WENN DER CHEF NEIDISCH IST...
Vor vielen Jahren hatte ich einen "netten" Kollegen, zwar kein direkter Vorgesetzter, aber dennoch in einer mir höher gestellten Position, der es aber nicht sehen konnte, dass ich als Youngster in der Firma Erfolg hatte.Immer wenn ich in meiner Arbeit Rückenwind gespürt hatte und von den Inhabern hervorgehoben wurde, hat er kurz darauf auf allen Kanälen gegen mich geschossen und versucht mich möglichst weit weg von sich, seinen Privilegien und vor allem, von seiner Position zu halten ... (- dabei wollte ich seinen Stuhl doch gar nicht 😀 )
- Also, was tun, wenn dein Vorgesetzter so neidisch reagiert?
- Wie gehe ich mit Missgunst, Ankreideritis und Intrigen um?
- Was kann tun, wenn unterschiedliche Wertmaßstäbe und Sichtweisen aufeinanderprallen?
OTHELLO-CHEF AUF MACHTMISSBRAUCH ...
Ist der Chef eifersüchtig auf seine Mitarbeiter, so spricht man von einem "Othello-Chef" - Nach der Bühnenfigur Shakespears benannt. Und wie in dem Bühnenstück geht es auch im echten Leben um Eifersucht, Intrigen und Enttäuschungen ...
Dabei ist es egal, ob die Firma darunter leidet, oder was ein Kunde denkt, egal was das Beste in der Situation wäre - Hauptsache es geht nicht so, wie der ungeliebte Mitarbeiter es vorschlägt, oder wie er seine Arbeit abgeliefert hat...
Es geht dann nur darum, niemanden hochkommen zu lassen - auch wenn das Ergebnis am Ende ein schlechteres Resultat liefert …
Für mich ist das ein klarer Fall von Machtmissbrauch, denn der Vorgesetzte nutzt seine Stellung schamlos aus um seine Position vor vermeintlichen Angriffen zu bewahren und zu schützen...
NEID - EINE TODSÜNDE …
Neid gilt als eine der sieben katholischen Todsünden. Genau genommen ist es die Sechste, welche den schön klingenden Namen „Invidia“ besitzt, der aber für nichts Anderes steht als für Eifersucht und Missgunst…
Dieses Verhalten des Othello-Chefs, kann besonders bei Managern mit unausgeglichenen Persönlichkeiten, mangelndem Selbstbewusstsein und zu wenig Selbstvertrauen auftreten.
Das kann für das Team, die Abteilung oder gar die ganze Firma ein großes Problem werden, spätestens wenn der Chef seine Macht so ausnutzt und zum Beispiel scheinbar grundlos -
- Privilegien oder Projekte entzieht.
- Dich in Meetings übergeht
- Dir ins Wort fällt und dich vor Kollegen bloßstellt
- Aus jeder Mücke (- aber nur die von Anderen -) einen Elefanten macht ...
Damit will er dich klein halten - Dir keinen Erfolg gönnen um selbst groß dazustehen...
ER BEWIRKT DAS GEGENTEIL ...
Das Ergebnis eines solchen Vorgehens ist genau umgekehrt von dem, was man eigentlich von einem Vorgesetzten in der Position erwarten sollte ...
Denn eigentlich sollte ein Vorgesetzter seine ihm unterstellten Mitarbeiter entwickeln und aufbauen, ihre Potentiale erkennen und fördern - anstatt sie mit Absicht klein zu halten...
UND WAS KANN ICH JETZT TUN ??
- Aufmerksam sein.
Halte deine Augen offen und spüre so rechtzeitig die Anzeichen.
So dass du dich vorbereiten kannst und nicht aus allen Wolken fällst.
Dadurch kann vielleicht Misstrauen und Konflikte vermieden werden. - Übe dich in Bescheidenheit.
Das bedeutet nicht, dass du dein Licht unter den Scheffel stellen und unterwürfig alles hinnehmen sollst,
aber mach deutlich, dass du die Kompetenz und gehobene Position deines Chefs respektierst.
Versuche auch, seine Erfolge, Stärken und Kompetenzen zu sehen, und so sein Misstrauen dir gegenüber abzuschwächen. - Frage deinen Chef nach seiner Meinung und bitte ihn um Rat
und vielleicht auch dann, wenn du die Antwort selber schon weißt!
