Dieses schöne Buch durfte ich als e-book vorlesen. Ich bekam es bereits im Dezember und habe es nun für meine Challenge genutzt. Es ist ein wunderbares Buch und ich kann es nur empfehlen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Alexandra Fischer, die mir ein Rezensionsexemplar zukommen lies.
“Der Traum vom Horizont” von Alexandra Fischer erscheint am 15.Januar 2015 von CreateSpace Independent Publishing Platform.
Inhalt
Die Handlung spielt in den Jahren 1902 bis 1915, vorwiegend in Apia, Samoa (zu der Zeit deutsche Kolonie).
Es wird das Leben von Rosa und Karl von Bahlow mit ihren drei heranwachsenden Töchtern geschildert. Sie sind von Potsdam nach Samoa ausgewandert, wo Karl von Bahlow eine Pflanzung hat. Es geht um ihre Gedanken gegenüber den Samoanern. Es geht um den Wunsch nach passender Schulbildung sowie die Suche nach einem passenden Ehemann
Meinung
Das Buch ist gut strukturiert. Es besteht aus einem Prolog sowie 14 Kapiteln. Nachdem der Leser erfährt, wo Helene 1920 wohnt, erfahren wir in 11 weiteren Kapiteln über ihre Vergangenheit in Samoa. Drei Kapitel sind Deutsch Ostafrika gewidmet. Hierbei geht es in jedem Kapitel um die Erlebnisse eines ganzen Jahres.
Spannung: Der Prolog wirft verschiedene Fragen auf. Dementsprechend neugierig geht man an die Kapitel heran. Was kann denn in der schönen Südseewelt zu einem Bruch zwischen den Schwestern geführt haben? Spannung ist im ganzen Buch vorhanden. Kaum ist eine Frage beantwortet, so hat man die nächste Frage.
Zu den verschiedenen Personen.
Grethe, die Älteste: Sie ist mir absolut unsympatisch. Ich denke immer “Was, wenn sie nicht gewesen wäre”. Grethe war nicht nur streng, sondern war in ihrem Denken dem Vater ähnlich. Sie hatte so wie er einen überzogenen Nationalstolz. Somit erwartete sie, dass nur Deutsch geredet wird. Das andere Sprachen gar nicht erst gelernt werden.
Helene: die mittlere Tochter. Sie ist diejenige, die ich von Anfang an am meisten ins Herz geschlossen habe. Dem Glück schon so nahe, musste sie verzichten. Doch trotzdem hatte ihr Leben kleine Lichtblicke.
Martha, die jüngste Tochter: ich hatte von Anfang an Vorbehalte, aufgrund des Prologs. Im Laufe des Romans wurde sie mir sympatischer. Sie ist im Gegensatz zu ihrer Schwester Grethe aufgeschlossen, redet mit den Samoanern. Ist sehr aufgeschlossen und weiß so vieles über deren Kultur. Am Ende tut sie mir leid. Es sind gemischte Gefühle. Sie tut mir nicht nur leid, ich denke, sie hat auch etwas falsch gemacht.
Die Mutter: Schockierend, auf welche Art und Weise sie flüchtet. Für mich gar nicht nachvollziehbar, da sie dadurch ihre Töchter im Stich lässt, die eine Mutter gebraucht hätten, die sie vor dem Vater schützt.
Erschreckend: Der Vater. Sein Verhalten Frauen gegenüber. Das Verhalten gegenüber der eigenen Frau- sehr schlimm (ich denke da nur an das Korsett…). Verhalten gegenüber Töchtern: hat soviel kaputtgemacht. Es hätte sich doch alles ganz anders entwickeln können, besser… Am Ende des Buches kommt eine Szene, die Erleichterung verschafft. Auch erschreckend: sein übermäßiger Nationalstolz und die Konsequenzen daraus für seine Familie.
Fazit
Dieses Buch ist mehr als ein Südsee Roman. Dieses Buch zeigt einen Gegensatz auf: der Gegensatz zwischen schönem Südseeleben und eiskalten Kolonialherren. Das Buch beschönigt nicht, es verschafft einen realistischen Blick auf die Vergangenheit.
Ein beeindruckender Roman, interessante Charaktere.
Schön zu lesen, wenn man interessiert ist an historischen Romanen.
Auch schön zu lesen für Menschen mit Fernweh.