Timo Konietzka
Als sich seinerzeit der Bundesliga-Torwart Robert Enke vor einem Zug das Leben nahm, hat die Öffentlichkeit reagiert. Seitdem ist Depression kein ganz so arges Tabuthema mehr wie zuvor. Es ist sehr bitter, dass es erst ein “Star” sein musste, um die Öffentlichkeit aufzuwecken.
Am Montag hat sich der Fussballer und spätere Trainer Timo Konietzka ebenfalls selbstbestimmt das Leben genommen. Allerdings hat er dabei die Hilfe der Experten von “Exit” – einer schweizerischen Organisation in Anspruch genommen.
Er hat sich – aufgrund einer schweren Krankheit – selbst entschieden, in Würde sein selbstbestimmtes Leben ebenso selbstbestimmt zu beenden.
Ich achte diesen Schritt hoch. Und wünsche mir, wenn es an der Zeit ist, diese Entschlossenheit ebenfalls aufzubringen. Vielleicht wird es zu dieser Zeit nicht mehr notwendig sein, dazu in die Schweiz zu reisen. Vielleicht wird die Entscheidung des Timo Konietzka ein ähnliches Umdenken bewirken wie seinerzeit der Tod von Robert Enke. Und das Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende wird als das wahrgenommen, was es ist: ein Grundrecht.
Konietzka schrieb in seiner Todesanzeige: “Ich bin erlöst von meinen Qualen. Macht alle das Beste aus Eurem Leben! Meines war lang und doch so kurz.”
In diesem Sinne: carpe diem!
Nic
[Bildquelle: Blick.ch]