Als sie eine Touristengruppe in den Sängersaal von König Ludwigs Märchenschloss Neuschwanstein führen will, liegen da 2 Tote in einer Blutlache.
Dies ist der Auftakt zu einer mörderischen Verfolgung, in der es um die verschiedensten Geheimgesellschaften und den sagenhaften Schatz der Nibelungen geht.
Gemeinsam mit einem jungen Sushi-Koch, einem Erfinder und einem Kommissar versucht sie das Rätsel zu lösen und gerät in höchste Gefahr!
Der Augsburger Autor Arno Loeb, dem die Welt auch Werke über Dracula sowie Roy Black verdankt, inszeniert hier ein grandioses Feuerwerk an oftbizarren Personen, teils futuristischen Ereignissen und geschichtlichen nicht unbedingt fundierten Gegebenheiten.
Noch nie habe ich davor freiwillig so viel über die Nibelungensage und über das Leben von Friedriche Nietzsche, Richard Wagner und dem “Kini” Ludwig gelesen und gelernt.
Zumal jedes Kapitel mit einem mehr oder weniger passenden Zitat von einem der Dreien oder aus der Oper ‘Lohengrin’ beginnt.
Loeb hat hier sehr viel Einzelheiten zusammengetragen, sehr viel recherchiert, sehr viel phantasiert und im Vorfeld viele Bücher von Jules Verne gelesen.
Leider hat er in dem ganzen Stress vergessen, es an Sorgfalt und Feinarbeit walten zu lassen.
Und so werden die Figuren mit der Zeit immer blasser, Abläufe sind schlecht ausgearbeitet und manche Handlung kann nur durch ein paar ganz abstruse Neuentwicklungen oder Ergänzungen oder geniale Erfindungen gelöst werden.
Das ist sehr schade.
Denn der Roman beginnt mit einem wahren Paukenschlag!
Nach dem wirklich mehr als spannend geschilderten Doppelmord freut man sich auf den weiteren Verlauf und wird von Kapitel zu Kapitel mehr enttäuscht.
Was als Thriller begann, dümpelt weiter als Krimi und endet nach viel zu langer Zeit in einer futuristischen Fantasterei.
Dabei hätte die Legendenwelt rund um den Bayerischen Märchenkönig, den Guglmännern und der Nibelungensage genug Stoff für eine tolle, mitreißende Geschichte gegeben.
Zumal Herr Loeb ein witziger Erzähler ist, dem man gerne zuhören würde.
Dieses Buch ist im Unsichtbar-Verlag erschienen (ein neuer Verlag, den man im Auge behalten sollte).
400 Seiten Paperback würden euch 12,95 Euro kosten.
Ich habe diese Rezension geschrieben für BlogDeinBuch