Screenshot: tagesschau.de
Im Moment gibt es zu der Erstürmung der englischen Botschaft in Teheran ja einiges zu sagen – und zu schreiben. Die Medien sind voll davon.
Einen interessanten Aspekt dazu – der nämlich auf die innenpolitische Bedeutung des Ganzen verweist – fand ich in einem Artikel bei Welt-Online.
Dort wird darauf hingewiesen, dass dieser Angriff der Basidji möglicherweise von Gegnern Ahmadinedschads angestiftet wurde. Zumindest aber: begrüßt wurde.
Der Teheraner Bürgermeister Mohammed Baker Kalibaf und der Sprecher des iranischen Parlaments, Ali Laridschani sind eher als Stützen des “geistlichen” Führers Ayatollah Chamenei bekannt. Und zwischen diesem und dem “Präsidenten” gibt es seit längerer Zeit einen Machtkampf. Beide haben den Sturm auf die Botschaft begrüßt. Insofern klingt sogar plausibel, wenn der Autor des Welt-Artikels schreibt:
Ahmadinedschad ist wegen seiner unorthodoxen Wirtschaftspolitik, in der Kritiker erhebliche Inflationsgefahren sehen, unter Beschuss von Konservativen geraten. Die Hardliner in der Machtelite sind außerdem erbost über Versuche des Präsidenten, dem Klerus unter Chamenei mehr Zuständigkeiten in der Sicherheits- und Außenpolitik abzuringen. „Der Angriff war eine Warnung an die Regierung von Ahmadinedschad“, erklärt der Analyst Mohsen Sadeghi.
Ein interessanter Aspekt. Das macht die außenpolitische Isolation des Iran sicherlich nicht besser; könnte aber tatsächlich Einiges über den Riß innerhalb der Machteliten in Iran erklären.
Nic