Der rasante Alltag mit einem Schulkind

Heute beginnen die Winterferien und mein Großer hat sein erstes Schulhalbjahr geschafft. Wahnsinn! Diese Woche hat er zwar wegen Krankheit gefehlt, aber die Zeit ist insgesamt unheimlich schnell vergangen. Ich kann genau wie bisher berichten, dass es super läuft in der Schule, dass er tolle Fortschritte macht, schon fast alle Buchstaben gelernt hat und einfache Texte gut lesen kann. Das Rechnen fiel ihm ja sowieso immer leicht und die Integration in die neue Klasse verlief reibungslos. Es ist wirklich erstaunlich, wie problemlos er diese große Umstellung gemeistert und sich in sein neues Leben hineinbegeben hat. Ich möchte aber diesmal auf etwas anderes hinaus. Ich stelle nämlich fest, dass das Leben, der Alltag noch schneller vergeht, seit wir ein Schulkind haben, und die Tage und Wochen noch rasanter an uns vorbeiziehen als früher. Auch wenn das dem Schulkind sicherlich selbst nicht so geht (ich erinnere mich da an meine zähe Schulzeit) - für uns Eltern fühlt es sich definitiv so an und der Unterschied zur Kitazeit ist auf jeden Fall vorhanden.
Woran liegt das? Zum einen daran, dass der Kontrast Wochentage - Wochenende deutlicher ist als im Kitaalltag. Unser Schulkind, der Große, muss täglich pünktlich um 7:30 Uhr mit einem Elternteil das Haus verlassen und das Kitakind, die Kleine, kommt natürlich gleich mit und wird danach zur Kita gebracht. Wir stehen früher auf als vorher, müssen mehr Aufgaben erledigen (Brotdose!) und haben einen unerbittlichen Zeitdruck. Zwar hatten wir auch früher eine konkrete Losgehzeit (8 Uhr), aber an freien Tagen oder wenn ich (statt des Mannes) die Kinder gebracht habe, konnte sich das schon mal etwas nach hinten verschieben. Das geht jetzt nicht mehr. Daneben müssen wir noch mehr darauf achten, dass die Kinder rechtzeitig am Abend ins Bett kommen. Trotzdem müssen sie ab und zu morgens geweckt werden, was uns besonders beim Großen erstaunt, der seit jeher ein Frühaufsteher war. Dafür schlafen die Kinder nun am Wochenende meist etwas länger als früher. Der Unterschied zwischen Wochen- und Wochenendtagen ist sehr viel ausgeprägter, seit die Schule begonnen hat. Und nein, wir haben unsere Kinder seinerzeit so gut wie nie einfach mal zuhause gelassen, statt sie in die Kita zu geben, wie dies manch andere Familien tun. Außer bei Urlaub, Krankheit und in absoluten Ausnahmefällen gingen sie jeden Tag hin und wir alle waren seit Jahren schon an die Alltagswoche gewöhnt. Trotzdem ist es mit Schule nochmal was anderes.
Der rasante Alltag mit einem Schulkind
Außerdem spüren wir viel deutlicher, dass die Woche voller Pflichtsachen und das Wochenende relativ frei ist, so dass wir mehr auf's Wochenende hinfiebern und nervöser vor Montagen sind als vorher. Das Anziehen und Losgehen ist ja bei meinem Großen schon immer ein enormes, wenn nicht sogar mittlerweile sein größtes Problem, und unter Zeitdruck wird das Thema natürlich noch akuter als ohnehin schon. Während sich die Kleine meist bereitwillig fertig macht oder machen lässt, gibt es fast täglich Tränen und Verweigerung bei ihm. Wir kennen das, es war nie anders bei ihm und es hat nichts damit zu tun, dass er den Ort, wo er hingehen muss, nicht mag, sondern einfach damit, dass er lieber zuhause bleiben würde, wie sicherlich viele von uns. Am Wochenende existiert das Problem übrigens auch, wenn wir aufbrechen wollen, nur eben zeitlich verschoben und meist ohne direkten Zeitdruck. Wochentags ist das schon ein enormer Stressfaktor, der seit dem Schulstart natürlich an Brisanz zugenommen hat.
Was mir außerdem aufgefallen ist, als ich darüber nachdachte, warum die Wochen und Monate schneller vergehen, seit wir ein Schulkind haben, ist die Tatsache, dass das Jahr durch die vielen Ferien viel strukturierter ist. Unsere Kita hatte glücklicherweise nur wenige Schließzeiten, so dass man sich den Urlaub recht frei legen und verteilen konnte. Das hieß aber auch, dass die Abstände zwischen Urlauben früher länger waren als jetzt die Zeiträume zwischen den Schulferien. Man war länger im Alltagshamsterrad und es gab zwischendurch weniger Pausen und Veränderungen im Alltagsrhythmus. Manchmal zogen sich die Monate zwischen zwei Urlauben oder Auszeiten zäh dahin und wir schoben öfter mal Kurztrips ein, um die langen Durststrecken zu überbrücken. Seit dem Schulstart des Großen fühlt sich das anders an: die Ferien strukturieren das Jahr und die Zeiträume sind kürzer. Zwischen Einschulung und Herbstferien lagen 6 Wochen, zwischen Herbst- und Weihnachtsferien 7 Wochen und zwischen Weihnachts- und Winterferien 4 1/2 Wochen. Zwischen Winter- und Osterferien werden es 6 Wochen sein. Das sind sehr kurze Abschnitte, die schnell verfliegen. Dazwischen gab es noch Wandertage und Schul- bzw. Hortschließtage. Die letzten Monate fühlten sich also gleichzeitig durchstrukturiert und aufgelockert an und vergingen wie im Fluge. Zumindest für uns Eltern war das so.
Der rasante Alltag mit einem Schulkind
Natürlich haben wir nicht jedesmal in den Ferien Urlaub, das können wir gar nicht abdecken. Der Große geht auch in den Ferienhort oder fährt zu den Großeltern. Trotzdem durchbrechen die Schulferien den Alltag und wirken auch für uns trotz Arbeitens wie eine Pause, was dazu beiträgt, dass die Wochen schneller vergehen. Für mich fühlt sich der Alltag mit einem Schulkind jedenfalls deutlich schnelllebiger an als mit Kitakindern und ich bin überrascht darüber, habe ich doch meine eigene Schulzeit als unheimlich zäh in Erinnerung. Und durch ein Schulkind steckt man als Eltern wieder etwas mehr in dem früheren eigenen Hinfiebern und Freuen auf Wochenenden und Ferien drin. Wodurch wiederum die Zeit schneller vergeht. Ich kann es jedenfalls kaum glauben, dass schon ein halbes Jahr Schule vergangen ist. Wenn der "Rest" auch so schnell verfliegt, dann hat der Große bald Abitur. Und ich bin 12 Jahre älter. Das ist der Nachteil daran;-)

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