Ab Anfang November bekommen wir Deutschen einen neuen Personalausweis, der gleichzeitig ein kleiner Computer ist: Das Dokument im Scheckkartenformat enthält einen Chip, der die Ausweisdaten speichert und bei Bedarf verschlüsselt überträgt. Dieser "Personalausweis 2.0" solle nicht nur im Behördenverkehr, sondern auch bei Online-Geschäften eingesetzt werden, erklärt der Geschäftsführer des Chip-Herstellers NXP Semiconductors in Deutschland, Rüdiger Stroh. Bei NXP - der Name steht für "Next Experience" - wird das ehemalige Halbleitergeschäft des niederländischen Philips-Konzerns betrieben, das 2006 ausgegliedert wurde.
"Der Chip ist ein Hochsicherheitsmikrocontroller mit kontaktloser Schnittstelle", erklärt der bei NXP für Produkte rund um die sichere Identität zuständige Manager Christian Wiebus. "Das ist ein kompletter Mikrocomputer mit einem speziellen Betriebssystem, das von T-Systems entwickelt wurde." Der Chip soll zum einen die personenbezogenen Daten sicher speichern, zum anderen auch eine geschützte Übertragung der Daten gewährleisten. "Das ist das sicherste Dokument, das Sie auf dem Planeten finden können", betonte NXP-Geschäftsführer Stroh im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Elektronisch gespeichert werden diejenigen Daten, die auch auf dem Personalausweis zu sehen sind - auf der Vorderseite sind das Passbild, Name, Vorname, Geburtsdatum, Nationalität und Geburtsort, auf der Rückseite die Adresse. Auf freiwilliger Basis können zusätzlich Fingerabdrücke gespeichert werden - beim Reisepass, dessen Chip ebenfalls von NXP kommt, ist dies zwingend vorgeschrieben. Für den Datenspeicher stehen nach Angaben von Wiebus 144 Kilobyte zur Verfügung - das Betriebssystem für den Mikrocomputer belegt 300 Kilobyte. (APA/dpa)