Hallo liebe Leser,
der Sukzessivkontrast – spannend, unsichtbar und dann doch irgendwie sichtbar. Förmlich mysteriös mag man jetzt meinen?! Dieser Kontrast bezieht sich auf die Länge der Betrachtungszeit. Aber wie genau funktioniert er und wieso ist er unsichtbar?
Also so ganz unsichtbar ist er jetzt nicht, da ihr ihn mit etwas Geduld dann doch sehen könnt. Wie auch immer: Wenn ihr euch eine Farbe länger anschaut, seht ihr diese auch dann wieder, wenn ihr euren Blick auf eine andersfarbige Fläche richtet. Ihr seht praktisch ein Nachbild der zuerst gesehenen Farbe, jedoch in der Umkehrung. So werden helle Farben dunkel und dunkle Farben hell bzw. rote Farbe wird zur grünen Farbe und umgekehrt. Schauen wir uns das Ganze doch an einem Beispiel an:
Schaut euch mal diesen großen, schwarzen Kreis circa 20 Sekunden an und das mit einem Abstand von 10 bis 15 Zentimeter. Wenn ihr soweit seid und lang genug auf den Kreis geschaut habt, wendet ihr euren Blick auf das rechte, leere Feld, werdet ihr einen sehr hellen Kreis wieder entdecken. Total verrückt, oder? Aber genau so funktioniert der Sukzessivkontrast.
Wie wäre es mit einem farblichen Beispiel, um hier mal die Umkehrfarbe zu sehen. In diesem Beispiel macht ihr genau das Gleiche und blickt dabei auf das rote Quadrat und wendet nach 20 Sekunden euren Blick auf das freie, leere Kästchen. Ihr werdet erstaunt feststellen, dass ihr nun ein grünes Quadrat vor euch habt. Nach kurzer Zeit werden eure Augen dann aber dem Gehirn mitteilen, dass es sich getäuscht hat und eigentlich nur eine weiße Fläche sieht.
Irgendwie verrückt?! Ach ja, falls es nicht funktionieren sollte – einfach mal ein Auge zudrücken, dann klappt es mit Sicherheit. Wer das Phänomen etwas genauer erklärt haben möchte: Eure Sehzellen verbrauchen beim längeren Betrachten die angesprochenen Substanzen, sprich die gereizten Modulatoren. Zu kompliziert? Anders kann man diesen Vorgang nicht erklären :p