Der Schwarm
Ist das das Antlitz dieser Welt?
Es passt nicht
Zu diesen Machenschaften
Tiefe Abgründe
Sieht doch diese unsere Spezies
Das Tier als minder an
Solches könnte, würde nie
Seine Rasse vergiften
Individuelles wird bestraft
Mit Massenware
Kommunistische Aufteilung
Jedem das Gleiche
Während die, die das Sagen haben
Die bunte Vielfalt genießen
Die gleiche Medikation
Wie vom Arzt verschrieben
Der einen Vertrag hat
Mit dem Großkonzern
Für Lebensmittel aus der Büchse
Auf denen Bio eingraviert ist
Lebensmittel genormt
Grenzüberschreitend
Mutiert unser Bedarf
Ohne Raum für etwas Anderes
Auf den Straßen gähnende Leere
Dort stehen sollten wir
Loben wir heimlich den Rebellen
Um dann doch wieder gutmütig zu sein
Obwohl uns so vieles stört
Opium fürs Volk
Kein Wunder, dass wir uns
So Permanent zupumpen
Haben denselben Rausch
Wie der Nachbar
Der einen anderen Job hat
Jedoch das Gleiche im Kühlschrank
Mit ähnlichem Gehalt
Geht eben nicht mehr
Letztendlich unterscheiden wir uns
Auf Grund des Aussehens
Kann ihm kein Blut spenden
Weder fluchen noch sich freuen mit ihm
Weil er schläft wie ich
Einst Genießer sich zu nennen
Um dann seine Überzeugung zu verleugnen
Sie haben uns richtig eingestellt
Die Medikation der Presse
Sie wirkt und beruhigt
Eine Sucht nach dem Gefühl der Sicherheit
Mache alles mit
Um nicht aus der Reihe zu fallen
Denn wer das System beleidigt
Oder hinterfragt, ja gar aktiv wird
Wird als kindisch betrachtet
Der spinnende Freidenker
Tobt sich im Internet aus
Erntet nebenbei ein Lächeln
Doch dem Motivator fehlt die Kraft
Die Spritze verweigern
Gilt als Bruch mit Tradition und Ehre
Im Krankenhaus „Gesellschaft“
Indessen sie gefrustet
Das Junk Food in sich stopfen
Ohne Einblick in den Text
Den einer unterschrieben hat
Der bei der nächsten Wahl wieder auserkoren wird
Weiterzumachen, den Schwarm zu besänftigen
Obwohl er zur gleichen Zeit sieht
Dass der Hai da hinten
Nur den letzten Zipfel der Kolonne fressen wird
Also dräng dich nach vorne
Du Individuum mit eigenen Wünschen Ideen
© Roman Reischl, Juni 2013