Demnächst auf einem Bildschirm in Ihrer Nähe…
Inzwischen sind die Arbeiten auch ganz offiziell abgeschlossen. Der Geschäftsführer der Aomedia, Gabe Frost, ermuntert die Interessenten, jetzt mit der Integration von AV1 in ihre Produkte zu starten:
„Ein ganzes Ökosystem kann damit beginnen, Videoprodukte und -erlebnisse zu kreieren, die die Kunden lieben“.
Tests und Tools
Die jetzt also verfügbare Spezifikation definiert sowohl das Bitstream-Format als auch den Decoding-Prozess des neuen Video-Codecs. Zusätzlich werden experimentelle, nicht-optimierte Software-Encoder und -Decoder als Muster bereitgestellt und dazu auch Referenz-Streams für die Hersteller zum Testen und Validieren ihrer eigenen Produkte.
Die AV1-Roadmap bis 2020
Erste für die Endbenutzer verfügbaren Produkte zum Testen des AV1-Codecs sollten Software-Umsetzungen in den Browsern sein, mit denen zum Beispiel Firefox-Hersteller Mozilla schon experimentiert. Das Konsortium geht davon aus, dass das noch in diesem Jahr passiert. Auch die ersten optimierten Coding-Werkzeuge sollen in diesem Jahr wohl noch bereitstehen.
Im nächsten Jahr soll es dann erste Implementierungen als Software-Hardware-Hybride geben, beispielsweise auf Konsolen. Ebenfalls ab 2019 sollen die ersten Hardware-Implementierungen als IP-Cores für Chips mehrerer Geräteklassen zur Integration durch die Hersteller bereitstehen. Auch erste Videoinhalte, die AV1 nutzen, sollten dann verfügbar sein.
Bis 2020 will die Aomedia dann eine breite Marktdurchdringung von AV1 erreicht haben. Dann sollen alle neuen Consumer-Geräte den freien Codec unterstützen. Das gilt sowohl für das Abspielen auf diversen Plattformen als auch für die direkte Videoaufzeichnung. Bis dahin soll auch mit der Entwicklung eines Nachfolgecodecs AV2 begonnen werden.