Der Piratensender geht auf Sendung – Antihelden im Interview

antihelden-piratensender

Euer neues Album erscheint offiziel am 19.04., wurde aber scheinbar von einigen Versandhäusern schon fürher verschickt? Was ist da schief gelaufen?

Abroo: Ein Antihelden Release eben. Ein Chaosrelease.

SirQLate: Ja, bei hhv.de wurde das Ding schon verschickt. Das passiert dort aber scheinbar manchmal. Ich habe dort mal eine Platte vorbestellt und hatte sie fast zwei Monate vor Release im Briefkasten. Und bei Amazon war unsere Platte ausverkauft und die haben das Teil dann einfach auf “nicht verfügbar” gesetzt. Es läuft also alles nach Plan. Antihelden, wir wirken dem Trend entgegen. Andere Künstler veröffentlichen ihr Album und finden es vorher als illegen Download im Internet, wir schicken die Platte einfach schon vor Veröffentlichung an die Käufer.

Normalerweise heißt es ja entweder Mixtape oder Album. Wie seid ihr auf die Idee einer Radioshow gekommen?

Abroo: Es ist quasi die von uns selbsterdachte Kategorisierung eines Tonträgers.

SirQLate: Ein Lebenszeichentonträger.

Abroo: Ein Shout-Out-Album.

Wie würdet ihr euer neues Album selbst beschreiben? Was erwartet den Hörer?

SirQLate: Es ist soundtechnisch ein wenig abwechslungsreicher. Allein schon die Auswahl der Produzenten. Wir hatten vorher relativ straight mit Mecstreem, Snowgoons und Mortis zusammengearbeitet. Die sind zwar jetzt auch nochmal dabei, aber auch Produzenten, die diesen typischen Pete Rock/ DJ Premier Sound mal ein wenig brechen – mit einem LGP zum Beispiel geht es in so eine “Anfang 2000er New York” Richtung. Auch das 7inch Ding oder unsere aktuelle Single mit Shuko. Ich finde wir klingen moderner ohne diesen Antihelden Sound ansich zu brechen.

Abroo: Wer ist überhaupt dieser Peter Rock? Peter Fels!?

Antihelden

Auch wenn Q jetzt meinte es wäre abwechslungsreicher als seine Vorgänger, hat das Album trotz verschiedenster Produzenten ein relativ einheitliches Klangbild. Wie bekommt ihr so etwas hinn?

Abroo: Das liegt einfach daran, dass wir einen Beat aussuchen müssen, der uns Beiden gefällt. Man muss sich das wie eine Castingshow vorstellen, da kommt einer ins Recall, einer nicht, dann hören wir uns den nochmal an und dann fliegt wieder einer raus und dann kommen die Mottoshows.

SirQLate: Als Dieter Bohlen der Beatcastingshows habe ich einfach gesagt: “Das ist Dreck, das Ist Dreck, geh mal nach Hause und üb weiter!”. Aber im Ernst jetzt. Ich denke, ein 7inch zum Beispiel, der super vielseitig ist, wird uns keine Synthi Beats schicken. Die Produzenten wissen einfach, welchen Sound wir mögen. Und wie gesagt, ich finde die Platte abwechslungsreicher als unsere voherigen Sachen. Gerade der LGP Track klingt laut Abroo sogar ein wenig dipsetmäßig.

Abroo: Ja, diese Hi-Hat hat mich beim Schreiben umgebracht.

Und ihr habt diese Mal auch eine Vielzahl an Features auf dem Album. Wie sind die Zustande gekommen? Rugged Man oder Kool G Rap zum Beispiel sind ja nicht gerade Nonames…

SirQLate: Das ist alles mehr oder weniger durch Zufall entstanden. Wir gehen nicht raus und sagen: “Wir müssen jetzt unbedingt den und den mit aufs Album nehmen.”

