Der Superfood Superstar: Quinoa

Der Superfood Superstar: Quinoa

Für alle, die Quinoa (ausgesprochen: Kiin-wah) noch nicht kennen, haltet Euch fest, was dieses Superfood alles kann.

Superfood heißt nicht so, weil es super schmeckt, sondern weil es so unglaublich viele gute Eigenschaften hat. Ja, häufig wird Superfood als Medizin gewertet. Natürlich auf natürlicher Basis. Ich weiß gar nicht, seit wann es diesen Begriff gibt. Zumal es das Wissen um Heilkräuter ja seit Jahrtausenden gibt. Mir ist er in Zusammenhang mit Quinoa zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Genau wie Goji-Beeren oder Chia-Samen ist Quinoa sehr exotisch und kommt aus einem fernen Land, wo es von Menschen schon seit lange verwendet wird.

„Die Mutter aller Körner". So haben die Inkas in den südamerikanischen Anden Quinoa genannt. Es ist der Samen der Gänsefuß-Pflanze und gehört zur selben Pflanzenfamilie wie Rote Bete und Spinat. Quinoa ist voller Nähr- und Mineralstoffe und dabei glutenfrei. Dazu kommt Vitamin E. Es ist perfekt für den veganen oder vegetarischen Speiseplan.

In den letzten Jahren ist Quinoa immer beliebter geworden und ich war erstaunt zu sehen, wie die Preise immer höher gestiegen sind und gleichzeitig die Menge in den Packungen geschrumpft ist. Das kommt daher, dass die Nachfrage immer weiter gestiegen ist. Quinoa hat eine Entwicklung vom Spezialitätengeschäft hin zum überall erhältlichen Nahrungsmittel hinter sich. Dieser gestiegenen Nachfrage konnten die Bauern in Bolivien und Peru (von dort kommt 95% der weltweiten Produktion) nicht nachkommen. Also eine einfache Sache: hohe Nachfrage und begrenztes Angebot = hoher Preis. So langsam fällt der Preis wieder, weil neben Peru und Bolivien auch noch andere Länder in das Spiel eingestiegen sind. Doch Bolivien hat einen großen Wettbewerbsvorteil: Bio-Quinoa. Das ist deswegen auch doppelt so teuer wie das Produkt der Großfarmen in Peru. Man sollte wissen, dass der Quinoa-Anbau aus Peru mit Pestiziden und anderen Chemikalien betrieben wird. Ich kann nur empfehlen: kauft Bio-Quinoa. Dann wird sich das auch mittelfristig durchsetzen.

Interessante Fakten

In Südamerika werden die Saponine aus Quinoa zum Wäsche Waschen verwendet. Der bittere und klebrige Pflanzenstoff hält auch die Vögel davon ab, die Quinoa-Samen zu klauen. Es gab einmal Wissenschaftler, die Quinoa ohne Saponine gezüchtet haben. Und was ist passiert? Die Vögel haben die Ernte aufgegessen.

Vorteile

Quinoa ist das einzige Korn, das alle neun essentiellen Aminosäuren beinhaltet. Es ist also nicht nur glutenfrei, sondern ist ein vollständiges Protein. Deswegen wird es von Vegetariern und Veganern gerne eingesetzt.

Außerdem hat es mehr als doppelt so viele Ballaststoffe wie andere Körner. Das schiebt die Verdauung an und senkt gleichzeitig zu hohen Blutdruck und das Risiko von Diabetes. Auch der Cholesterin-Spiegel wird gesenkt und da es langsam abgebaut wird, hält das Sättigkeitsgefühl länger an (gut beim Abnehmen!).

Der hohe Eisengehalt wirkt sich gut auf die roten Blutkörperchen aus. Wie bei Rote Bete hilft das Eisen, dass Sauerstoff im Blut besser transportiert wird und die Durchblutung unsere Muskeln und das Gehirn gut versorgt.

