Der Steingarten

Von Astrid Kirchmeier @AKirchmeier

Lebensraum für genügsame Stauden

Unter einem Steingarten verstehen Gärtner und Botaniker einen Bereich, in dem eine alpine Landschaft nachempefunden wird. Dies kann sowohl auf einer ebenen, als auch terrassierten Flächen geschenen, wobei sich Bruchsteinmauern besonders gut als formgebende Element eignen. Eine weitere Art des Steingartens ist die Rückeroberung einer Geröllwüste durch Pflanzen aller Art. Auch hier bieten sich sehr interessante Gestaltungsmöglichkeiten.

Bei unseren Fotos handelt es sich um ein kleines Trockenbeet mit allerlei genügsamen Polsterstauden. Sedum, Dachwurz, Saxifraga, Nelken, Edelweiß und Enzian gedeihen hier prächtig in kargem Pflanzsubstrat. Besonders viel Freude bereiten uns die kleinen Grasbüschel, die ursprünglich nur ein Urlaubsmitbringsel aus den Dünen der Mecklenburgischen Seenplatte waren. Sie versamen sich ständig aufs Neue und bleiben uns so hoffentlich noch viele Jahre als Erinnerung erhalten.

Und das ist alles KEIN Steingarten!

  

Was jedoch keinesfalls ein Steingarten ist, sind vermeindlich pflegeleichte, mit Folie abgedeckte und Schotter zugeschüttete, öde Pflanzflächen. Hier werden eher lebensfeindliche Räume geschafffen, die sich bei Sonne so stark aufheizen und Wärme reflektieren, dass die Pflanzen oftmals ums Überleben kämpfen müssen. Desweiteren sind die Böden verdichtet und die Steine lassen sich nur schwer oder gar nicht zu reinigen. Sie sehen nach einiger Zeit meist schmutzig und veralgt aus und durch Vogelkot und Wind eingebrachte Samen gehen auf und müssen ebenfalls gejätet werden.