Abroo: So eine Herangehensweise fände ich auch wirklich komisch. Klar hat man immer ein paar Leute im Kopf mit denen man irgendwann in seinem Leben mal einen Song machen will, aber jetzt so speziell für ein Album ist das eher unpassend. Es entstehen einfach irgendwann mal Songs mit anderen Leuten die so gut sind, dass sie dann auf dem Album landen. Es klappt ja leider auch nicht immer alles. Ich habe zwar meine Liste aufgesetzt, aber ich habe weder Nas noch Method Man erreicht. Es hat einfach nicht sein sollen. Aber beim nächsten Mal nehmen wir den kompletten Wu Tang Clan mit drauf.

Gibt es denn für euch überhaupt so etwas wie ein “Traumfeature”?

Abroo: Ja, ich habe 2006 mit Sean Price eines meiner Traumfeatures auf meiner Soloplatte gehabt. Und aktuell sind wir wieder an einer Sache dran, da wird auf jeden Fall noch mal ein Traum war. Ein Song mit einem Rapper, den man in seiner persönlichen Top 10 Liste hat. Aber ich hätte kein Problem damit jetzt mein Leben lang kein Amifeature mehr auf meinen Platten zu haben. Wenn es sein soll, soll es sein. Es entsteht einfach wenn man Bock hat zusammen Musik zu machen.

Wie Termanology vor 2 oder 3 Jahren einen Song mit Mortis gemacht hat, das ist einfach so entstanden bzw. ging sogar eher von Term aus. Das war einfach ein cooler Abend. Wir sind im Studio gelandet und haben einfach aufgneommen und dort sogar auf dem Boden gepennt – Termanology ist gar nicht in sein Hotel zurück. So etwas finde ich viel besser als nen Tausender hinzulegen und zu sagen: “Komm schick mir mal nen 16er.”

SirQLate: Genau. Ich bin ja auch quasi einer Teil dieser Snowgoons Family, ich arbeite sehr viel mit denen zusammen. Ich habe ein kleines Homestudio und wenn die Jungs mit irgendwelchen Amikünstlern unterwegs sind, dann kommen sie zur mir und nehmen Sachen bei mir im Kleiderschrank auf. Da standen auch schon ein Ill Bill und Ähnliche bei mir im Schlafzimmer und haben aufgenommen.

Abroo: Haste aufgeräumt?

SirQLate: Yo, aufgeräumt wars.

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Ihr habt eure Musik ja mal so beschrieben: “Wir machen Musik, die wir selber hören wollen, obwohl wir eigentlich fast keine Deutschrap hören.” Könnt ihr das nochmal genauer erklären?

SirQLate: Ja, die Aussage ist immer von mir gewesen. Obwohl ich auch viel Deutschrap habe, aber Abroo ist der richtig krasse Deutschraphörer und -käufer. Mir wird immer  vorgeworfen, ich würde gar keinen Deutschrap hören. Das stimmt nicht. Ich höre ziemlich viel. Aber wenn du dir meine Plattensammlung anschaust, ist ein Fach Deutschrap und der Rest ist Ami und Frankreich. Im Verhältnis gesehen habe ich deutlich weniger Deutschrap gekauft als internationale Geschichten. Es ist jetzt aber nicht so, dass ich deutschen Rap ablehne. Mir wird das nur immer zum Vorwurf gemacht. Ich höre auch deutschen Rap!

Abroo: Ich glaube der Unterschied ist einfach, dass wir nur guten deutschen Rap hören.

Der da aktuell wäre?

Abroo: Morlockk Dilemma, Hiob, Funkverteidiger, Schauel & Spaten, Yassin, Audio 88, Sendemast und noch mehr. Immer wenn ich die aufzählen soll, bekomm ich sie nicht zusammen. Ich kaufe aber auch viele deutsche Insrumentalplatten. Da ist mein absolutes Lieblingstape z.B. von Noyland, aus dem Entourageumfeld, “Welle 9″. Der absolute Überkracher. Das habe ich seit 1/2 Jahren jetzt schon totgehört….ähm…

SirQLate: ..Kemp aus Österreich! In jedem Interview werden wir nach deutschsprachigen Sachen gefragt und in jedem Interview zählt Abroo auf und in jedem Interview komm ich dazwischen mit: “Aber Kemp!”

