Der Sommer – zwischen Seife und Gasmaske

Meine Naivität sprengt manchmal alle erdenklichen Dimensionen! Ich dachte, Zeiten, in denen Körperhygiene nur für Aristokraten und feine Hofdamen ein Begriff war sind längst vorbei doch dann stieg ich vor wenigen Tagen, irgendwann mal gegen den Mittag, in eine verdammte Straßenbahn und alle Illusionen zerplatzten mit einem lauten Knall! Kennt ihr diese Momente auf der Autobahn? Man gerät in ein Stau, von oben kommt Hitze als würden drei Sonnen im Parallelbetrieb arbeiten und neben Euch steht ein Schweinetransporter aus dessen Inneren ein Gestank kommt, dass Eure Nasenhöhlen grün anlaufen und das Gesicht zu verfaulen droht? Wer hat das nicht erlebt und als ich die Straßenbahn betrat durfte ich plötzlich einen Schweinetransporter von Innen betrachten! Dabei muss ich die Schweine noch in Schutz nehmen! Sie können nichts dagegen unternehmen, dass sie derart bestialisch stinken aber verdammt noch mal, MENSCHEN SCHON! Sobald die Temperaturen über eine gewisse Marke steigen wird es oft unangenehm. Vor allem an Orten oder in Fahrzeugen der öffentlichen Verkehrsmitteln, in denen Menschen dicht aneinander stehen passiert oft, dass man sich plötzlich fühlt als wäre man aus Versehen in die Öffnung einer Feldlatrine hinein gestürzt…mit dem Gesicht nach unten! Warum stinkt manch eine(r) so barbarisch und bringt die Menschen in seinem Umfeld zu einem Kollaps?

…zu faul

Zwei Mal die Woche duschen ist mehr als genug! Ob Winter oder Sommer…Duschen kostet Zeit, verlangt etwas Einsatz (man muss sich ja dabei bewegen) und wofür das ganze? Solange sich die anderen nicht beschweren ist alles in bester Ordnung. Außerdem warum sollte man sich um Körperhygiene kümmern, wenn das gleiche T-Shirt schon ohne hin seit zwei Wochen am Körper klebt…tagsüber und auch in der Nacht! Viel zu viel Arbeit!

…zu teuer

Hygieneartikeln kosten Geld, manchmal nicht wenig also lassen es manche einfach sein, nehmen nur alle zwei oder drei Tage die kostbare Seife in die Hand und eine Tube der Zahnpasta reicht vom Winter zu Winter. Beispielhafter Umgang mit Ressourcen oder? Wenn man überlegt, für eine Bigbox Zigaretten (und manch einer pafft davon zwei am Tag) würde man zwei gute Deos bekommen und eine Seife für eine ganze Woche wird einem der Ausmaß der Katastrophe bewusst

…zu dämlich

Ich rieche nichts also riechen die anderen auch nichts. Außerdem gibt es Deos also schnell drüber sprühen und schon ist man wieder fit für die Stadt! Deodorant auf alten Schweiß…so schnell wird man unbewusst zu einem gefährlichen Terroristen!

…zu pragmatisch

Ich habe keinen Mann, keine Freunde, lebe zurückgezogen also warum soll ich mich waschen und einigermaßen angenehm riechen wenn a) mein Gestank niemanden stört b) meinen angenehmen Körpergeruch niemand loben würde.

Es kommt wieder eine Jahreszeit auf uns zu in der wir Gefahr laufen zu stinken oder ein Opfer eines Giftgasattentats zu werden. Wer in der heißesten Jahresperiode nicht sorgfältig mit der eigenen Körperhygiene umgeht wird schnell zu einer Belastung für Gesellschaft. Dabei scheint das Geschlecht eine untergeordnete Rolle zu spielen, denn diejenigen, die der Meinung sind, die Männer riechen strenger als Frauen, der ist in der Straßenbahn nicht in die Nähe einer gut ernährten Blondine gewesen, die zwar mit einem neusten Handy lautstark telefoniert aber derartig stinkt, dass man sich selbst eine Frage stellt ob sie nicht bereits vor einer Woche von uns gegangen ist!