Der geschätzte Kollege Munzinger hat in seinem Artikel "Schuldnertypen" sehr schön die verschiedenen Typen von Nichtzahler beschrieben. Weitgehend decken sich seine Erfahrungen mit meinen.
Ein besonders dreistes Exemplar habe ich aber in den letzten Wochen erlebt: Beauftragung durch den Mandanten, Vorschussrechnung, Anruf des Mandanten und Bitte um Ratenzahlung. Ich übersende - mit leichten Bauchschmerzen - Ratenzahlungsvereinbarung, Raten kommen nicht. Erinnerung, Mahnung, schließlich Abrechnung und Kündigung des Mandats. Dann Ruhe. Schweigen im Wald.
Schließlich vor 14 Tagen ein aufgeregter Anruf des Exmandanten, er habe nun eine Ladung zur Hauptverhandlung erhalten. Er habe eben auch bereits 200,00 Euro überwiesen. Überweisungbeleg habe er gefaxt. Tatsächlich flattert auch ein solches Fax eins Haus. Fein, sage ich und weise darauf hin, dass für die Wahrnehmung des auswärtigen Termins erhebliche Fahrtkosten anfallen werden und dass ich nach dem bisherigen Zahlungsverhalten den Termin nur wahrnehmen werden, wenn alle Gebühren und Auslagen bezahlt sein.
Der Mandant murrt und grübelt. Naja, das ginge alles nicht. Das überwiesene Geld, ob er das zurückbekommen könne.
Jetzt raten Sie mal, was bisher nicht auf meinem Konto eingegangen ist und welche Straftat dem Mandanten vorgeworfen wird? Na???