An Schuhen habe ich eigentlich nur vier Paare:
kniehohe Dockerstiefel in schwarz, für den täglichen Gebrauch, wenn die Temperatur unter 29 ° Celsius fällt,
schwarze Halbschuh-Dockers als Schuhe für gute Gelegenheiten, Prüfungen zum Beispiel,
orangefarbene Riemensandalen für Temperaturen ab 30 ° Celsius oder wenn ich etwas aus dem Keller holen will
Außerdem nenne ich noch ein Paar Halbschuhe mein eigen, die aber die Konsistenz von Pappe haben, weshalb ich sie nie lange anziehen kann.
Mein Kleiderschatz erschöpft sich in einigen recht alten Kleidern, die aus den Zeiten vor diversen Schwangerschaften stammen. Einige sind ein wenig eng um Brust und Taille, eines am Kragen zerrissen. Ein neueres stammt aus diesem Jahr, ist aber wegen seines Wollanteils nur bedingt als Sommerkleid tauglich; ich habe es ausprobiert.
Die Anzahl der derzeit tragbaren Hosen beträgt eins.
Hinzu kommen einige am Hals verschlissene lange T-Shirts, die ich Stück für Stück ersetzen möchte. So weit, so gut.
Der Ehemann stampft in mein Büro.
“Zum Geier! Hast du 348 Euro 20 für KLAMOTTEN an so einen Onlineshopüberwiesen???”
“Ja, aber”, sage ich.
“Du kannst doch nicht jeden Monat Geld für KLAMOTTEN ausgeben!!! Erst letzten Monat hast du etwas gekauft!”
“Das war ein BH, den brauche ich ja wohl; damit besitze ich drei, das ist nicht übertrieben!”
“Und die 348 Euro 20???”
“Das ist ein Onlineversandhandel, der an Neukunden nur gegen Vorkasse versenden; das meiste Geld kommt also wieder zurück.”
“Hase”, der beste Ehemann von allen steht in meinem Büro und macht energische Gesten: “Zwei Kleidungsstücke für jedes Körperteil, das ist in Ordnung: zwei Hosen, zwei …”
“Im Moment habe ich nur eine Hose.”
“Nagut, dann darfst du noch eine kaufen.”
“Eigentlich wollte ich ja nur den Hut aus dem Versandhandel.”
“Du wolltest nur EINEN HUT und hast dafür 348 Euro 20 überwiesen???”
“Und einige Hosen zur Auswahl”, ergänze ich.
“Jedenfalls: Zwei Stück für jede Abteilung.”
“Aha”, fällt mir eine Argumentationslücke ein, “und WIEVIELE T-Shirts hast du dir letztens gekauft??”
“Drei. Aber die haben nur sieben Euro gekostet.”
“Zwei Hosen insgesamt oder zwei Hosen für den Winter und zwei für den Sommer?” lenke ich ab.
“Nagut, vier.”
“Und auch zwei Hemden, zwei Kleider für den Winter, zwei …”
“HALT! Wer zwei Kleider hat, braucht auch keine Hosen.”
“???”
“Ein Kleid ist zum Anziehen, eines zum Waschen.”
“Und wenn mal eines kaputt ist?”
“Dann kannst du es stopfen.”
“Mmpf.”
“Und Röcke?”
“Dito.”
“Tuniken?”
“Zwei.”
“Das heißt, ich kann mir das mittelalterliche Kleid aus Brokat für feierliche Anlässe von der Backe putzen?”
“Ganz genau.”
“Na, gut”, seufze ich, “dann also den Hut. Davon auch zwei?”
Andererseits, wenn ich es mir recht überlege, ist so ein mittelalterliches Brokatkleid doch bestens für den täglichen Gebrauch für Temperaturen unter 24 ° Celsius geeignet. Das passt bestimmt gut zum Hut … Morgen zähle ich mal Ehemanns Kleidung …