Vor vielen Jahren reiste ein junger Samurai im Auftrag seines Gebieters mit einem Brief nach der Stadt Shimizu. Er schritt rüstig voraus und ließ sich nirgendwo aufhalten. Er war bereits einige Tage unterwegs, und da er ein guter Wanderer war, kam er rasch seinem Ziel näher. Er war nur noch wenige Stunden von der Stadt entfernt, als er an eine liebliche Wasserlandschaft am Mogami-Fluß kam. Der Strom hat an dieser Stelle Seitenarme, die sich zu Seen und Mooren ausweiten. Der junge Mann beschloss, hier ein wenig zu rasten. Er zog seinen Imbiss hervor, und als er sich gesättigt hatte, holte er seine Flöte aus dem Gürtel und ergötzte sich für eine Weile mit zarten Melodien. Er glaubte sich ganz allein, nur mit den Wasservögeln als Gesellschaftern. Einige alte Weidenbäume standen in der Nähe und ließen ihre biegsamen langen Zweige wie hellgrüne Schleier auf das Wasser hängen.
Mit diesen Worten drehte sich das Mädchen um, und bald war es lautlos zwischen den Schleiern der Weidenbäume verschwunden. Der Samurai atmete auf und verließ eilig das einsame Ufer. Er schritt kräftig weiter und hatte bald die Stadt Shimizu erreicht. Er erledigte seinen Auftrag, und bereits am nächsten Morgen konnte er den Heimweg antreten. Und er wollte das Versprechen, das er dem fremden Mädchen gegeben hatte, nicht halten. Aus diesem Grund wählte er für die Heimreise einen anderen Weg, einen, der die Seenlandschaft umgehen sollte. Mit mehreren Reisenden mietete er deshalb ein Boot, um den Mogami-Fluß eine Strecke hinab zufahren, und erst dann, wenn er die unheimliche Gegend hinter sich gebracht hatte, zu Fuß weiterzugehen. Er hielt das Mädchen für einen Wassergeist, wie er in den Sümpfen und Seen haust, und der sich sicherlich nicht aus seinem eigenen Gebiet heraus bis in den Fluss wagen würde. Und er war nicht allein, er hatte ein ganzes Boot voll Reisegefährten. Der Geist würde sich nicht zeigen wollen.