Quinoa enthält auch das Spurenelement Mangan und Magnesium. Das schützt die Zellen der roten Blutkörperchen vor Freien Radikalen. Ja sogar bei Migräne hilft es.

Was Quinoa noch alles kann, erfahrt Ihr hier.

Verschiedene Arten

  • Weißes Quinoa gibt es am häufigsten im Laden. Ich finde ja es sieht eher hellbraun als Weiß aus. Es hat einen milden, leckeren Geschmack. Es lässt sich schneller kochen als die anderen Sorten (ca. 15 Minuten).
  • Rotes Quinoa ist etwas gummiartiger mit einem leichten crossen Einschlag. Der Geschmack ist auch intensiver. Es eignet sich gut für Salate. Es muss 5 Minuten länger kochen als der weiße Vetter.
  • Schwarzes Quinoa braucht noch länger beim Kochen und ist auch knackig. Es hat einen erdigen und süsseren Geschmack als das weiße Korn.

Verwendung

Man kann es warm oder kalt genießen, egal ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Es hat einen leicht nussigen Geschmack und passt zu allem, egal ob süß oder salzig. Wenn man es in den Mund nimmt poppt es richtig. Dabei ist es gleichzeitig flockig und gummiartig. Schwer zu beschreiben, Ihr müsst es probieren.

Quinoa ist super zum Frühstück. Ich koche es in ungesüßter Soja- oder Mandelmilch (wie Haferflocken) und gebe dann noch frische oder gefrorene Beeren dazu (voller Antioxidantien). Wer will kann zum Schluß auch noch ein Ei hinein schlagen. Das gibt den vollen Protein-Kick.

Ihr solltet es auch in Salaten, Suppen oder Eintöpfen versuchen. Es ist ein perfekter Ersatz für Reis, Bulgur oder Couscous. Zum Backen gibt es auch Quinoa-Mehl. Und für viel Geld gibt es auch Quinoa-Nudeln.

Tipps für die Zubereitung

1 Waschen oder nicht waschen:
Häufig wird empfohlen, Quinoa zu waschen. Wer es nicht tut, riskiert einen schlechten Geschmack. Da ich meistens weißes Quinoa verwende habe ich das Waschen weggelassen. Doch bei rotem Quinoa sieht das anders aus. Wenn man es nicht wäscht bleibt ein seifiger Geschmack drin. Sprich, man sollte den natürlichen Schutz Saponin abwaschen (was wie oben beschrieben sogar zum Wäsche Waschen benutzt wird). Auch wenn abgepacktes Quinoa häufig schon vorgewaschen ist, empfehle ich, kein Risiko einzugehen und auf Nummer sicher zu gehen.

2 Kochen:
Wenn Ihr es im Topf kocht, empfehle ich 1 Drittel Quinoa und 2 Drittel Flüssigkeit. Bringt alles zum Kochen und stellt dann den Herd auf kleine Stufe und lasst es 15 Minuten köcheln. Dann vom Herd nehmen und 5 Minuten zugedeckt stehen lassen. Danach mit einer Gabel auflockern. 1 Tasse getrocknetes Quinoa ergibt ca. 3 Tassen gekochtes Quinoa.

Wer noch mehr nussiges Aroma möchte, der kann es vor dem Kochen auch noch in der Pfanne auf mittlerer Stufe rösten (ca. 5 Minuten). Ihr müsst aber konstant umrühren!

Tipps für den Einkauf und Lagerung

In den Bio-Regalen fast aller Supermärkte und Drogerien gibt es Quinoa. Natürlich auch in allen Naturkost-Läden. Wenn Ihr große Mengen einkauft, dann achtet darauf, es in luftdicht verschlossenen Behältern aufzubewahren. Im Kühlschrank hält es sich bis zu 6 Monate.

Und hier noch ein paar leckere Quinoa-Rezepte:

Der Superfood Superstar: Quinoa


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