Dadurch zeigst du ihm, dass du seine Erfahrung und Kompetenz anerkennst und respektierst. - Analysiere dein eigenes Verhalten.
Frage dich selbst: Verhältst du dich manchmal so, dass du deinem Chef noch Salz auf die Wunde streust und er wirklich Grund hat, neidisch zu sein?
Durch eine Selbstreflexion kannst du vielleicht ein Verhalten entdecken, welches das Misstrauen deines Chefs erweckt hat.
Wenn dem so sein könnte, solltest du evtl. versuchen das in Zukunft zu vermeiden oder zu umgehen... - Auch ganz wichtig - lass dich nicht auf die selben Spielchen ein und stell dich nicht auf die selbe Stufe - Neid und Missgunst ist eine sehr schlechte Motivation....
Insgesamt ist es aber wichtig, dass du deinem Chef klarmachst, dass du auf seiner Seite stehst.
Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass du du selbst bleibst und nicht deine Authentizität und Würde verlierst,
– Und vielleicht heißt das am Ende auch, dass eine interne Versetzung oder eine neue Anstellung in einer besseren Umgebung für dich die Lösung ist...
UND WIE WARS JETZT BEI MIR ?
Es ging teilweise bis an die Grenze zum Mobbing - nur kannten wir damals den Begriff noch nicht 😉
- Ich habe mich reflektiert, um direkte Konfrontationen und Provokationen zu vermeiden.
- Ich habe seine Erfolge und Kompetenzen gelobt und hervorgehoben.
- Ich hab versucht ihm klarzumachen, dass ich auf seiner Seite stehe ...
So konnte ich zwar manche Situation entschärfen - jedoch habe ich es nicht geschafft gänzlich seinen Neid zu besänftigen.
Ich wusste dann irgendwann genau, wenn ich jetzt dies oder jenes mache, kommt in ein-zwei Tagen an der oder jener Stelle die Retourkutsche...
In der Zeit habe ich viel ausgehalten und ausgesessen - aber auf Dauer macht das krank...
Und es war für mich schwer unter solchen Umständen dauerhaft, gut und vernünftig zu arbeiten. Ich sah letztlich keine andere Alternative, und habe für mich die Reissleine gezogen und Umfeld samt Firma gewechselt ...
Aber das ist wirklich schade, wenn man in einer Firma auf diese Art Potential vergeudet und wertvolle Energie verschwendet ...
Auch in der Bibel gab es schon vor 2000 Jahren Neid, Missgunst und Intrigen .... aber lies selbst:
Dieser Erfolg erregte den Neid derjenigen Juden, die vom Evangelium nichts wissen wollten. Sie warben einige skrupellose Männer an, die sich auf dem Marktplatz herumtrieben, und wiegelten mit ihrer Hilfe die Volksmenge auf, sodass die ganze Stadt in Unruhe geriet. Dann zogen sie vor das Haus von Jason, bei dem Paulus und Silas zu Gast waren, um die beiden von dort herauszuholen und vor die Bürgerversammlung zu stellen.
Bibel - Apostelgeschichte 17,5
Erfolg zieht sehr oft den Neid auf sich ... Hast du das auch schon erlebt?
Also wie verhalte ich mich meinem Vorgesetzten gegenüber?
Sieht er deutlich, dass ich eigentlich auf seiner Seite bin und am selben Strang ziehe?
Die Bibel bringt es für mich wieder mal genau auf den Punkt:
Wir wollen nicht überheblich auftreten, einander nicht provozieren und nicht neidisch aufeinander sein!
Bibel - Galater 5,26
Bin gespannt, wie du darüber denkst...
Soweit für heute.
Mach das Beste aus deine Potential
Be blessed
Dieter Schneider
Baujahr 61, ist glücklich verheiratet und hat 4 Kinder. Als Familie lebt er in der Nähe des Bodensee’s. Er ist Leiter der Gesamtverwaltung Personal & Finanzen einer grösseren Unternehmensgruppe mit über 1000 Mitarbeitern in der Schweiz. Weitere Infos hier- Der Othello Chef - 14. November 2017
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