Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,
so allmählich geht es wieder aufwärts und ich kann an etwas anderes denken als an … Toilettenpapier!
Edle Tropfen gut verpackt
Gestern habe ich ein paar Zucchini aus unserem Weinkeller geholt, indem wir neben den roten, weißen und rosefarbenen Schätzen aus Frankreich auch unser frisches Obst und Gemüse lagern. Ein wenig wehmütig stand ich also mit den Zucchini in der Hand vor den noch gut gefüllten Weinregalen und wünschte mir, ich könnte am besten schon am Wochenende mit dem Wohnwagen nach Frankreich aufbrechen. Aber bis zum lang ersehnten Urlaubsanfang sind es noch 4 endlos lang erscheinende Wochen. Bis dahin fließt also noch viel Wein durch die Tanks der französischen Winzer von Bordeaux bis Burgund. Außerdem sind wir uns noch immer nicht im Klaren darüber, was unser Reiseziel letztendlich sein wird. Durch einen privaten und beruflichen Termin, der uns Ende September u.a. nach Ostwestfalen führt, ist die grobe Richtung ja schon einmal vorgegeben. Die Frage bleibt nur, wohin wir im Norden reisen möchten. Momentan ist Holland in der Diskussion! Leider gibt es dort zwar Tulpen aus Amsterdam, aber keinen Rotwein!
Rot, weiß und rosé gut gelagert
Bald starten die Hypermarchés ihre großen Wein-Verkaufsmessen
Mitte September bis Mitte Oktober ist meine Lieblingsreisezeit in Frankreich, u.a. auch, weil zu dieser Zeit die riesigen Hypermarchés ihre foires aux vins, die Weinmessen, abhalten. Dann trifft man meist gleich beim Beitreten der Hypermarchés auf eine große Verkaufsfläche, auf der Weinkartons in Regalen und auch auf dem Boden gestapelt das Bild bestimmen. Sonderprospekte, in denen all die flüssigen Schätze mit Hinweis auf Herkunft, Preis, Lagerung und Verwendung aufgeführt sind, geben einen ersten Überblick. Gut ausgebildete Sommeliers stehen mit Schürze, Korkenzieher und Probiergläschen bereit, um die Fragen der Kundschaft zu beantworten und Proben auszuschenken. Oft ergeben sich hier interessante Gespäche, aus denen man, im wahrsten Sinn des Wortes, viel mit nach Hause nehmen kann. Auf diese Weise habe ich vor ein paar Jahren eines meiner jetzigen Lieblingsanbaugebiete, das Madiran im äußersten Südwesten Frankreichs, entdeckt.
Gute Qualität, gute Beratung, guter Preis
Wer denkt, dass der Franzose an sich nur beim Winzer kauft, wird dort eines Besseren belehrt: Viele Franzosen studieren die Sonderprospekte zu den foires aux vins der Hypermarchés akribisch im Voraus zuhause und stapeln ihre Einkaufswagen (die in Frankreich gefühlt mindest doppelt so groß wie bei uns sind) mit Kisten und Kartons rappelvoll. Wenn wir die Gelegenheit haben, zu dieser Jahreszeit in Frankreich zu sein, tun wir es ihnen gleich, sodass wir immer mit gut gefülltem Kofferraum nach Hause zurückkehren. Wein aus Frankreich lässt sich zu der Qualität und zu dem Preis kaum bei uns in Deutschland kaufen.
Natürlich ist es romantischer, direkt beim Winzer oder bei einer Cave Coopérative vorzufahren und dort den regional angebauten Wein zu verkosten und kaufen. Aber was macht man als Frankreichreisender, wenn man sich nun mal nicht in einem Weinanbaugebiet befindet? Uns zieht es in den letzten Jahren verstärkt gen Norden, wo der Weinbewuchs trotz Klimawandel noch immer eher spärlich ist.
Ich finde, dass der Einkauf bei den foires aux vins der Hypermarchés eine gute, machbare und auch preislich attraktive Alternative ist. Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser der Regenbogenkombüse, dazu? Wie und wo kaufen Sie Ihren Wein in Frankreich ein? Ich würde mich freuen, Ihre Erfahrungen als Kommentar zu lesen.
Ein schönes Wochenende und à bientôt (hoffentlich komplett virusfrei…)
Ihre Heike Kügler-Anger