Der Sparsame und ich II

Von Berit Andersen

Unsere Freundin Anne schließt gerade ihre Ausbildung als psychologische Beraterin ab und hat sich gestern dankenswerter (nebenbei beim Gemeindefest) einige Stunden lang mit uns beschäftigt.

Wir sind normal. Sagt sie. So oder so ähnlich läuft es in fast allen Ehen ab. Bei ihnen zum Beispiel entzünden sich Konflikte zum Beispiel an der Marotte des Ehemannes, Unterhosen und Socken unter das Ehebett zu werfen.

Bei uns sind es halt Klamottenstapel, die den Ehemann zum Überlaufen bringen.

Doch ich greife vor.

“Also”, Anne übt an uns, “Mara, was wünscht du dir von David?”

“Dass er nicht gleich unseren baldigen Ruin ankündigt, bloß weil ich mir etwas zum Anziehen kaufe.”

“Das ist zu kompliziert.”

“Vertrauen. Ich kaufe das, was notwendig ist und auch qualitativ hochwertige Dinge, die dann auch länger halten.”

“Und wie könnte er sich verhalten, damit du das spürst?”

“Höflich nachfragen.”

“Und jetzt du, David, was wünscht du dir von deiner Frau?”

“Ordnung.”

“??? Du wünscht dir ORDNUNG und SAGST, ich soll KEINE SACHEN mehr kaufen???”

“Wenn du weniger hast, kannst du auch weniger Unordnung produzieren.”

An dieser Stelle kippte die Ehefrau erschöpft auf die Picknickdecke und blieb dort ohnmächtig liegen.”

“Naja, David, Ordnung ist ja ein großes Thema; was genau wünscht du dir da?”

“Dass keine Klamotten herumliegen. Die gehören in die Schränke. Punktum.”

“Mara? Hast du gehört? Mara?!?”

Kommunikation in der Ehe. Vielleicht sind wir doch kein so gutes Beispiel.