Autor: Lucy Clarke
Genre: Roman
Originaltitel: A Single Breath
Übersetzt von: Claudia Franz
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Piper Paperback
Erscheinungsdatum: 13. April 2015
ISBN: 978-3-492-06012-7
empf. VK-Preis [D]: 14,99 €
Nachdem ich inzwischen mehrere, leichte Liebesromane hintereinander weggelesen habe, war mein Durst nach romantischer Komödie gestillt und mir stand der Sinn nach Lesestoff, der tiefgründiger und anspruchsvoller ist, und bei dem ich mitfiebern und mitfühlen kann.
Das Buch „Der Sommer, in dem es zu schneien begann" ist mir zuerst durch sein Cover aufgefallen, und ohne den Klappentext zu lesen, würde ich vermuten, dass es sich hier um einen weiteren leichten Liebesroman handelt. Aber weit gefehlt - die Geschichte, um die es hier geht, ist ernst, tiefgründig und absolut spannend. Ein Buch, dass den Leser von Beginn an fesselt....
Inhalt
Ein schicksalhafter Sommer in Tasmanien
Abrupter kann das Schicksal kaum zuschlagen: Als Eva nur wenige Monate nach der Hochzeit ihren Mann durch einen Unfall auf See verliert, erstarrt sie vor Schmerz. Ihr gerade erst begonnenes Leben als glückliche Ehefrau soll schon zu Ende sein? Eva fühlt sich völlig allein in ihrer Trauer und reist nach Tasmanien, um Trost bei Jacksons Angehörigen zu finden. Doch so bezaubernd die australische Insel ist, so abweisend verhält sich Jacksons Familie. Warum nur wollen sein Vater und sein Bruder partout nicht über ihn sprechen? Auf Eva warten schockierende Wahrheiten, die sie zu einem schicksalhaften Sommer in der Vergangenheit führen - dem Sommer, in dem es zu schneien begann.(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
Wie eine heile Welt vom einen auf den anderen Moment in sich zusammenfallen kann, wird Lucy deutlich als sie durch einen tragischen Unfall ihren geliebten Mann Jackson verliert. In Ihrer Trauer beschließt sie nach Tasmanien zu fliegen um die Familie ihres verstorbenen Mannes kennenzulernen. Lucy wird aber nicht gerade mit offenen Armen empfangen - Jacksons Familie verhält sich sogar sehr abweisend ihr gegenüber. Doch Lucy spürt, dass hier etwas nicht stimmt und sie macht sich beharrlich daran hinter die Geheimnisse zu kommen, die Ihr Einiges über die Vergangenheit Jacksons verraten. Der Mann, den sie so liebte, aber scheinbar kaum kannte.....
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht des Erzählers, so erfährt der Leser viel über alle Protagonisten und lernt diese kennen. Im Prolog lernt man Jackson kennen, der kurze Zeit später ums Leben kommt. Schon zu Beginn des Buches wird man durch den gefühlvollen Schreibstil der Autorin so in den Bann gezogen, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Der Spannungsbogen bleibt absolut konstant und die Schriftstellerin versteht es Gefühle und Schauplätze so darzustellen, dass der Leser nicht nur mit den Protagonisten mitfühlen kann, sondern sich auch den Handlungsort versetzt fühlt.
Immer wieder gibt es in der Geschichte neue Wendungen, die die Spannung aufrecht erhalten. Offene Fragen, die den Leser miträtseln lassen und immer wieder zum Weiterlesen animieren. Zwischendurch tauchen in kurzen Kapiteln Jacksons Gedanken auf, die einige Fragen klären und dem Leser neue Erkenntnisse bieten. Sie fügen sich gut in die Geschichte ein, erläutern Einiges aber nicht zu viel.
Das Buch ist genau die richtige Mischung aus Spannung, Geheimnissen, Enttäuschung, Hoffnung, Lügen und Gefühlen. Selten konnte ich beim Lesen so mitfühlen, ohne das die Autorin seitlang die Gefühle beschreibt. Die Handlung lebt und die Spannung bleibt bis zum Schluss aufrechterhalten.
Fazit
Klare Leseempfehlung! Ich habe nicht erwartet ein solch gutes Buch in den Händen zu halten - „Der Sommer, in dem es zu schneien begann" ist dieses Jahr bisher mein persönliches Lesehighlight. Selten hat mich ein Buch so in seinen Bann gezogen. Der bildhafte und gefühlvolle Schreibstil der Autorin, ohne darüber seitenlang auszuschweifen, hat mich komplett in die Geschichte eintauchen lassen.