Der Tag, an dem ich meinem Sohn den Zeh in der Autotüre eingeklemmt habe

Wisst ihr was schrecklich ist…? Wenn das eigene Kind Schmerzen hat oder gar krank ist! Aber wisst ihr was noch schrecklicher ist? Wenn man sie ihm noch selbst zugefügt hat! Wie ich meinen Sohn den Zeh in der Autotür eingeklemmt habe und wieso ich danach selbst kurz vorm Umfallen war, erzähle ich euch jetzt.

Seit Tagen wollte ich schon einen Laufwagen, den ich über eBay-Kleinanzeigen mir habe reservieren lassen, abholen. Ständig kam etwas dazwischen. An dem besagten Tag wollte ich ihn aber dann doch endlich holen, denn Mini-Me liebt es Dinge durch Gegend zu schieben und ich wollte mit ihm Nüsse, Steine, Blätter und Laub sammeln gehen.

Der Tag, an dem ich meinem Sohn den Zeh in der Autotüre eingeklemmt habe

Also fuhr ich durch die Straßen und bekam vom Navi keine einzige richtige Hausnummer angezeigt. Vor lauter Stress, denn ich habe mich echt darüber geärgert, wurde mir schwummerig und ich sah nicht mehr richtig. Also fuhr ich vorsichtshalber erstmal nach Hause, um mich kurz mal hinzulegen und den Körper auszuruhen. Ich legte den Kleinen ebenfalls schlafen und ruhte mich mit aus.

Als er wach wurde versuchte ich es erneut, fand es aber auch diesmal nicht. Also stellte ich das Navi aus und versuchte es auf eigene Faust. Ich fuhr um gefühlt hundert Ecken, bog in Seitenstraßen ein, die nicht einmal ein Schild hatten und hatte gefühlt einen Puls von 120.

Doch plötzlich fand ich es. Da war es, dass Haus mit der Nummer 14. Ich stiegt aus, zugegeben ich war schon wieder genervt, weil es dort keine Parkplätze gab und ich mich einfach mitten auf die Straße gestellt hatte.. Ich schmiss vor lauter Wut meine Autotüre zu und ging auf die Beifahrerseite. Schnallte Mini-Me ab, steckte ihn ins Tuch und Zack. Hm. Irgendwie hängt das Tuch in der Autotüre dachte ich mir, zog daran und merkte, wie ich den nackten Fußzeh meines Sohnes samt Tuch aus der geschlossenen Türe zog. – kurzer Vermerk, gerade jetzt beim schreiben, tut es mir auch wieder weh !!! –

Mir wurde schlagartig heiß.

Mein Kopf war plötzlich leer und ich wollte nur noch raus aus dieser beschissenen Situation. Im selben Moment begann der Kleine an zu schreien. Ich sah seinen Fußzeh an… Blau und dick, als hätte er einen 300KG Fels abbekommen. Im Schockzustand redete ich ihm gut zu und klingelte ohne einen Gedanken und mit völliger Leere im Kopf an der Tür des Hauses. Ich wusste nicht was ich tun sollte und fand es selbst makaber, dass ich nun an der Tür klingelte, während mein Sohn tierische Menschen aushalten musste.

In den 5 Minuten der Übergabe, war er jedoch ganz still. Ich dachte mir zuerst, dass es wohl doch nicht so schlimm gewesen sein muss – stand aber trotzdem noch völlig neben mir und rief als wir wieder am Auto waren, erstmal verzweifelt Mini-Me’s Papa an. Doch kaum hatte ich seine Nummer gewählt, begann der Kleine erneut an zu brüllen. Ich sah seinen Zeh an und bekam erneut einen Schock. Mir wurde heißer, immer heißer. Der Zeh wurde immer und immer dicker und bekam ganz unschöne Farben.

Mini-Me’s Papa riet mir ins Krankenhaus zu fahren. Doch 20 Minuten mit schreiendem Kind ins Krankenhaus fahren, hielt ich nicht aus. Also schaute ich auf die ihr 17:55 Uhr – der Kinderarzt würde womöglich bald schließen. Trotzdem gab ich Gas, in der Hoffnung, dass sie noch offen haben würden. Ich fuhr wie von Sinnen durch die Stadt, hielt auf dem Parkplatz und rannte so schnell ich konnte in die Praxis.

Dort hieß es erstmal kurz warten!

Die Arzthelfern bat mich im Wartezimmer Platz zu nehmen, es könnte noch dauern…
Daraufhin wurde ich wirklich sauer, denn wie kann man einen Notfall warten lassen? Die komplette Praxis hörte die Schreie meines Sohnes und ich sollte warten? Das lies ich nicht zu und wurde prompt in ein besetzen Zimmer gesetzt (und die anderen wurden erstmal wieder ins Wartezimmer gesetzt). Als der Arzt kam und sich den Fuß anschaute, wurde das Geschrei noch schlimmer und Mini-Me immer lauter. Plötzlich merkte ich, wie mir schlecht wurde. Ich legte mich mit dem Kleinen auf die Liege, aber er weinte nur noch schlimmer und lauter. Also musste ich mich wieder hinsetzten. Die Arzthelferin gab ihm derweil ein Schmerzzäpfchen und der Arzt untersuchte den Zeh währenddessen weiter. Als die sah, wie sich mein Kreislauf langsam verabschiedete, brachte sie mir ein nassen Tuch und kümmerte sich um ganz lieb um uns. Da lag ich nun halb auf der Liege und versuchte nicht zu brechen, musste mich aber gleichzeitig noch im Mini-Me kümmern. Ich habe ihn noch nie so schmerzerfüllt erlebt.

Der Arzt konnte keinen Bruch feststellen und ordnete Ruhe und kühlen des Zehs an. Und das taten wir auch. Ich trug ihn noch Stunden nach dem Unfall durch die Gegend und wir alle banden uns etwas aus Solidarität um den Fuß. So war der Schmerz nach einigen Stunden vergessen und Mini-Me ging es wieder gut.

Auch wenn ich wirklich dankbar bin, dass nichts schlimmeres passiert ist, wünsche ich so eine Situation sicher niemandem. Das Kind so leiden zu sehen, macht die Eltern wirklich traurig. Außerdem sind Hektik und Eile meistens Garanten für Fehler und Unfälle. Deshalb passt bitte bitte auf, dass euch so etwas blödes nicht selbst irgendwann einmal passiert.

Ich hoffe euch ist so etwas blödes noch nie passiert!

Alles Liebe!
Eure Nina


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