Abroo: Ja, es gibt schon ne Menge. Aber wir folgen da einfach keinem aktuellen Trend. Das braucht man jetzt nicht als engstirnig zu bezeichen, aber auch diesen Hafti-Hype habe ich nicht verstanden. Ich habe zwar verstanden, dass das irgnedwie lustig ist, aber ich kann damit jetzt nicht so viel anfangen.

SirQLate: Da kann ich jetzt gleich mal mit allem brechen, was man immer von mir denkt. Ich habe mir das erste Haftbefehl Album sogar gekauft! Ich hab es mir bei iTunes gekauft und ganz bewusst einmal als Entertainmentding angehört. Wie eine DVD – einmal angehört und dann ins Regal gestellt. Und mit dieser Herangehensweise fand ich es auch sehr gut. Und zum Thema Hype, ganz unabhängig dass er ein guter Freund von mir ist: Das neue Liquit Walker Album finde ich sehr gut. Musikalisch teilweise nicht ganz mein Geschmack, aber vom Vipe her ist das auf jeden Fall ein absolut geiles HipHop Album, so wie es in den 90er Jahren auch rausgekommen wäre. Nicht von der Instrumentalisierung her, aber vom Vipe auf jeden Fall.

Abroo: Es ist ja nicht so dass ich jeden Trend scheiße finde, das meinte ich nicht. Aber es ist einfach viel, was einem aufgezwängt und aufgedrückt wird. Sei es in nem Magazin, Youtube oder Facebook. Da habe ich wirklich selten was, wo ich sage, das ist dope und da haben alle recht. Das hat nichts mit versteifter Antihaltung zu tun, das ist einfach nicht mein Geschmack. Von daher kann ich auch, wenn es um aktuelle Dinge geht, gar nicht so richtig mitreden.

Antihelden-4

Habt ihr auch mitbekommen dass es jetzt diesen Trend gibt, jedes Album auch auf Vinyl rauszubringen?

SirQLate: Auf jeden Fall. Ich kaufe ja ausschließlich Vinyl, ich mag CD’s einfach überhaupt nicht. Wenn es etwas nicht auf Vinyl gibt, kaufe ich es auf iTunes. Ich habe das so einen Tick. Es ist ja inzwischen sogar wieder so, dass z.B. die normalen Saturn- und Mediamärkte große Vinylabteilungen haben.

Abroo: Ja, der Vinylverkaufsstand ist inzwischen wieder genau so hoch wie 1997.

SirQLate: Das ist das einzig postive, was uns diese Hipsterbewegung gebracht hat. Das und diese Hipsterbrause, wie heißt die nochmal? Diese Cola aus Hamburg.

Fritz Cola…

SirQLate: Heißt die so? Ja, genau, die schmeckt gut!

Abroo: Die gibt es in meinem Dorf gar nicht…

SirQLate: Nee, aber was man einfach sagen muss: Die Wertigkeit eines Albums, wenn ich es auf Vinyl in der Hand habe, ist einfach eine ganz andere, als wenn ich einfach nur eine CD habe.

Abroo: Eine CD kann jeder in seinem Laptop brennen, eine Vinyl nicht.

SirQLate: Eben. Obwohl es jetzt 3D Drucker gibt und ich habe neulich ein Video gesehen, da hat wirklich jemand mit so einem 3D Drucker eine Vinyl gedruckt. Die lief sogar. Der Sound war zwar ziemlich scheiße, aber ey – selber ausgedruckt.

Ihr seid ja jetzt auch schon einige Jahre in dieser HipHop- und Rapszene dabei. Wie habt ihr die Entwicklung, speziell in den letzten Jahren, so mitbekommen?

