(Programmn zum deutschen Film "Der Raub der Mona Lisa" mit Willi Fort als Kuntieb, 1931)
Von Günter Verdin
Damals, am 21. August 1911, als das Werk aus dem Louvre gestohlen wurde, war Leonardo da Vincis "Mona Lisa" nur ein Bild. Und heute, fährt der Sprecher am Ende der Doku "Der Raub der Mona Lisa"( 3Sat) fort, ist sie eine der bedeutendsten Ikonen der Menschheit. Bevor wir mental in diese Gewissheit einstimmen dürfen, haben die Filmemacher Michael Höft und Bernd Liebner wie sehr gewiefte Krimiautoren den Fall in einer Spannungspirale nach oben geschraubt, wo die Luft für Verschwörungstheorien schon sehr dünn wird. Mit der Verrätselung durch eine Liebesgeschichte wie in der deutschen Filmkomödie "Der Raub der Mona Lisa" (1931) und dem französisch-italienischen Remake aus dem Jahr 1966 haben die Autoren der Doku dankenswerter Weise nichts am Hut. In Spielszenen stellen sie die Erkenntnisse des Kunsthistorikers Jerôme Coignard nach, die er 1996 in einem Buch veröffentlicht hat.. Da spielt nicht nur die Identität des Kunstdiebes Vincenzo Peruggia, sondern auch die Frage nach seinem Motiv und nach möglichen Hintermännern eine Rolle. Nach seiner Verhaftung in Florenz, wo er das kostbare Gemälde dem damaligen Direktor der Uffizien, Poggi, zum Kauf angeboten hatte, stilisierte sich Peruggia zum Patrioten, der Italien die Mona Lisa zurückerobert hatte. In Wahrheit hat Peruggia sich aber von einem zwielichtigen Deutschen anwerben lassen.
Seit 4. Jan 1914 hängt das wertvolle Gemälde wieder im Louvre. Beruhigend ist die durch Röntgen-Untersuchungen gestützte Gewissheit, dass uns heute im Louvre die echte Gioconda entgegenlächelt.
Der Raub der Dame Lisa, it. Mona Lisa
Autor des Artikels : verdin
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