Der Sturm auf die britische Botschaft und die Innenpolitik Irans

Von Nicsbloghaus @_nbh

Screenshot: tagesschau.de

Im Moment gibt es zu der Erstürmung der eng­li­schen Botschaft in Teheran ja eini­ges zu sagen – und zu schrei­ben. Die Medien sind voll davon.

Einen inter­es­san­ten Aspekt dazu – der näm­lich auf die innen­po­li­ti­sche Bedeutung des Ganzen ver­weist – fand ich in einem Artikel bei Welt-Online.
Dort wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die­ser Angriff der Basidji mög­li­cher­weise von Gegnern Ahmadinedschads ange­stif­tet wurde. Zumindest aber: begrüßt wurde.

Der Teheraner Bürgermeister Mohammed Baker Kalibaf und der Sprecher des ira­ni­schen Parlaments, Ali Laridschani sind eher als Stützen des “geist­li­chen” Führers Ayatollah Chamenei bekannt. Und zwi­schen die­sem und dem “Präsidenten” gibt es seit län­ge­rer Zeit einen Machtkampf. Beide haben den Sturm auf die Botschaft begrüßt. Insofern klingt sogar plau­si­bel, wenn der Autor des Welt-Artikels schreibt:

Ahmadinedschad ist wegen sei­ner unor­tho­do­xen Wirtschaftspolitik, in der Kritiker erheb­li­che Inflationsgefahren sehen, unter Beschuss von Konservativen gera­ten. Die Hardliner in der Machtelite sind außer­dem erbost über Versuche des Präsidenten, dem Klerus unter Chamenei mehr Zuständigkeiten in der Sicherheits- und Außenpolitik abzu­rin­gen. „Der Angriff war eine Warnung an die Regierung von Ahmadinedschad“, erklärt der Analyst Mohsen Sadeghi.

Ein inter­es­san­ter Aspekt. Das macht die außen­po­li­ti­sche Isolation des Iran sicher­lich nicht bes­ser; könnte aber tat­säch­lich Einiges über den Riß inner­halb der Machteliten in Iran erklä­ren.

Nic