So verwundert es nicht, das der spanische Nuklearpark in diesen Tagen mit großen Schwierigkeiten kämpft. In den Nähe des Atomkraftwerks Cofrentes in der Region Valencia kam es zu einem Großbrand, der erst 11 km vor dem AKW gestoppt werden konnte. Die spanische Atomaufsichtsbehörde CSN meldete zu diesem Zeitpunkt, dass die externe Elektrizitätsversorgung des Kraftwerks durch den Brand beschädigt wurde. Deshalb mussten die Dieselgeneratoren eingeschaltet werden, die nur für Notfälle gedacht sind.
Der Altmeiler Garoña in der Region Burgos, dessen Laufzeit von der Regierung bis 2019 verlängert wurde, leidet ebenfalls unter den hohen Temperaturen. Er wird vom Ebro gekühlt, der jetzt einen sehr niedrigen Wasserstand hat. Am 28. Juni löste ein falscher Alarm, ausgelöst durch die Hitze, die Zufuhr eines Gases des Sicherheitssystems aus, das gegen Brände gedacht ist. Die Gaszufuhr bedeutete keine größere Gefahr, wenn aber jetzt ein Brand ausgebrochen wäre, wäre das System schutzlos gewesen. Das AKW müsste dringend auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik gebracht werden. Es gibt entsprechende Auflagen des CSN, auf deren Realisierung man verzichtet hatte, weil die Vorgängerregierung die Stilllegung für 2013 beschlossen hatte. Der CSN sieht jetzt großzügig über diese Mängel hinweg und billigt den Betreibern weitere Fristen für die Erfüllung der Auflagen zu.
Am 20. Juni musste das AKW Ascó I in der Provinz Tarragona seine Produktion herunterfahren, weil das Wasser des Ebro voller Algen war. 2004 hatte dasselbe AKW eine Invasion von Muscheln erlebt.
Gerade im Sommer müssten die AKW's am stärksten gekühlt werden und gerade in dieser Jahreszeit fehlt es am wichtigsten Kühlmittel, dem Wasser. Ein Widerspruch in sich in einem Land, in dem die Sommer extrem heiß sind.
Siehe auch:
Atomalarm in Almaraz, was tun?
Informationsquelle:
Las altas temperaturas amenazan las centrales nucleares - Ecologistas en acción