Der klassische bipolare Kalte Krieg zwischen den Blöcken aus Ost und West wurde seit dem Zerfall der Sowjetunion in den 90igern des vergangenen Jahrhunderts beendet. An seiner statt tritt ein multipolarer Kampf um die für Mensch und Technologie wichtigen Ressourcen: Wasser, Nahrung, Metalle, seltene Erden und Energie. Die Weltmarktpreise dafür sind stetig am steigen; und viele Länder sind kaum mehr in der Lage ihre Menschen zu ernähren und ihre Wirtschaft mit den wichtigen Rohstoffen zu versorgen. Der Ton auf dem internationalen Parkett wird rauher: Wirtschaftskonflikte münden in einen neuen globalen strategisch betriebenen Kalten Krieg, der noch diplomatisch unter den Teppich gekehrt wird, aber bereits jetzt schon viele Regierungen zu einem offenen Schlagabtausch zwingt. Noch nennen wir dies Wirtschaftsdiplomatie.
N-nt berichtet von weiteren Handels – Einschränkungen Chinas bei den seltenen Erden. Das Land wolle die High Tech Branche weltweit beherrschen, indem sie die seltenen Erden, die für Computer und Co so wichtig sind, kontrollieren. So heisst aus dem deutschen Industrie Lager:
Die deutsche Industrie blickt in die Zukunft und fordert deshalb von China die Liberalisierung seiner Seltenen-Erden-Politik. “China sollte sowohl die Produktion als auch den Export der Rohstoffe wieder freigeben”, sagte der Vorsitzende des BDI-Ausschusses Rohstoffpolitik, Ulrich Grillo, mit Hinweis auf die Bedeutung der Metalle für die Produktion von Hightech-Waren in Deutschland. Zugleich deutete der Vorstandsvorsitzende der Grillo-Werke an, dass die von deutschen Konzernen gegründete Rohstoffallianz sich noch in diesem Jahr an einem ersten Projekt zum Abbau Seltener Erden beteiligen könnte.
Ja, China handelt nach egoistischen Prinzipien. Wir zuerst, dann vielleicht ihr. Aber ist dies in Zeiten der Ressourcenknappheiten und der Energiekrise verwunderlich? Nehmen wir überhaupt wahr, was sich gerade ereignet? Es scheint, als ob da eine Entwicklung von den westlichen Gesellschaften und Politiken verschlafen wird. Mehr oder weniger.
Kaum wahrgenommen von der westlichen Öffentlichkeit greift China über ein Bündel an binationaler Tausch – Verträge auf die Ressourcen Afrikas zu und sichert sich diese exklusiv. Das Prinzip ist einfach: Entwicklung und Aufbau der Infrastruktur gegen Ressourcen. Uran und Kohle gegen Strassen und Stromtrassen. Die Europäer und Amerikaner stehen außen vor.
In Deutschland wirkt sich der Kampf um Rohstoffe auch schon konkret auf die Betriebswirtschaft einzelner Unternehmen aus. Sie sind gezwungen neue Wege zu gehen und aggressiver um die Stoffe zu kämpfen, die sie am Leben halten.
Das Beispiel im Video: Die schwäbische Firma Metabo stellt Bohrmaschinen und Akkuschrauber her und braucht dafür Aluminium, Lithium-Ionen und Seltene Erden. Aluminium ist für Metabo unersetzlich, es ist besonders leicht und haltbar. Und: das Unternehmen fertigt fast alle Einzelteile selbst, es bleibt auf den Preisschwankungen sitzen. Immer neue Preis-Rekorde und die Rohstoffknappheit bedeuten für das Unternehmen Planungsunsicherheit. MADE IN GERMANY – Reporterin Brigitta Moll hat sich im Einkauf der Firma Metabo nach Strategien umgehört. Unter anderem setzt das Unternehmen auf Recycling von Kupfer- und Aluminiumresten – heute nicht mehr nur aus Umwelt- sondern auch aus Kostengründen.
Viele Schwellenländer und Industrieländer beginnen geschlossene Recycling Rohstoff Kreise aufzubauen. Auch die BRD und zum Beispiel Indien. Manchmal gibt es dabei auch internationale Kooperationen, wie das folgende Beispiel zeigt:
Deutschland kann neue Marktchancen mit seiner hoch entwickelten Recycling Technologie erschliessen. Die weltweite Ressourcenknappheit bietet bei intelligenter Herangehensweise durchaus auch Lösungschancen. Vielleicht kann mit diesem Konzept der Ressourcenkrieg eingedämmt werden: Von nationalen zu internationalen Ressurcenkreisläufe – Recycling global.
Seltene Erden in China. Ein Quasimonopol baut sich zur Zeit auf. China beherrscht gut 90% der Lagerstätten udn macht wegen Eigenbedarf und aus Profitgründen den Markt dicht. Die USA und Europa sind darüber nicht erfreut.
Kanzlerin Merkel besucht China und nimmt gezielt Einfluss. Im Vordergrund stehen die EU-Wirtschaftskrise und Fragen um die Handelsbeziehungen und die Rohstoffpolitik.
Ein Handels- und Wirtschaftskrieg könnte bald offen zwischen den USa und China geführt werden. Die Drohkulisse ist aufgebaut und …imposant.
Wir befinden uns alle auf diesen einen Erdball in einer Zeit des Umbruchs und vor der Entscheidung für oder gegen den Menschen und seiner Umwelt, für oder gegen den destruktiven Profit-Mythos des ungehemmten Kapitalismus in seiner jetzigen Form. Die Menschheit wächst. Die Ressourcen des Planeten nicht. Die darauf basierende Wirtschaft kann und darf auch nicht ewig wachsen. Wir brauchen eine Hinkehr zur Bedarfswirtschaft innerhalb eines sozial – ökologischen Wirtschaftssystems ohne leistungslose Finanz- und Geldwirtschaft. Wir benötigen weltweit geschlossene (Roh-) Stoffkreisläufe und regenerative Energiesysteme. Wir benötigen nicht mehr die Habgier und feudalistische Unterdrückerstruktur des aktuellen Wirtschaftssystems, das uns mit Sicherheit mittelfristig in den Abgrund steuert.
so long