Stinkefinger. Die Kanzlerin hat uns einen gezeigt. Erst neulich. Ich habe es beinahe ganz genau gesehen. Wir wollten Stellungnahme zu Prism und der NSA. Und sie zeigte uns lediglich den Mittelfinger.
Natürlich war es unanständig. Nicht der Stinkefinger. Die gesamte Collage. Es war unanständig, dass sich Steinbrück zum stümperhaften Marcel Marceau gemacht hat, zum pantomimischen Einfaltspinsel, der sein Image mit Abzügen wie aus einer Commedia dell'arte aufwerten wollte. Es kommt einer Unanständigkeit gleich, dass er glotzt, grinst, sich das Hemd aufreißt, posiert wie so ein kamerageiles Flittchen im RTL-Begleitheft von The Bachelor. Hat er das nötig? Oder genereller und entpersonalisiert gefragt: Hat man das heute als Politiker im Wahlkampf nötig? Muss man mit stummfilmischen Mimiken und Gestiken punkten? Ist das hip?
Das ist die Unanständigkeit einer Klatschpresse-Gesellschaft. Eine andere Unanständigkeit ist die, von der politischen Verantwortung dauernd den Stinkefinger gezeigt zu bekommen, ohne ihn hierbei eigentlich direkt zu sehen. Das ist beliebtes Verhalten von Politikern. Zuletzt bei Prism. Merkels Gestammel und Herausgerede war als Stinkefinger an all jene gerichtet, die sich Aufklärung erhofften. Diese Eigenart, dem Sujet so aus dem Wege zu gehen, das ist das ganz geschickte Ihr-könnt-mich-mal! politischer Verantwortung.
Nur über diese Unmengen an Stinkefinger, die man uns täglich zeigt, wenn man Erklärungen und Aufklärungen haben möchte, regt sich kaum jemand auf. Man glaubt nur an das, was man sieht. Und Steinbrücks Finger ist überdeutlich. Merkels Mittelfinger schwebt nur als immaterielle Botschaft im Raum. Ist sinnlich nicht wahrnehmbar, ist ausschließlich transzendent. Es ist, als sei sie selbst hierzu zu lethargisch, als sei sie zu phlegmatisch, um das Ding auszustrecken. Ihre Lehensmänner deuten diese Bewegungsmüdigkeit dann als gute Kinderstube. Das ändert aber nichts daran, dass sie wie Steinbrück seinen Namensverunglimpfern, die Bürger immer wieder mit ihrem Ihr-könnt-mich-mal! oder ihrem Fickt-euch-doch! konfrontiert.
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Sie zeigt ihn nicht, sie tritt
wie einer auf.
Natürlich war es unanständig. Nicht der Stinkefinger. Die gesamte Collage. Es war unanständig, dass sich Steinbrück zum stümperhaften Marcel Marceau gemacht hat, zum pantomimischen Einfaltspinsel, der sein Image mit Abzügen wie aus einer Commedia dell'arte aufwerten wollte. Es kommt einer Unanständigkeit gleich, dass er glotzt, grinst, sich das Hemd aufreißt, posiert wie so ein kamerageiles Flittchen im RTL-Begleitheft von The Bachelor. Hat er das nötig? Oder genereller und entpersonalisiert gefragt: Hat man das heute als Politiker im Wahlkampf nötig? Muss man mit stummfilmischen Mimiken und Gestiken punkten? Ist das hip?
Das ist die Unanständigkeit einer Klatschpresse-Gesellschaft. Eine andere Unanständigkeit ist die, von der politischen Verantwortung dauernd den Stinkefinger gezeigt zu bekommen, ohne ihn hierbei eigentlich direkt zu sehen. Das ist beliebtes Verhalten von Politikern. Zuletzt bei Prism. Merkels Gestammel und Herausgerede war als Stinkefinger an all jene gerichtet, die sich Aufklärung erhofften. Diese Eigenart, dem Sujet so aus dem Wege zu gehen, das ist das ganz geschickte Ihr-könnt-mich-mal! politischer Verantwortung.
Nur über diese Unmengen an Stinkefinger, die man uns täglich zeigt, wenn man Erklärungen und Aufklärungen haben möchte, regt sich kaum jemand auf. Man glaubt nur an das, was man sieht. Und Steinbrücks Finger ist überdeutlich. Merkels Mittelfinger schwebt nur als immaterielle Botschaft im Raum. Ist sinnlich nicht wahrnehmbar, ist ausschließlich transzendent. Es ist, als sei sie selbst hierzu zu lethargisch, als sei sie zu phlegmatisch, um das Ding auszustrecken. Ihre Lehensmänner deuten diese Bewegungsmüdigkeit dann als gute Kinderstube. Das ändert aber nichts daran, dass sie wie Steinbrück seinen Namensverunglimpfern, die Bürger immer wieder mit ihrem Ihr-könnt-mich-mal! oder ihrem Fickt-euch-doch! konfrontiert.
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