Der Spion, der aus der Kälte kam

Von Gregor

Ich finde die ersten Seiten wieder zu chaotisch und unverständlich. Man wird einfach reingeworfen ohne eine Ahnung zu haben, um was es geht oder was die einzelnen Codes heißen. Wenn ich das lese, denke ich nur an eins – Dostojewski. :)
Die Schreibweise finde ich wieder so abgehackt, ohne dass man auch mal selber irgendwas nachdenken kann. So kann man natürlich Spannung erzeugen, nur wenn ich mir nichts vorstellen kann und mein Kopf leer ist, dann kommt auch keine Spannung auf. Das ist natürlich wieder eine Folgenerscheinung von Dostojewski. :) Das ist wie heiß und kalt.
Ich weiß auch nicht, entweder kann ich jetzt kein Deutsch mehr oder der Übersetzer ist grottenschlecht. Jedenfalls gab es einen Satz, den ich so gar nicht verstehen konnte. Und so etwas passiert mir nur bei dem ganzen Mainstream. Ich lese hier schwere Werke und habe keine Probleme und wenn ich mal was seichtes lese, dann verstehe ich nur die Hälfte. Viellicht sollte man absichtlich so etwas einfach übersehen und da man solche Bücher eh überliest fällt es bestimmt nicht gerade ins Auge.
Die Heldenbeschreibung ist auch nicht gerade vorbildlich, einfach die Einzelheiten abgeklappert und fertig, wozu noch viel darüber sinnieren,  vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu seiner Physiognomie und fertig ist der Bestseller.
Bis jetzt, Seite 20, fand ich nur eins interessant, dass es Spione sind. :)
Ich finde die Gespräche allein sehr interessant, vor allem wenn der Held mit seinem Chef über manche Informationen reden und wenn sie umlegen sollen, wohin sie gehen müssen usw.
Nur schlecht finde ich ist, dass Namen erwähnt werden, der Leser davon keine Ahnung hat. ALso müsste man schon einiges Vorwissen haben, damit man auch die Tiefe des Buches versteht. Vielleicht gibts auch ein Buch davor, was dann alles erklären würde, aber so weit ich gelesen habe, war das Buch das erste Werk des Autors.

Nach seinen ganzen Eskapaden, Trunkenheit, Arbeitslosigkeit und Gefängnis, wobei ich die ganze Zeit über sehr interessiert lass, kommt es langsam zu seinem letzten Auftrag. (Seite 50)
Langsam entwickelt sich das ganze zu einem wirklich guten Buch, schon der erste Kontakt machte neugierig auf mehr und als Alec und Ashe, sein vergessener Freund, einen anderen treffen, wird es langsam wirklich spannend.
Vor allen finde ich die Dialoge sehr gut, so wie in diesem Buch “Satan ist auf Gottes Seite“, auch wenn dieses Buch nicht gerade gut war, waren die Dialoge interessant.
Ich vergaß noch was zu erwähnen – er läuft über!
Dh. er verrät nun sein Vaterland und gibt die ganzen Infos weiter, ich glaube an STASI  oder gleich KGB. Fragt mich nicht, da steht es nicht, von welcher Organisation die kommen, nur dass sie für seine Infos viel zahlen.
Er hat aber zuvor seinen Ex-Chef erzählt, dass er Kontakt aufgenommen hat, frag mich jetzt nur, wenn er alles ausplaudert, wie weit er geht und wozu dann noch dem Chef Bescheid geben, wenn die Welt unter geht?

Da das ganze, also erst mal das Verhör, langsam langweilig wurde, musste natürlich eine kleine Liebesgeschichte sein, sonst würden die 229 Seiten knapp werden. (Seite 100)
Ja, Alec, der selten Liebe gekannt hatte, abgestumpft und gelangweilt, hat wirklich eine Frau kennen gelernt, obwohl das kein richtiges kennenlernen war. Dass sie 20 ist und er um die 50 macht die Sache wieder unrealistisch, auch wenn in unserer Zeit Mädchen gibt, die alte Säcke lieben ;)
Dass er sich in sie “verliebt” hat war schon ein Wunder selbst, da er zu ihr kam, um zu essen und bisschen abzuhängen und eigentlich komische Dialoge von sich zu geben, war auch ein Wunder, dass Liz sich in ihn verliebt hat.
Er redete auch nicht viel, trotzdem mochte Liz ihn und aus irgendeinen Grund wusste sie, was er mit “für immer weg gehen” meinte. Wo er doch kein Geld besaß und eher erbärmlich lebte.
Vielleicht hat sie sein Benehmen a la Gentleman und dieses “lass mich doch in Ruhe” Benehmen  beeindruckt, … Frauen :)

