Der Streit um die Knabenbeschneidung

Von Nicsbloghaus @_nbh

Der Streit um die Knabenbeschneidung – sym­pto­ma­tisch für das Verhältnis von Staat und Religion in Deutschland?

URANIA (Foto: URANIA, Berlin)

Diskussion mit gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon und HVD-Präsident Frieder Otto Wolf in der “Urania Berlin”

Der Deutsche Bundestag ist mit dem ‚Gesetz über den Umfang der Personensorge bei einer Beschneidung des männ­li­chen Kindes’ weit­ge­hend der Argumentation jüdi­scher und mus­li­mi­scher Beschneidungsbefürworter gefolgt, die das “Festhalten an Bräuchen und Traditionen” als Ausdruck der grund­ge­setz­lich geschütz­ten Religionsfreiheit ver­ste­hen. Der von Kinderärzten, Kinderschutzorganisationen, säku­la­ren Verbänden und Frauenrechtsinitiativen vor­ge­tra­gene Einwand, dass das Recht auf Selbstbestimmung und kör­per­li­che Unversehrtheit des Kindes höher wie­gen muss als die reli­giö­sen Interessen der Eltern, wurde zurück­ge­wie­sen.

Ziel der Debatte ist es, noch ein­mal grund­le­gend über die Konsequenzen nach­zu­den­ken, die mit der Legalisierung des Rituals ver­bun­den sind: Ist mit dem Gesetz schon das letzte Wort in Sachen Beschneidung gespro­chen? Könnte mit glei­cher Begründung auch das Verbot der weib­li­chen Genitalbeschneidung fal­len? Wie kommt es, dass deut­sche Politiker in vie­len Fällen dazu ten­die­ren, reli­giöse Interessen stär­ker zu gewich­ten als säku­lare Rechtsnormen? Ist die poli­ti­sche Entscheidung in der Beschneidungsfrage sym­pto­ma­tisch für das Verhältnis von Staat und Religion in Deutschland?

Es dis­ku­tie­ren in der Urania Berlin: Dr. Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) und Dr. Frieder Otto Wolf, Präsident des “Humanistischen Verband Deutschland” (HVD). Die Moderation über­nimmt Norbert Kunz, Präsident des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg.

Wo:
Urania
An der Urania 17
10787 Berlin

Wann:
Mo 07. Jan 2013, 19:30

Veranstalter:
HVD Landesverband Berlin, Urania