park, etwas westlich des Dorfes (und Piers zu Ko Kho Khao) gerade am Strand. Der Park ist gut unterhalten und hat ein kleines Museum mit vielen Fotos. Das Memorial besteht aus zwei längeren Wänden. Eine ist aus Beton und geformt wie eine große Welle, die gegenüberliegende Wand ist bedeckt mit Kacheln und Namensschildern, manche mit Fotos, andere mit frischen Blumen. Eine Wand voller Leute, die es nicht mehr gibt, die man aber nicht vergessen hat, darunter auch einige Europäische Namen.
Tsunami Warnsystem
Wegen dem Tsunami hat man ein Warnsystem eingerichtet - das im April 2012 nach einem Erdbeben vor Sumatra erfolgreich getestet wurde und das eine Warnung etwa zwei Stunden vorher herausgeben kann - genug Zeit um höhergelegenen Grund zu erreichen.
Die Schilder, welche die Evakuations-Routen anzeigen sieht man heute an vielen Orten an der Küste ... auch wenn einige davon inzwischen ziemlich ausgebleicht sind.
An Stellen, wo es keinen nennenswerte Erhebungen gibt, auf die im Falle einer Tsunami Warnung geflüchtet werden kann, wurden Tsunami-Shelter gebaut: mehrstöckige Gebäudestrukturen aus Beton.
Das hier steht auf der Insel Koh Kho Khao: