Der Teen-Film #realityhigh strotzt vor pubertären Oberflächlichkeiten

Wenn der Netflix Original Movie #realityhigh so etwas wie die moderne Version von Eine wie keine sein möchte – was die Handlung vermuten lässt – dann hat der mexikanische Regisseur Fernando Lebrija allerhand falsch gemacht. Auch wenn wir in Nesta Cooper (Heroes Reborn, The Edge of Seventeen) eine talentierte und sympathische Jung-Hauptdarstellerin bekommen, ist der Film unromantisch, lieblos und vor allem oberflächlich zusammen geschustert.

Cooper spielt die Senior High School-Teenagerin Dani Barnes, die davon träumt, an der UC Davis aufgenommen zu werden, wo sie eine hervorragende Ausbildung zur Tierärztin machen könnte. Aber sie leidet auch darunter, ständig gemobbt zu werden. Zwar hat sie in Freddie (Jake Borelli) einen guten Kumpel, den sie aber ebenso als uncool betrachtet wie sich selbst. Nur zu gerne wäre diese gute, aber einsame Seele so populär wie Alexa Medina (Alicia Sanz), die absolute Queen B ihrer High School.

Der Teen-Film #realityhigh strotzt vor pubertären Oberflächlichkeiten

#realityhigh

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An der #realityhigh geht es nur um Popularität.

Daraus wird ein Spiel um falsche und wahre Freundschaften, das nur allzu leicht zu durchschauen ist. Dani muss sich hier nur oberflächlich verändern, sich einmal schminken und schon genießt sie dieselbe Beliebtheit wie ihre Mitschülerin. Auf einmal steht der Top-Footballer ihrer Schule auf sie – tatsächlich ganz ohne fiese Jungs-Wette oder Hintergedanken – und #realityhigh macht kaum Anstalten, diese Oberflächlichkeiten durch die wirklich wichtigen inneren Werte auszuhebeln.

Der Film verfolgt den Auf- und Abstieg des unbeliebten und beliebten Mädels, die sich irgendwo in der Mitte sogar treffen um kurz Freundschaft zu schließen. Dabei verliert man allerdings uns als Zuschauer, da weder Dani noch Alexa und auch all die Nebendarsteller niemals unsere Sympathien für sich gewinnen können, da es allen immer nur um ihre eigene Popularität und ihre eigenen Ziele geht. Wir werden von einer ganzen Horde von Egomanen belagert.

Der Film stellt die High School durch und durch als Popularity Contest dar, mit all seinen Teenagern und ihren Social Media Profilen, die es zu verteufeln gilt. Fast hat man das Gefühl als wollte Regisseur Lebrija einen Abgesang auf die heutige Jugendkultur verfilmen. Solch einseitig-erwachsene Sichtweisen bieten in den wenigsten Fällen Stoff für einen Film, der irgendeine Message übermitteln möchte.

#realityhigh kommt daher selbst recht pubertär daher. Das Drehbuch von Brandon Broussard, Hudson Obayuwana und Jana Savage sieht in seinen High Schoolern lediglich Party machende Jugendliche, die auf Bier stehen, wo Jungs nur hinter den Mädels her sind, die wiederum einfach nur hübsch ein wollen. Es geht ums cool sein und Dating, ohne dass irgendwo tiefsinnige Gedanken zugegen wären.

Der Teen-Film #realityhigh strotzt vor pubertären Oberflächlichkeiten

#realityhigh

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Dani Barnes (Nesta Cooper. rechts) und der Football-Star der Schule Cameron Drake (Keith Powers, links)

Das kann inzwischen selbst Disney besser, die mit ihrer Serie Girl Meets World (Das Leben und Riley) so viel besser die Problem-Welten von Teenagern dargestellt und durchgespielt haben, dass man sich wundert, wie Filme wie #realityhigh noch passieren können.

Mit seinem Fokus auf Oberflächlichkeiten verkauft der Film seine Zuschauer für dumm und traut ihnen nicht zu, mehr als eine Jungs/Mädchen-Geschichte zu verstehen. So lächerlich die 90er Jahre gewesen sein mögen, da trifft Eine wie keine aber auch heute noch den Kern der Sache weitaus besser, als dieser Film.  


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