Der Ssangyong Korando

Von Peter

Wer mit einem Ssangyong Korando unterwegs ist, kann sich fragender Blicke sicher sein: “Was ist denn das für einer?” Die Antwort kann knapp ausfallen: Dies ist ein preiswertes Kompakt-SUV aus Korea, das erneut sein Glück auf dem deutschen Markt sucht. Vor gut vier Jahren hatten die Koreaner hierzulande Schiffbruch erlitten und sich zurückgezogen. Zu einem Preis ab 22.990 Euro wird jetzt ein Neuanfang gesucht. Die Nische ist nicht schlecht gewählt: Das Segment der Möchtegern-Geländewagen boomt und boomt.

Um in Stilfragen mithalten zu können, hat man sich bei Italdesign Giugiaro eine gefällige Karosserie schneidern lassen. Beim kräftigen neuen 2,0-Liter-Turbodiesel mit 129 kW/175 PS Leistung standen die österreichischen Ingenieure von AVL Pate. Insgesamt präsentiert sich ein SUV mit alltagstauglichen Kombieigenschaften.

Der Dieselmotor, der die Abgasnorm Euro 5 erfüllt, kommt mit 360 Nm zwischen 2000 und 3000 Umdrehungen schnell zur Sache und ist kombiniert mit dem manuellen Sechsganggetriebe für 180 km/h gut. Der angegebene Verbrauch von 6,1 Litern Diesel auf 100 Kilometern stimmt – wie immer bei diesen Angaben – nicht. Rund acht Liter auf 100 Kilometer sind schon eher realistisch.

Die Schaltung ist schwergängig und der erste Gang ist mit Blick auf die Geländeoption extrem kurz ausgelegt. Wer flott unterwegs sein will, muss häufig die Kupplung treten. Schaltfaul fahren ist beim Korando nicht drin. Schön hingegen: Ein Böschungswinkel von 23 Grad vorn und von 28 Grad hinten bei einer Bodenfreiheit von 18 Zentimetern lassen einen kleinen Ausritt abseits asphaltierter Wege zu.

Der Korando verfügt über eine selbsttragende Karosserie und Einzelradaufhängung. Sowohl bei der Fahrt zum Baumarkt als auch beim Wochenendausflug macht er eine gute Figur. Bei einer Länge von 4,41 Meter, einer Breite von 1,83 Meter und einer Höhe von 1,71 Meter finden vier Personen bequem und fünf Personen einigermaßen Platz. Eine straffe Abstimmung der Federung sorgt allerdings dafür, dass kurze Stöße fühlbar an die Insassen weitergereicht werden.

Das Kofferraumvolumen kann von 486 Liter auf 1312 Liter bei ebener Ladefläche erweitert werden. Da gehen schon einige große Pflanzen für den Garten locker hinein. Wer Bauhölzer im Hänger transportieren muss: Die maximale Anhängelast beträgt 2000 Kilogramm.

Der Innenraum gefällt durch ein aufgeräumtes Cockpit, gute Sitze und eine alles in allem kritikfreie Verarbeitung. Die Ausstattung kann nicht anders als komplett bezeichnet werden. Schon in der Basisversion “Crystal” mit reinem Vorderradantrieb sind sechs Airbags, ESP, Bremsassistent, höhen- und längsverstellbares Lenkrad, Berganfahrhilfe und Notbremssignal sowie Klimaanlage und CD-Radio mit Bluetooth-Schnittstelle an Bord.

Die höheren Ausstattungslinien “Quartz” ab 24.490 Euro und “Sapphire” ab 25.990 Euro verfügen über Allrad-Antrieb und weitere Annehmlichkeiten wie Sitzheizung vorn und hinten, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Einparkhilfe und Leder. Ein 6-Stufen-Automatikgetriebe kostet 1500 Euro Aufpreis. Als vertrauensbildende Maßnahme werden fünf Jahre Garantie bis 100.000 Kilometer Fahrleistung angeboten.

Quelle: autogazette.de