Abroo: Wir tummeln uns ja eher auf Ü30 Partys, von daher bekommen wir ja nichts mehr mit. Quatsch! Das habe ich ja eben schon so grob angesprochen, es gibt einfach Sachen da kammst du gar nicht dran vorbei, damit wirst du früher oder später einfach konfrontiert. Und ich werde jetzt hier einen Teufel tun und das Cro Thema ansprechen…

SirQLate: Das was? Cru?

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Abroo: Jajaja. Ach, scheiße, was war denn jetzt die Frage? Ich bin so alt ich kann mir nichts mehr merken. Die Entwicklung geht ja in verschiedene Richtungen. Es gibt  Leute, die sind erst irgendwo in den 20ern, fahren aber so richtigen 90er BoomBap Sound – das feier ich auch. Es gibt aber auch Sachen, wo ich genau sehe, die haben einen andern Background und die haben diesen HipHop-Gedanken aus der Bravo-HipHop gelernt, weil sie halt damals halt 13 waren. Die Leute wachsen heute ganz anders auf, von daher darf man denen auch nicht böse sein.

Und zur Entwicklung: Wenn heute jemand anfängt zu rappen, dann wundern sich alle, dass der erst seit 3 Monaten rappt und schon so gut klingt.  Als wir angefangen haben, brauchten wir halt 2-3 Jahre um so gut zu werden wie die in 3 Monaten. Aber wir sind einfach ganz anders aufgewachsen, da gab es keinen, der einem Rap gezeigt hat. Heute hat man einfach so viele Sachen, wo man sich etwas abschauen kann. Hier den Flow, da die Sprüche, da die Themen, das gab es bei uns einfach nicht.

Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass man nicht immer alles verteufeln soll. Natürlich würde ich es auch lieber sehen wenn die Leute gewisse Sachen kaufen und Gewisse nicht. Und klar wünscht man sich die Jams wieder zurück, aber mann kann nicht sagen, dass jetzt alles den Bach runter geht.

SirQLate: Da würde ich jetzt aber gerne mal einhakend nachfragen: Ist es wirklich so dass die Jungs, die heute rappen, innnerhalb von 2 Monaten so gut sind, wie wir nach 5-6 Jahren? Wenn ich mir zb. dieses VBT anschaue, dann sehe ich da eine sehr große Ähnlichkeit wie sie flowen und wie sie Reimpatern setzen. Es ist wirklich eine Art “gut sein” oder ist es eine Art “Nachahmen”?

Abroo: Das sei ja dahingestellt. Aber es ist Fakt, dass man jetzt viel mehr deutschsprachige, musikalische Vorbilder hat. Als ich angefangen habe zu rappen, gab es meines Wissesn nach gar nichts. Man konnte sich nur an den Amis orienteren. Man studierte da natürlich auch Flows und Reimsetzung, das hat man sich da auch nur angeeignet. Aber gerade technisch sind die Jungen doch relativ schnell auf einem relativ hohen Level. Nicht unbedingt inhaltlich, aber technisch. Es geht ja um die Entwickliung. Mir ist einfach aufgefallen, dass wenn ich heute etwas Neues höre und denke, das klingt nicht schlecht und dann lese ich, dass der Junge vor 2 Jahren das erste Mal rap gehört hat.

SirQLate: Ok, das stimmt schon. Aber mir fehlen heute einfach Charaktäre im deutschsprachigen Rap, so wie man sie damals hatte. Es kommen einfach keine Leute mehr wie Ferris, Flowin Immo oder Samy und Savas, die ja sogar heute noch aktuell sind. Heute gibt es viel weniger Typen, als viel mehr Typengruppen. Es gibt die Hipster, die alle klingen wie Cro, es gibt die Azzlacks, die alle klingen wie Haftbefehl und dann gibt es wieder die, die alle klingen wie blabla, weißte? Es gibt einfach solche Stilgruppen und das finde ich schade. Da ist etwas verloren gegangen.

