Das Bundesamt für Statistik veröffentlichte Ende April 2015 die neusten Daten zum schweizerischen Lohnindex für das Jahr 2014. Dabei ist herausgekommen, dass die Nominallöhne im Gegensatz zum Vorjahr 2013 um 0.8 Prozent angestiegen sind. Dasselbe gilt unter Miteinbezug einer Nullteuerung für die Reallöhne. Während den letzten fünf Jahren manifestierte sich ein durchschnittliches Jahreswachstum von 0.8 Prozent, sowohl für den Nominallohn als auch für den Reallohn. Die Entwicklung geht damit stetig aufwärts.
Die Gründe
Ende des Jahres 2013 wurden sämtliche Entscheide in Bezug auf Lohnerhöhung gefällt und traten in einer Periode der schrittweisen wirtschaftlichen Erholung in Kraft. Letztere galt sowohl für die Weltkonjunktur als auch für den schweizerischen Export- und Binnenmarkt. Zu vermerken ist hier auch die Festlegung einer Effektivlohnerhöhung von 0.8 Prozent für all diejenigen, die unter dem GAV (Gesamtarbeitsvertrag) stehen – dies sind immerhin mehr als eine halbe Million Arbeitnehmende.
Der Anstieg des Nominallohns um 0.8 Prozent lässt sich gemäss dem Bundesamt für Statistik in den sekundären und im tertiären Sektor unterteilen. Nachfolgend sind diese Entwicklungen genauer beschrieben.
Der sekundäre Sektor
Die Nominallohnsteigerung im sekundären Sektor ist mit 0.9 Prozent leicht höher als in den Vorjahren (verglichen mit einem Anstieg von 0.7 Prozent je im Jahre 2012 und 2013).
In den folgenden Branchen des sekundären Sektors war die Zunahme am markantesten:
- Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und Produkten aus nichtmetallischen Mineralien mit 1.8 Prozent Zunahme
- Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen mit 1.6 Prozent Zunahme
- Metallerzeugung; Herstellung von Metallerzeugnissen mit 1.5 Prozent Zunahme
In den folgenden 3 Branchen war der Nominallohnanstieg am schwächsten:
- Baugewerbe, Bau mit 0.5 Prozent Zunahme
- Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erde; Energie- und Wasserversorgung mit 0.5 Prozent Zunahme
- Herstellung von Holzwaren, Papier und Druckerzeugnissen mit 0.2 Prozent Zunahme
Der tertiäre Sekor
Im Gegensatz zum sekundären Sektor fand im tertiären Sektor mit 0.7 Prozent Anstieg eine weniger starke Lohnsteigerung statt (in den Jahren 2012 bzw. 2013 sprach man von einem 0.8 bzw. 0.9-prozentigen Anstieg). Nachfolgend sind die Branchen aufgelistet, die wesentlich zur Entwicklung im tertiären Sektor beigetragen haben:
- Kunst, Unterhaltung und Erholung, sonstige Dienstleistungen mit 2.5 Prozent Zunahme
- Erziehung und Unterricht mit 1.6 Prozent Zunahme
- Versicherungen mit 1.3 Prozent Zunahme
- Finanzdienstleistungen, mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten mit 1.3 Prozent Zunahme
Weniger dazu beigetragen haben folgende zwei Branchen:
- Gesundheits- und Sozialwesen mit 0.1 Prozent Zunahme
- Verkehr und Lagerei mit sogar 0.7 Prozent Rückgang
Die Frage nach dem Lohn ist nicht nur aus makroökonomischer Sicht eine interessante Frage, sie betrifft auch jeden Einzelnen von uns. Lesen Sie wie Sie am besten bei Lohnverhandlungen vorgehen, oder bereiten Sie sich schon vor Stellenantritt oder während der Jobsuche auf eine solche Frage vor. Schauen Sie sich dazu alle aktuell offenen Stellen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt an.
Autorin: Sophie Hochuli
Quelle: Portal Statistik Schweiz