Der Trend der Fertigfuttermittel

TrendwendeWer sich so viel mit der Ernährung (und somit auch Fertigfuttermitteln) von Hunden auseinandersetzt, wie wir, muss natürlich auch wissen, was auf dem Hundefuttermarkt so los ist. Man muss aber gar nicht so großartig viel recherchieren, um eine momentane Trendwende in der Hundeernährung festzustellen. Die ist aktuell sowas von offensichtlich und entsprechend sehr interessant. Die Futtermittelindustrie versucht nämlich gerade, „den Karren aus dem Dreck zu ziehen“.

Den Karren aus dem Dreck ziehen?

Ja, das ist tatsächlich so. Langsam kann kaum noch jemand verleugnen, dass unsere Hunde durch die Ernährung der letzten Jahrzehnte immer kranker geworden sind.Und bevor Hundefutter jetzt völlig verpöhnt wird, versucht man, den Ruf wieder etwas aufzupolieren.

Die Rolle der Menschen bei der Ernährung ihrer Hunde

Außerdem ist die Ernährung der Haustiere auch immer stark mit der Ernährung der Menschen gekoppelt. Und da sind Sätze wie „ohne Konservierungsstoffe“ Oder „ohne Zusatzstoffe“ ja sehr up to date, also modern.

Schlagworte der Futtermittelindustrie

Auch in der Futtermittelindustrie finden sich auf den Dosen und den Futtersäcken immer mehr solcher Schlagwörter:

- Ohne Zusatzstoffe
– Ohne Chemie
– Lebensmitteltauglich
– Schonend hergestellt
– Ohne Geschmacksverstärker
– Hoher Fleischanteil
– Getreidefrei

Das sind nur einige der genutzten Formulierungen, die man immer mehr findet. Der Krieg um die Kundschaft tobt, die Konkurrenz ist groß. Immerhin leben allein in Deutschland über 5 Millionen Hunde, ein hoher Wirtschaftsfaktor.

Kann man diesen Formulierungen trauen? Und was steckt dahinter?

Nachdem sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet hat, wie schlecht es zu einem großen Teil um die Hundeernährung bestellt ist, sind viele Hundehalter natürlich sehr skeptisch geworden. Und das ist auch gut so. Schaut man sich z.B. die Formulierungen rund um die Zusatzstoffe an, so darf man eine bestimmte Gesetzesvorgabe nicht vergessen. Als Zusatzstoffe müssen Futtermittelhersteller das deklarieren, was sie selber zugesetzt haben. Kaufen sie aber z.B. einen Rohstoff ein, dem vorher schon ein Zusatzstoff zugefügt wurde, müssen sie den nicht mehr deklarieren (da sie ihn ja nicht selber zugefügt haben) und sind so aus dem Schneider. Man weiß also letztendlich nicht, ob tatsächlich keine Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker etc. zugesetzt wurden.

Lebensmitteltauglich – was bedeutet das?

Die Bezeichnung „lebensmitteltauglich“ scheint in letzter Zeit gerne besonders häufig verwendet zu werden. Hintergrund sind sicher die skandalartigen Aufdeckungen der letzten Jahre, was so alles zu Hundefutter verarbeitet wurde. Aber – der Begriff ist irreführend und für Hunde auch nicht wirklich relevant. Weiter kommt hier noch ein anderer, besonderer Faktor zum Tragen, der so nicht gewollt sein kann und darf. Es wird hier suggeriert, dass die Ernährung von Hunden mit der von Menschen gleichzusetzen ist. Das stimmt so aber nicht. Hunde wurden schon immer u. a. von den „Abfallprodukten“ der Menschen ernährt. Ein Rind wurde geschlachtet und alles, was die Menschen davon nicht verzehren konnten oder wollten, kam dem Hund zugute. Jetzt sollen diese Reste plötzlich schlecht sein, für den Hund!? Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Zudem kommen die Hunde so in eine prekäre Situation, sie werden nämlich zu Nahrungskonkurrenten für die Menschen. Das kann und darf so nicht sein.

Hundefutter, das der Mensch selber essen könnte …

Kennst du die Werbung für ein bestimmtes Dosenfutter, in der die hübsche Frau mit dem blonden Pferdeschwanz zum Löffel greift und das Hundefutter selber probiert? Soll das tatsächlich ein Qualitätsmerkmal für Hundefutter sein? Also, ich bin da doch sehr skeptisch, aus eben schon genannten Gründen …

Weniger ist mehr

Auch ein Teil von diesem Trend ist, dass immer mehr Hundefutter mit zig verschiedenen Kräutern, Ölen und anderen scheinbar gesunden Zutaten angereichert werden. Die Frage ist nur, ob das dann wirklich was bringt … Zum einen sind die Zugaben i. d. R. so gering, dass sie wohl kaum eine maßgebliche Wirkung haben werden. Hinzu kommt, dass auch diese Zutaten einen Herstellungsprozeß durchlaufen müssen, bei dem sie mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften verlieren. Und dann stellt sich natürlich die Frage, was das überhaupt soll, mit zig Kräuterchen und Pülverchen vorbeugend um sich zu werfen. Denn es gilt sowohl bei Tieren als auch bei Menschen immer noch die Empfehlung: eine gesunde Ernährung sollte frisch, ausgewogen und artgerecht sein. Und dass Tiere in der Wildnis nach Kräuterchen und Pülverchen suchen würden, die ihrer Gesundheit zugutekommen könnten, wäre uns neu. Was z.B. Seealge in einem normalen Hundefutter zu suchen hat, noch dazu in minimalster Zusetzung, mag man sich durchaus fragen …

Fazit zum Trend – gut oder nicht gut?

Natürlich ist eine Trendwende begrüßenswert. Die Deklarationen werden deutlich besser, die Zusammensetzungen durchschaubarer, transparenter und somit natürlich besser. Dieser Trend darf aber nicht so kippen, dass es nur noch darum geht, ein Hundefutter so gut zu machen, dass es auch der Mensch verzehren könnte. Denn an erster Stelle sollte IMMER das artgerecht stehen. Und so kann ein solcher Trend durchaus auch schnell zu einer Augenwischerei werden.

Wir hoffen, der Beitrag hat dir gefallen und sagen bis zum nächsten mal.

Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …

Herzliche Pfotengrüße

Lucy und Anke

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