Der Ruf des Kuckucks, ein Krimi von Robert Galbraith

Von Sabienes @sabienes

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Der Ruf des Kuckucks

In einer kalten Winternacht stürzt das bildschöne Fotomodell Lula Landry vom Balkon ihrer Londoner Luxuswohnung. Die Polizei konstatiert einen Selbstmord, aber weder ihre Familie, noch ihre Freunde wollen dies glauben. Nach einigen Monaten bekommt der in Afghanistan kriegsversehrte Detektiv Cormoran Strike von Lulas Adoptivbruder John Bristow den Auftrag, die näheren Umstände des Todes zu untersuchen. Nicht ohne Grund verschlägt es den berühmten Rechtsanwalt in das heruntergekommene Büro dieses merkwürdigen Ermittlers. Denn Cormoran war mit dessen Bruder Charlie befreundet, ebenfalls ein adoptiertes Kind und ebenfalls unter nie ganz geklärten Umständen zu Tode gekommen.
Strike ermittelt in der schillernden Mode- und Künstlerwelt Londons, immer assistiert von seiner patenten Sekretärin Polly, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann und gerät dabei an seine eigenen körperlichen und moralischen Grenzen. Als dann Lulas Freundin Rochelle Onifade ermordet wird, ist endlich klar, dass Lulas Tod kein Selbstmord gewesen sein kann. Denn es geht hier um sehr, sehr viel Geld.

Robert Galbraith

Hinter dem Pseudonym Robert Galbraith verbirgt sich die weltberühmte Autorin Joanne K. Rowling. Angeblich haben wir es der Indiskretion einer Verlagsmitarbeiterin zu verdanken, dass dies öffentlich wurde.
Warum allerdings Rowling nach dem ausgezeichneten Buch Ein plötzlicher Todesfall unbedingt unter fremden Namen hat schreiben müssen, weiß wahrscheinlich nur sie und ihr Literaturagent.

Der Ruf des Kuckucks – Meine Meinung

Der vorliegende Krimi ist ein Detektivroman der klassischen Art und beinhaltet folgende traditionelle Bausteine:

  • Der Privatdetektiv ist ganz jämmerlich abgewrackt
  • Er hat mindestens eine Suchtproblematik
  • Er leidet unter einer gescheiterten Beziehung
  • Es steht ihm eine Person zur Seite, die sich fast selbstlos um die Grundbedürfnisse, wie Kaffeekochen, Rechnungen bezahlen usw., kümmert
  • Die Geschichte spielt in London, in Großbritannien oder wenigstens in einem Land des Commenwealth
  • Es kommt mindestens eine sehr schöne Frau in der Geschichte vor
  • Es wird die Kluft zwischen Arm und Reich thematisiert
  • Die Gedankengegänge des Detektivs sind für einen mit normal arbeitenden Gehirnzellen Menschen kaum nachvollziehbar, aber immer zielführend
  • Die Polizei ist blöde.

Frau Rowling hat sich all dieser Elemente bedient und somit alles richtig gemacht. Folglich kann man ihr den Zugang in die elitäre Riege der klasssichen britischen Krimiautoren, angefangen von Sir Conan Doyle über Dorothy Sayers bis hin zu Agatha Christie nicht verwehren. Dennoch mutet einen diese unabdingbare Perfektion irgendwie verzweifelt an.
Dabei beweist Rowling eimal wieder ihr großartiges Erzähltalent und ihre Fähigkeit, sämtliche Handlungsstränge fest im Griff zu behalten.

Ein plötzlicher Todesfall mag mit Sicherheit ein Roman von größerem moralischen Wert darstellen. Der Ruf des Kuckucks ist als Kriminalliteratur vielleicht dem etwas leichteren, sprich unterhaltenden Genre zuzuordnen. Aber wenn unterhaltende Literatur so großartig verfasst wurde, ist sie ein wahrer Genuss!

Bibliographisches

  • Titel: Der Ruf des Kuckucks (The Cuckoo’s Calling)
  • Autor: Robert Galbraith (Joanne K. Rowling), Wulf Bergner, Christoph Göhler, Kristof Kurz (Übersetzer)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag (30. November 2013)
  • Preis: 22,99 € (gebundene Ausgabe), 9,99 € (Taschenbuch), 12,99 € (Hörbuch), 8,99 € (eBook)
  • Amazonlink: Der Ruf des Kuckucks

 Mit dieser Rezension erfülle ich Punkt 32 der Buch-Challenge: Lese ein Buch eines Autors (männlich oder weiblich) der unter mindestens zwei Namen Bücher veröffentlicht.

Foto: Aufgeschlagenes Buch ©sabienes.de
Text: Der Ruf des Kuckucks, ein Krimi von Robert Galbraith ©sabienes.de
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