Und schade finde ich auch, dass nicht nur die Rapper selbst, sondern auch die Fans teilweise komplett die Knowledge verloren haben, was Rap, Flow und die HipHop Kultur ausmacht. Das wissen nur noch die Wenigsten. Du liest heute Kommentare wie z.B. beim Video von Liquit Walker mit DJ Danetic “Mein DJ”:  Da haeb ich mir die Kommentare durchgelesen und da diskutierten Leute wieso das Ding eigentlich “feat. DJ Danetic” heißt, wenn es 7inch produziert hat. Da merkst du einfach, dass die Leute teilweise nicht mal den Unterschied zwischen DJ und Produzent kennen. Das ist einfach “2 Turntables and a Mic”, aber die Kids kapieren das nicht. Die denken Bushido hat Deutschrap erfunden und 2Pac hat HipHop erfunden.

Abroo: Viel lustiger find ich immer die Diskussion, wenn es darum geht, wer wem den Beat geklaut hat und ich mir immer denke: “Ja,ok die haben halt das selbe Sample genutzt.”

Auch die Single “Instinkt” dreht sich mehr oder weniger um diese Entwicklung, oder?

SirQLate: ich finde Instinkt  noch ein wenig persönlicher. Natürlich ist unsere Entwicklung auch mit der von HipHop verschmolzen und dadurch bezieht sich natürlich auch irgendwie auf die Rapszene. Abroo und ich sind seit den 80er Jahren auf diesem HipHop-Film hängen geblieben, da hängt natürlich alles im Leben damit zusammen. Ob es jetzt Tattowierungen sind oder in meinem Fall sogar die Hochzeit, die HipHop als Thema hatte. Von daher gehört es natürlich alles zusammen, aber es ist eher: Man rappt aus Instinkt weil man es einfach fühlt und der Liebe wegen. Aber ab und  zu bekommt man dann doch mit, dass man älter wird .

Und gerade bei dem Track merkt man, wie alt zum Teil die Songs sind, weil auf dem Track sage ich “32 bin jetzt”, aber ich bin ja ein 78er Jahrgang.

Abroo: Wir machen halt zeitlose Musik.

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Gibt es irgendwie mal die Möglichkeit euch mit dem neuen Album live zu sehen? Ihr seid ja beide voll berufstätig…

Abroo: Puh, gute Frage. Q ist bei sich eingespannt und ich bin hier auch ganz schön eingespannt.Ich kann mir nicht jedes Wochenende freinehmen. Ich bin der Betriebsleiter in meiner Firma und kann da auch nicht immer Freitags den Hammer fallen und einfach nach Hause gehen -  das ist einfach nicht drinn. Also live vermutlich erst wieder, wenn eine Veranstaltung kommt, wo wir sagen, da haben wir auch Bock drauf. Nicht irgendetwas, wo wir eine der tausend Vorgruppen sind und 800 Km weit fahren müssen. Das ist zeitmäßig überhaupt nicht mehr drin, wenn man einen halben Tag für die Anreise und einen halben tag für die Abreise braucht.

SirQLate: Ich war die ganze Zeit schon immer sehr eingespannt und jetzt habe ich mich vor ein paar Monaten selbständig gemacht mit einer eigenen Agentur – das frisst natürlich noch mehr Zeit. Aber es wird defintiv noch Liveauftritte geben, gar keine Frage. Dafür sind wir viel zu viel Ego und Rampensäue, als dass wir nicht Bock hätten mal wieder aufzutreten.

Und wie sieht es mit Soloalbum? Bei Abroo soll ja diese Jahr auf jeden Fall noch etwas kommen…

Abroo: Ja, mein Soloalbum names “Königreich der Angst”. Das wird ein reines Konzeptalbum. Also wirklich vom ersten bis zum letzten Song alles zu einem “Überthema”. Es ist mal etwas ganz Anderes. Q hat es schon gehört…

Ist die Platte schon fertig?