Nach den 100 Seiten habe ich langsam genug von dem Buch, so wie ich es mir dachte ist das Buch nicht so eins, das mich umhauen könnte, aber nicht so schlecht, dass ich gleich abbrechen will.
Wenn das so weiter geht, dass sie nur Dialoge führen, dann wird das echt ziemlich langweilig werden, am besten wenn Alec irgendwie ausbrechen würde und entkommen könnte. Bisschen Action kann das Buch schon vertragen. :) (Seite 120)

Ich glaube, die Leute die ein Buch positiv bewerten haben noch nie im Leben Dostojewski oder was vergleichbares gelesen, deshalb denken sie gleich, dass es ein super Buch ist, wo es noch viel bessere gibt.
Die “sitzen” dann sozusagen in ihren Genres und lesen auch nichts gescheites und dann wird Rezis produziert, die eigentlich keinen wert haben.

Langsam wird das Buch echt zäh, Seite 150, und ich verlor auch meine Geschwindigkeit, mit der ich “Der Spieler – Späte Romane und Novellen” lies.
Ich denke langsam, dass dieses Thema hochgepusht wurde, weshalb dieses Buch solchen Zuspruch hatte. Vielleicht mag ich einfach keinen Kalten Krieg, aber das Ganze ist eben unspannend geschrieben. Klar, das Thema an sich  ist nicht zu verachten, aber für ein Roman ist es nicht geeignet, weil dieses Buch schon fast wie ein Doku ist. Nur der Anfang war noch ansprechbar, wo man wirklich den Kalten Krieg spürte, aber jetzt wo er nur am Erzählen ist , ist die Luft raus.
Ich weiß auch nicht womit er die restlichen 100 Seiten füllen will, mit irgendwelchen Beschreibungen, die man eher überliest oder dehnt er das Thema weiter aus, bis zur Unverträglichkeit und noch viel weiter! ;)
Mir ist beim Lesen ein Wort zu de Buch gekommen: Banal.
Ah ja, jetzt werden die Verräter verhaftet und Fiedler versucht Mundt aufs Kreuz zu legen – gääääääääääääähhnnnn.

Ich weiß auch nicht warum, aber man wechseln ab und zu zu Liz, die jetzt irgendwo in der DDR ist und für eine Partei arbeitet. Ich frage mich nur, wieso überhaupt?
Man weißt so gar nichts über diese Liz und jetzt soll sie irgendwo hinfahren, alles sehr geheimnisvoll und für ein Roman alles sehr schlecht.
Naje, es war auch klar wohin Liz gefahren ist – zur dem geheimen Gericht, wo Leames als Zeuge aussagt, weil Fiedler Mundt beschuldigt ein Doppelagent zu sein, dh. dass er für die Engländer arbeitet, weshalb er auch Riemeck umbringen ließ.
Das Buch ist so berechenbar und ich habe gar nicht so viele Bücher gelesen, dass ich nun wissen müsste was als Nächstes passiert.
Am Ende, Seite 200, als Leamas die ganze Sache vor dem geheimen Gericht aufdeckt wird es etwas interessant und auch, als Alec und Liz über die Mauer fliehen wollten war es ziemlich spannend, aber dafür sehr kurz.

Mind-Map

Leseprobe

Hörprobe

Video Rezension

Von Literaturclub

Lieblingszitate 

»Wir können den Kommunismus nicht aufbauen, ohne vorher den Individualismus erledigt zu haben. « 

Gesamteindruck

Ich war nicht gerade überrascht, dass nicht viel spannendes dieses Buch beinhalten wird. Außer massig an Dialogen enthält dieses Buch “leere” Stellen, die dem Buch auch nicht weiter helfen ein gutes zu werden.
Ja, ab und an war es ziemlich interessant, aber das waren kurze und seltene  Stellen.
Insgesamt bin ich nicht gerade begeistert, ich wollte es mal gelesen haben, mehr nicht.
Wäre das Buch länger gewesen, würde ich bestimmt abbrechen.

Meine persönliche Bewertung



Zusammenfassung

Cover


Inhaltliche Qualität

Charaktere
   

Sprachliche Qualität


Bibliographie

Autor: JOHN LE CARRE

Originaltitel: The Spy who came in from the Cold

Übersetzer: Manfred von Conta

Jahr: 2-0-0-6

Seiten: 229

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