Der Tanz ums Goldene Kalb ist noch lang nicht ausgetanzt

WEIMAR. (fgw) Oder anders gesagt: “Schöne Bescherung. Neuer Zoff in alten Tüten – nach Pornoferkelei jetzt Wirtschaftsferkelei”. Noch krebst die Catholica in Augsburg mit ihrem Weltbild-Verlag herum, da gibt es in Magdeburg schon wie­der einen scham­voll kaschier­ten Schwelbrand. Diesmal nicht durch Porno, jetzt ein Beispiel par ecel­lence für Wirtschaftsferkelei. Der Papst mit sei­ner Forderung nach Entweltlichung lässt grüs­sen.

von Georg Korfmacher

Der Tanz ums Goldene Kalb ist noch lang nicht ausgetanztWährend die Catholica in Augsburg, allen voran Kardinal Marx, sich mit dem Pornoskandal um den kir­chen­ei­ge­nen Weltbild-Verlag, Augsburg, um eine Lösung „bemüht”, ist in Magdeburg die Welt aus den Fugen gera­ten. Auch dort hat sich die Catholica in Wirtschaftsabenteur übels­ter Art ver­strickt, die ebenso übel wie typisch sind. Schöne Bescherung.

An sich ist die Diözese Magdeburg arm, bit­ter arm ver­gli­chen mit Diözesen im Westen, ins­be­son­dere München-Freising, und daher konnte sie von der wun­der­sa­men Vermögensvermehrung nicht las­sen. Und hüben wie drü­ben bestellt man keine pro­fes­sio­nel­len Fachleute, son­dern hier den Privatsekretär des Kardinals, der schon voll mit der Produktion von Worthülsen für sei­nen Vorgesetzen beschäf­tigt ist, um 6500 Arbeitsplätze „ver­ant­wor­tungs­voll” abzu­wi­ckeln, und dort ein from­mes Beichtkind, das mit sei­ner Frau schon in der Gemeindearbeit unter kle­ri­ka­ler Anleitung ange­nehm auf­ge­fal­len war.

Privatsekretariat und Gemeindearbeit sind aber etwas ande­res als pro­fes­sio­nelle Kompetenz, um inten­dierte Verkäufe oder wun­der­same Vermögensvermehrungen zu betrei­ben, ganz zu schwei­gen davon, dass der von der Catholica viel­ge­lobte Jesus von Nazareth sol­che Geschäfte tief ver­ab­scheut hat.

Querschläger brach­ten es an den Tag: In Augsburg Porno, in Magdeburg die Lehman-Pleite und zwei­fel­hafte Immobiliengeschäfte. Wie kann sich, fragt sich der erstaunte Demokrat, die über alle Massen vom Staat sub­ven­tio­nierte Catholica in Porno und Finanzspekulation ein­las­sen und sogar damit Geld ver­die­nen, Vermögen meh­ren?

Solange alles gut geht, schaut man weg und lässt gewäh­ren. Sobald es klemmt, hat kei­ner etwas gewusst und ist natür­lich nicht ver­ant­wort­lich. Hier haben dann wohl die Kräfte des Bösen gewirkt, womög­lich sogar der Laizismus, der Angelegenheiten des Staates strikt von denen der Catholica zu tren­nen sucht.

Halt, die hohen Herren und Gierhälse! Wenn hier und dort und noch sonst wo Steuergelder übel miss­braucht wer­den, dann ist das nicht die Verantwortung eines lai­zis­tisch ver­fass­ten Staates, son­der allein und ganz und gar die Verantwortung kle­ri­ka­ler Geld- und Machtgier. Obwohl die Catholica 100%-iger Inhaber des Weltbild-Verlags ist, will sie das Porno-Gebaren nicht wahr­ge­nom­men haben. Plumper und wider­li­cher kann man die eigene Verantwortung wohl kaum zu ver­tu­schen suchen.

Und 45 Millionen bei Beratung eines in den Aufsichtsrat der Gero AG in Magdeburg beru­fe­nen Bankers zu sub­li­mie­ren und das heute mit der Lehman-Pleite zu exkul­pie­ren, ist ebenso scham­los wie dumm. Pikante Details in BRAND EINS 11/2011. Geschäfte bei­der und ähnli­cher Art hät­ten von der Catholica nie betrie­ben wer­den dür­fen! So wird das von der Catholica imper­ti­nent gefor­derte Vertrauen nicht nur bei ihren Gläubigen unum­kehr­bar zer­stört.

Nein: Jauchzet und froh­lo­cket! Siehe Mt 6: Ihr sollt euch nicht Schätze sam­meln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen…Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz…. Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trin­ken wer­det; auch nicht um euren Leib, was ihr anzie­hen wer­det…. Niemand kann zwei Herren die­nen: ent­we­der er wird den einen has­sen und den andern lie­ben, oder er wird an dem einen hän­gen und den andern ver­ach­ten. Ihr könnt nicht Gott die­nen und dem Mammon.

Aber diese heh­ren Worte haben die hohen Herren wohl über­le­sen oder geflis­sent­lich ver­ges­sen. „Erkenntnis und Wille gehen nicht not­wen­dig mit­ein­an­der”: Papstwort vom 22.12.2011.

[Erstveröffentlichung: Freigeist Weimar]


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