SirQLate: Zu 90%.

Abroo: Ja, ich warte jetzt noch auf die 10% Featurebeiträge und dann kann es eigentlich schon ab zu Mischer. Das kommt also dieses Jahr auf jeden Fall noch von mir. Und Q wird sich mal richtig austoben wenn es um Beats geht, oder?

SirQLate: Auf die Frage ob mal wieder ein Soloalbum kommt, antworte ich eigentlich immer: “Ich fühle mich mehr als Gruppenmensch und habe mich immer in Gruppen wohler gefült als Solo. Und ich finde bei Antihelden ist für mich einfach alles perfekt und wenn ich jetzt ein Soloalbum machen würde, würde es klingen wie ein Antihelden Album ohne Abroo. Und das ist ja Blödsinn.”

Was ich aber nebenbei schon seit vielen Jahren mache, ist Produzieren. Eher aus meditativen Gründen für mich selbst. Hier und da fange ich aber  immer mal wieder auch ein paar Beats zu verschicken. Teilweise auch mit Erfolg, sodass ich hier und da mal ein paar andere Künstler produziere. Auch auf dem Abroo Soloalbum wird ein Track von mir drauf sein und auf dem neuen Antihelden Album sind sogar zwei Tracks von mir – also auf der Radiosendung. Und unter SirQLate.com kann man sich auch ein Instrumentaltape von mir herunterladen, was Beats beinhaltet, die in den letzten 15 Jahren entstanden sind. Ich glaube dass ich noch mehr in diese Richtung gehe und anfange mit dem ein oder anderen Künstler zusammen zu arbeiten. Aber außerhalb von Beats wird solomäßig eher wenig gehen.

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Letzte Frage. Keine Musikfrage. Ihr seid ja bekennende Whiskyliebhaber/kenner/fans, was auch immer. Habt ihr ein paar aktuelle Tipps für die Whsikyliebhaber unter unseren Lesern und die, die es noch werden wollen?

Abroo: Ja, Q, dieses Mal fängst du an.

SirQLate: Schön, dass sich so etwas rumspricht. Ich  persönlich bin da ähnlich wie Abroo, auch wenn der noch ein wenig vielseitiger ist, was Whisky angeht. Ich persönlich bin halt ziemlich hängengeblieben auf den schottischen Single Malt Whiskys, die sehr rauchig sind. Ich würde jedem empfehlen sich an die Rauchigen mal ranzutasten, weil es in Deutschland auch noch nicht so verbreitet ist. Abroo kann gleich zu den Einsteigerflaschen noch etwas sagen. Ich würde empfehlen Lagavulin, Coal Ila oder den Finlaggan anzutesten . Finlaggan deswegen, weil es ein schöner Einsteigerwhisky ist, der extrem günstig ist und wo wir alle verwundert waren, dass er so gut schmeckt. Den bekommt man in der 0,7 L Falsche schon für um die 20 Euro. Der Finlaggan ist ein guter Single Malt, der auch schon eine leichte Rauchnote hat.

Abroo: Da Q ja die Rauchigen schon aufgezählt hat, bleibe ich mal bei den Milden und Süßen. Da sind die Einsteigergeschichten dann doch eher der Glenfiddich, Glenmorangie oder halt, meines Erachtens einer der Besten und trotzdem Bezahlbarsten, ist immernoch der Glendronach – am besten der in der Cherryfass -Finishversion. Von den Rauchigen würde ich noch den Port Charlotte empfehlen, da gibt es Verschiedene, die aber alle sehr gut sind. Das sind nicht die Günstigsten, aber zum Antesten sollten die Leute ruhig mal ein bisjen mehr ausgeben.

Und was immer ganz wichtig ist: Zimmertemperatur und kein Eis! Punkt.


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