Riva San Vitale, die Taufkirche. Gleich drei Taufbecken sind zu sehen:
Das gut 1500 Jahre alte, achteckige im Fussboden. Darüber kreisrund
das Becken aus dem 9. Jahrhundert. Und an der Wand der Taufstein.
Christus als Weltenrichter, Fresko aus dem 12. Jahrhundert.
Gestern schaute ich mir zuunterst im Tessin ein paar Dinge an. In Riva San Vitale besuchte ich das Battistero San Giovanni Battista, eine Taufkapelle. Es handelt sich um den ältesten erhaltenen christlichen Kultbau in unserem Land, er wurzelt im sechsten Jahrhundert. Interessant die zentrale Installation, das runde Taufbecken. Ich hatte mich nicht vorinformiert und wähnte, es gehöre zur Ureinrichtung der Kapelle. Falsch! In einem kühlen Grotto las ich nach der Visite die historischen Fakten nach und begriff: Das früheste Taufbecken befindet sich unter dem runden Sandsteinbecken - ein Bodenbassin.Im Battistero von Riva San Vitale werden einem gleich drei Tauf-Arten im historischen Durchlauf präsentiert.
San Giovanni Battista ist der älteste erhaltene christliche Kultbau der Schweiz.
- Wie gesagt, das Bodenbassin. Man spricht von Submersions-Taufe, im frühen Christentum wurde der erwachsene Täufling untergetaucht. Ganzkörpertaufe.
- Das kreisrunde Sandsteinbecken darüber entstand wohl im neunten Jahrhundert. Nunmehr spendete man das Taufsakrament, indem man den Täufling ins geweihte Wasser eintauchte. Dieses Ritual heisst Immersion-Taufe, meist wurde sie in dieser Epoche schon an den Kindern vollzogen.
- In der Kapelle steht auch ein Taufstein heutigen Zuschnittes aus Marmor. Bei der modernen Infusions-Taufe wird bloss noch Weihwasser auf die Stirn des Taufkindes gegossen - das reinigende Bad ist nunmehr vollständig symbolisiert.